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von John Schacher
Die Lage im Iran liegt der CIA schon seit jeher sehr am Herzen. Dass diese Aktivitäten ebenfalls vor den internationalen Gerichtshof gehören, wird vielerorts unterschlagen. Agenturen und Agenten sind die wahren Verursacher von Bürgerkriegen und den daraus resultierenden Unmenschlichkeiten. Folgerichtig sollten also nicht nur die überreagierenden Regierungen/Diktatoren, sondern auch die jeweiligen Provokateure auf die Anklagebank.
Heute stellt sich diese Situation im Iran als staatlich bereinigte Version (im Gegensatz zu Libyen) dar und bietet einen Gegenentwurf zum Geschehen um die Anklage gegen Gaddafi. Nachfolgende Presseberichte geben einen Überblick in die diesmal gescheiterte Vorgehensweise der USA.
Spione wollten Bürgern “Falle stellen”
“Agenten” sollten Informationen über “Atom-, Luftfahrt-, Verteidigungs- und Biotechnologie-Aktivitäten” sammeln
Teheran – Der Iran hat nach eigenen Angaben ein Spionagenetzwerk zerschlagen und 30 im Dienst der USA stehende Spione festgenommen. Das berichtete das iranische Staatsfernsehen unter Berufung auf das Geheimdienstministerium in Teheran am Samstag. Bei einer “Operation im Inneren und außerhalb des Landes” sei ein komplexes Spionage- und Sabotagenetzwerk mit Verbindungen zum US-Geheimdienst CIA zerschlagen worden, hieß es in einer Erklärung des Ministeriums.
Die Agenten des US-Geheimdienstes hätten versucht, iranischen Bürgern “eine Falle zu stellen”, in dem sie ihnen Visa angeboten sowie Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigungen in den USA versprochen hätten, hieß es ohne Nennung ihrer Nationalität am Samstag in einer Erklärung des Geheimdienstministeriums, die im Staatsfernsehen verlesen wurde.
Aufgabe der Agenten sei es gewesen, Informationen über die iranischen “Atom-, Luftfahrt-, Verteidigungs- und Biotechnologie-Aktivitäten” zu sammeln. Darüber hinaus sei versucht worden, “detaillierte Angaben” über Erdöl- und Gasleitungen, das Strom- und Telekommunikationsnetzwerk sowie über Flughäfen und Banken zu erlangen.
Um an Informationen zu iranischen Wissenschaftszentren und Universitäten zu kommen, habe der Spionagering mit mehreren Botschaften und Konsulaten der USA zusammengearbeitet, unter anderem mit den US-Einrichtungen in den Vereinigten Arabischen Emiraten, in Malaysia und der Türkei.
Der Iran wirft den USA regelmäßig Spionage vor und vermeldet häufig, Agenten-Netzwerke zerschlagen zu haben. Derzeit müssen sich drei US-Wanderer wegen angeblicher Spionage in Teheran vor Gericht verantworten. Beide Länder haben ihre diplomatischen Beziehungen 1980 abgebrochen, nachdem im Zuge der Islamischen Revolution radikale Studenten im November 1979 Diplomaten in der US-Botschaft in Teheran als Geiseln genommen hatten. (APA) Quelle: derStandard.at
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Die ARD-Tagesschau meldet:
“Angeblich Netzwerk gesprengt
Iran meldet Festnahme von 30 US-Spionen
Irans Geheimdienste ist angeblich die Zerschlagung eines Spionagerings gelungen. Allerdings sind die Angaben dazu bisher spärlich: Demnach sollen unter anderem 30 Kontaktpersonen der CIA festgenommen worden sein. Ihre Verschwörung reiche weit über die Landesgrenzen hinaus.
Von Ulrich Pick, ARD-Hörfunkstudio Istanbul
Iran will einen riesigen Spionagering ausgehoben haben. Nach Angaben iranischer Medien hat der iranische Geheimdienst ein Netzwerk mit internationalen Agenten gesprengt. Wie es im Staatsfernsehen heißt, seien 42 Personen festgenommen worden, darunter 30 Kontaktpersonen des US-amerikanischen Geheimdienstes CIA.
Die Inhaftierten hätten sowohl in der Islamischen Republik selbst als auch in der Türkei, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Malaysia spioniert. Hierbei sollen sie versucht haben, Informationen über die Rüstungs- und Atomindustrie ebenso herauszubekommen als auch über die Öl- und Gasanlagen.
Der Bericht des iranischen Fernsehens nannte weder einen genauen Zeitpunkt der Festnahme noch konkrete Orte. Zudem wurden keine Bilder gezeigt. Quelle: tagesschau.de