Iran sperrt Telegram und Instagram zum Jahreswechsel

Von Klaus Ahrens

Die Regierung des Iran (also der Diktator Chamenei) hat für die meisten Bürger des Landes den Zugriff auf den verschlüsselten Messenger-Dienst Telegram gesperrt, teilte Telegram-Chef Pavel Durov gestern über Twitter mit.

Viele Iraner nutzen den Messenger als Smartphone-App, um Videos und Nachrichten zu den weiter anhaltenden Protesten gegen die Wirtschaftslage und inzwischen auch gegen die Regierung auszutauschen. Telegram bietet dafür sowohl abonnierbare Kanäle für öffentliche Nachrichten als auch einen Kurznachrichtendienst für den direkten Austausch.

Durov schrieb in seiner Twitter-Nachricht, die Regierung habe die Sperrung veranlasst, nachdem „wir uns öffentlich geweigert hatten (…), friedlich protestierende Kanäle zu schließen“. Das Unternehmen Telegram hat seinen Sitz in Dubai.

Nach mehreren Medienberichten haben die iranischen Behörden inzwischen auch den zu Facebook gehörenden Dienst Instagram zum Teilen von Fotos und Videos gesperrt.

Dort waren (wie auch in anderen sozialen Medien) Videos aufgetaucht, die zwei blutübertrömte, am Boden liegende Männer zeigten. Laut dem Video sollen die beiden von Polizisten erschossen worden sein. Es ist allerdings zwar schwer feststellbar, ob die Aufnahmen echt sind, aber die Regierung hat schon erste Tote zugegeben. Es soll nach Angaben des Staatsfernsehens insgesamt schon zwölf Tote bei den Protesten gegeben haben.

Muss man noch erwähnen, dass die fanatischen Mullahs im Iran sogar schon des Augmented-Reality-Spiel Pokemon Go verboten haben?

Die pseudoreligiöse Clique spürt wohl durch die Proteste zum Jahresende den Wind of Change unterm schwarzen Turban…

Unser Artikelbild stammt von einer Reise Mohsen Shaterians in sein Heimatland im Jahr 2011 und zeigt eine kleine iranische Stadt, die regelrecht an einem leicht vernebelten Berghang klebt.

Foto: Iranische Stadt, Mohsen Shaterian, CC BY-SA 4.0