Inzwischen nutzt jede vierte Webseite der Welt WordPress

Von Klaus Ahrens

Das Content-Management-System (CMS) WordPress konnte seinen Einfluss im Internet weiter ausbauen: Heute laufen 25 Prozent aller Internetseiten weltweit unter dem freien Web-Publishing-System.

WordPress auf Platz Eins aller Internetseiten

Noch vor zwei Jahren sollen es erst 20 Prozent gewesen sein, informierte der Webanalyse-Spezialist W3Techs in einem Blogeintrag von gestern. Der Abstand zu den Verfolgern ist beeindruckend, denn die beiden nächsten Anbieter Joomla und Drupal kommen laut W3Tech sogar zusammen nur auf knapp fünf Prozent.

Ursprünglich ist WordPress als Webanwendung für Blogs entwickelt worden, aber inzwischen werden aber immer mehr herkömmliche Internetpräsenzen mit Hilfe von WordPress gebaut. Wie bei allen CMS üblich wird das Design der Seiten unabhängig von den Inhalten gesteuert. Dabei ist WordPress immer ein Open-Source-System geblieben – das Programm kann kostenlos downgeloadet und benutzt werden.

…und leider auch beliebt auch als Hackerziel…

Matt Mullenweg ist der führende WordPress-Entwickler und Gründer des Unternehmens Automattic, das auch die Hosting-Plattform wordpress.com betreibt und unter anderem den Spam-Filter Akismet für WordPress entwickelt. Die Firma Automattic wird nach verschiedenen Finanzierungsrunden inzwischen mit mehr als einer Milliarde Dollar bewertet.

WordPress kann auch von Laien in ganz kurzer Zeit eingerichtet werden, was mit zu seiner großen Popularität beiträgt. Leider ist WordPress wegen der hohen Verbreitung allerdings auch ein beliebtes Ziel für Hacker-Angriffe, die häufig auch erfolgreich sind, weil die WordPress-Anwender es versäumt hatten, bestehende Sicherheitslücken durch Updates zu schließen oder weil unerfahrene Benutzer zu schwache Passwörter benutzen.

So wird WordPress dann im günstigeren Fall zu einer Spamschleuder – oder verseucht im schlimmsten Fall alle Besucher mit Viren und Trojanern.

Persönliche Erfahrungen mit WordPress

Ich selbst nutze WordPress jetzt schon über 5 Jahre und betreue aktuell ca. ein Dutzend Websites mit dem CMS. Ein besseres Preis-Leistungsverhältnis als mit WordPress kann es nicht geben (weil man nicht durch Null teilen darf, und sollte wirklich mal ein spezielles Design oder ein Plugin mit einer exotischen Funktion nicht unter den Abertausend in der Regel kostenlosen Angeboten zu finden sein, kann man sie sich als PHP-Programmierer einfach selbst schreiben.

In den letzten 5 Jahren gab es einen erfolgreichen Angriff auf eins der Blogs, bei dem ich die schwachen Passwörter vom Start der Entwicklung nicht gegen stärkere ausgetauscht hatte, als es ein Produktivsystem wurde. Anders gesagt: Selbst schuld. Das brachte ein paar Beschwerden wegen Spam-Emails von meinem Server und ein paar Stunden Arbeit zum Neuaufsetzen der Seiten mit starken Passwörtern.

Alles in allem kann ich WordPress nicht nur Profis, sondern auch normalen Computernutzern für die eigene Internetseite nur empfehlen – ohne ein Gratisexemplar vom Hersteller dafür bekommen zu haben…