Iran: dem Kamel fehlt ein Bein

Wir sind die ersten am Frühstücksbuffet. Es gibt alles was man sich vorstellen kann, ausser Kaffee, Speck, Käse und Brot. Dafür aber Milchreis und allerlei Kuchen und so. Wir fahren zeitig los. Das Wetter ist gut, der Himmel tintenblau und es weht ein lauer Wind.
Am Stadtrand schauen wir uns die „Türme des Schweigens“ an. Hier haben früher die Zoroastrier ihre Verstorbenen bestattet, rspektive von den Vögel fressen lassen. "Himmelsbestattung" nennt sich das. Wer's genauer wissen will – öööhm – guugelt mal danach.
Iran: dem Kamel fehlt ein BeinWir steigen aber nicht hinauf, denn ich glaube, dass man die Türme aus der Ferne besser sieht, als von oben. Eine Touristengruppe ist anscheinend aber anderer Meinung.
Iran: dem Kamel fehlt ein BeinVon Yazd fahren wir nach Westen. Die Landschaft gefällt uns sehr. Rote Berge und kahle Wüsten. Ab und zu sehen wir in der Ferne ein Dorf, aber meistens ist nur viel Gegend um uns herum. Die Strasse steigt immer leicht bergan. Ich merke es nur, weil unser Auto nur wiederwillig vorwärts surrt.
Auf den Berggipfeln liegt immer noch Schnee. Irgendwann kommen wir auf eine Passhöhe, das Schild verkündet 2‘540 Meter über Meer. Ab nun geht es spürbar bergab, allerdings nicht sehr weit. Die ganze Region hier liegt auf 2‘000 Meter Höhe.
Iran: dem Kamel fehlt ein BeinAm Mittag erreichen wir Abarkuh. Hier bewundern wir die weitherum bekannte Zypresse (n31.1227, e53.2794). Drei Franken kostet uns das Vergnügen, den Baum anzuschauen. Die Zypresse sieht halt aus wie eine Zypresse und ist auch sonst nichts absonderlich Besonderes. Ausser das es die Einzige ist. Den iranischen Ausflüglern scheint es zu gefallen. Alle halten ihre Smartphones in die Luft und fotografieren sich vor dem weltberühmten Baum.
Iran: dem Kamel fehlt ein BeinIn Abarkuh gibt es auch noch so ein runder Lehmturm (n31.1246, e53.2594). Er ist vielleicht zehn Meter hoch und reicht fast ebenso weit in den Boden hinein. Früher hat man hier im Winter Eis hineingeschaufelt und im Sommer die die Kälte genutzt. Sozusagen ein Kühlschrank aus dem 14. Jahrhundert. Jetzt ist er bis auf zwei Touristen komplett leer. Und die Touristen sind wir.
Bis zu unserem heutigen Etappenziel ist nicht mehr weit. Deshalb halten ir unterwegs an einer Fernfahrer-Raststätte und essen ein Hühner-Sandwich. Zwei lustige Kerle betreiben den Laden. Wir haben viel Spass und machen Fotos voneinander. Die Kneipe hat statt Tischen und Stühlen eine Art Betten, wo man sich herrlich drauf fläzen kann. Sehr angenehm. Und das Brot schmeckt auch.
Iran: dem Kamel fehlt ein BeinHeute übernachten wir im „Kian Hotel“ (n30.8881, e52.6816) in Eqlid. Es stellt sich heraus, dass unser Zimmer eine ganze Wohnung ist; Küche, Wohnzimmer und ein Schlafzimmer mit fünf Betten. Sie kostet bloss 1‘200‘000 Rial, was etwa 30 Franken entspricht.
Eqlid ist eine quirlige Kleinstadt mit etwa 50‘000 Einwohnern und ohne jede Sehenswürdigkeiten. Obwohl man hier auf über 2‘200 Meter Höhe ist, leben die Leute von der Landwirtschaft. Das Stadtzentrum besteht aus zwei Ladenstrassen, die sich bei einem eigenartigen Denkmal treffen.
Am Abend rollen wir mit unserem Tondar noch ein bisschen durch die Innenstadt. Die ist eine Kombination aus Durchgangsstrasse, Fussgängerzone und überfülltem Parkplatz. Der Feierabendverkehr quillt aus allen Löchern und nutzt jeden freien Quadratmeter. Gut wer sich rechtzeitig in Sicherheit bringt.
Beim Metzger steht ein Kamelbein vor der Tür. Praktisch; so weiss jeder gleich, was das aktuelle Tagesangebot ist.
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