Zahra Bahrami in einem älteren Film von Majid Majidi.
Der Westen: Den Haag/Essen. Diese Nachricht hat viele Menschen in den Niederlanden schockiert: Die aus dem Iran stammende Niederländerin Zahra Bahrami ist in Teheran zum Tode verurteilt worden. Vollstreckt wurde das Urteil noch nicht.
Das Todesurteil gegen die Frau, die vor 16 Jahren als Flüchtling in die Niederlande kam, soll bereits am vergangenen Sonntag verhängt, aber noch nicht vollstreckt worden sein. Das meldete der niederländische ,,Wereldomroep“ (Radio Netherlands International) an diesem Mittwoch unter Berufung auf die im Iran lebende Tochter von Zahra Bahrami.
Im Dezember 2009 war die 45-jährige Zahra Bahrami in den Iran gereist, um ihre dort lebende Tochter aus einer geschiedenen Ehe, Banafsheh Erfani, zu besuchen. Doch kurz darauf, am 27. Dezember, wurde sie festgenommen, wie es in einem Entschließungsantrag des Europäischen Parlaments heißt. Im August 2010 sei sie wegen „Feindschaft zu Gott“ und „Gefährdung der nationalen Sicherheit“ angeklagt und zum Tode verurteilt worden. Sie habe an staatsfeindlichen Demonstrationen teilgenommen, so lautete ein Vorwurf des islamischen Tribunals in Teheran. [...]
1994 war Bahrami in die Niederlande geflohen, erhielt dort politisches Asyl. Seither lebt sie dort. Sie studierte am Konservatorium in Rotterdam Gesang und Tanz, spezialisierte sich auf hinduistische Tänze. Sie trat in den Niederlanden auf, aber auch in Australien, Indonesien und Surinam.
Noch setzt das Außenministerium in den Haag auf Verhandlungen; der iranische Botschafter wurde am Mittwoch einbestellt, die Regierung machte deutlich, dass die Wahl-Niederländerin unter ihrem Schutz steht.