Es gab aufwühlende Momente auf der Tagung „Inside Iran“ — etwa, als die Teilnehmer zu Ehren der Menschen– und Frauenrechtsaktivistin Mehrangiz Kar geschlossen aufstanden und lange applaudierten. Oder als Olaf Böhnke vom Aspen-Institut über Journalistinnen und Journalisten sprach, die aus Angst vor Repressalien ihrer Heimat den Rücken kehren mussten – und dabei von seinen eigenen Emotionen überwältigt wurde.
Und es gab auch komische Momente: Als der im Pariser Exil lebende Karikaturist Mana Neyestani seinen Alltag im Exil mit Wort und Bild nachzeichnete, durfte trotz drastischer Darstellungen auch laut gelacht werden – befreiend bei all dem Ernsten, was auf der Tagung zu besprechen war.
Bereits in ihren Eröffnungsansprachen hatten Ali Samadi, Vorsitzender von TFi und freier Regisseur, und Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung, auf die aktuell besonders schlechte Menschenrechtslage im Iran hingewiesen, die sich etwa in der Welle von Verhaftungen von Protestlern, Journalisten und Kulturschaffenden zeige. Thomas Krüger zählte die unangenehmen Nachrichten aus dem Iran aus den vergangenen 30 Jahren auf — von der Unterdrückung der Opposition, dem Iran-Irak-Krieg, dem Atomprogramm bis zu antisemitischen Äußerungen der Machthaber - und wies auf das hin, was auch Thema der Konferenz sein sollte: Der Iran habe mehr zu bieten als nur Schlechtes, so Krüger: “Einen mehr als hundertjährigen Kampf um soziale und politische Freiheiten, eine moderne Frauenbewegung, eine weltoffene Jugend, eine vitale Zivilgesellschaft und nicht zuletzt die friedliche Grüne Bewegung.“