Die afghanischen Taliban, die zu recht als antidemokratisch, klerikal-faschistisch und rückständig angesehen werden, bekommen ernsthafte Konkurrenz aus dem Iran.
Obwohl die Gesellschaftsstruktur des Irans kaum oder gar nicht mit Afghanistan verglichen werden kann, scheint den konservativen Kräfte des Landes und hier vor allem dem geistlichen “Führer” Khamenei unbedingt daran gelegen zu sein, Zustände wie zur Zeit des Propheten herstellen zu wollen.
Bereits seit einigen Monaten machen wieder Spezialkräfte der Sittenpolizei auf den Straßen Jagd auf unislamisches Aussehen der Menschen.
Frauen, die auch nur im geringsten geschminkt sind, werden zu hohen Geldstrafen verurteilt; zB. “lackierte Fingernägel: Pro Finger 5000 Tuman”, oder “blondierte Haare (je nach Farbe) 50.000 bis 150.000 Tuman”.
Strafzettel der Sittenpolizei. Darauf sind die verschiedenen “Delikte” mit der entsprechenden Geldstrafe aufgeführt.
Aber auch Männer werden nicht verschont: Es gibt bereits eine Verordnung des “Ministerium für islamische Führung (Unterweisung)” (وزارت ارشاد اسلامی) (sprich die Zensurbehörde), welche Haarmodelle für Männer als “typisch iranisch” und natürlich vor allem als “islamisch” empfunden werden.
Zur schiitisch-islamischen Rückständigkeit gehört auch die ablehnende Haltung gegenüber jeglicher Art von Musik.
In einer schriftlichen Anfragebeantwortung eines Musikschülers hat der “geistliche Führer” Khamenei bestätigt, was schon vorher Ali Asgahr Yazdani (علی اصغر یزدانی), der Vizedirektor des iranischen Unterrichtsministerium angekündigt hatte.
Laut der BBC-Persian hat Yazdani behauptet:
Egal ob religiös rechtens oder nicht; es gibt keinen Grund für eine musikalische Ausbildung an iranischen Schulen.
Das Verbot gilt im Übrigen nicht nur für staatliche Schulen, sondern auch für Private.
Außerdem werden spezielle Universitäten ausschließlich für Frauen eröffnet (damit der angeblich negative Einfluss auf die Männer minimiert wird und die armen Männer nicht allzu verwirrt werden und in Ruhe studieren können?).
“30mail” hat Heute die Eröffnung von zwei solchen Universitäten bestätigt.