Intuitiv und gesund essen?

Was mich am Intuitiven Essen lange gestört hat, war die Tatsache, dass man auf einmal alles essen durfte. Snickers zum Frühstück, Pommes zum Mittagessen, Mousse au Chocolat als Nachmittagssnack usw. Alles nur, so lange man nur isst, wenn man Hunger hat und bis man satt ist. Wie sollte man sich da denn noch gesund ernähren? Ich esse und aß gern gesund, aber an manchen Tagen will man eben so gar nichts gesundes oder sich nicht zum fünften Mal Blumenkohl reinhauen, weil man nun mal den ganzen Kopf aufbrauchen muss. Was also ist aus dieser Frage geworden?
Intuitiv und gesund essen?Vorneweg: Ja, gerade am Anfang habe ich mich so ungesund ernährt. Aber das ist wohl auch normal, wenn man sich gute zwei Jahre lang jede Süßigkeit verbietet und sonst ständig ein schlechtes Gewissen bei Süßigkeiten hat. Aber obwohl ich mehr auf meinen Körper gehört habe, habe ich mein grundsätzliches Essverhalten nicht verändert. Das hatte wohl zum einen damit zu tun, dass es schon eine Routine für mich war: Porridge oder Overnightoats zum Frühstück, Salat zum Mittagessen und dann eine warme, gemüselastige Mahlzeit am Abend. Wenn man einmal so einen Rhythmus hat, wird man den so schnell nicht verändern. Natürlich gab es einige ungesunde Snacks zwischendrin und ab und zu änderte sich auch etwas an meinem Rhythmus hin zu einer gesünderen Mahlzeit. Aber insgesamt hatte sich mein Geschmack schon so sehr verändert, dass ich meine alten Essgewohnheiten weiterhin nicht aufgab.
Intuitiv und gesund essen?Hier kommen wir jetzt zum zweiten Punkt: Der Geschmack ändert sich mit der Zeit, auch wenn wir es nicht wahr haben wollen. Die Autorinnen des Buchs "Intuitiv Abnehmen" raten deshalb dazu, wenn man sich alles erlaubt, bewusst auf den Geschmack der ehemals verbotenen Lebensmittel zu achten. Was kam heraus? Ich trinke keine Cola mehr, weil sie für mich nur noch nach Zuckerwasser schmeckt. Ist sie aber verboten, würde ich sie trinken wollen. Deshalb probiere ich sie bei entsprechenden Anlässen immer wieder - und weiche dann auf mein geliebtes Wasser aus. Genauso ist es mit den M&Ms, die ich früher furchtbar gern mochte, aber mir nicht erlaubte, weil sie so teuer und fettig waren (natürlich mochte ich vor allem die mit den Erdnüssen). Aber M&Ms schmecken für mich heute weder nach Schokolade, noch nach Erdnüssen, sondern vor allem süß. Wenn sie vor mir stünden, würde ich sie vermutlich essen, aber ich habe kein Bedürfnis mehr, sie zu kaufen.
Intuitiv und gesund essen?Wir machen uns zwar alle wer weiß wie Gedanken um unseren Körper und unsere Ernährung, aber hat einer schon mal daran gedacht, einfach mal seinen Körper zu fragen, was der denn will? Meiner sagt mir nicht nur, dass ich bedeutend weniger essen muss, als mein Kopf manchmal will (Überraschung...), er gibt mir auch Hinweise, was er essen will. Nur ist es für uns manchmal ein bisschen schwer zu verstehen, was genau unser Körper will. Wenn ich Lust auf Kekse habe, will mein Körper z.B. meist am Nachmittag einen schnellen Energieschub. Wenn ich ihn aber überliste und mir die Zeit nehme, mir ein Brot zu machen... dann habe ich genauso Lust auf das Brot wie vorher auf die Kekse und evtl. durch den protein-/vitaminhaltigen Belag noch zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Genauso ist es mit Schokolade und Joghurt oder Chips und Nüssen. Meistens sagt mein Körper mir ungefähr, was er will, ich muss das nur richtig entziffern.
Insofern solltet ihr keine Angst vor dem Intuitiven Essen haben. Ja, ihr werdet vielleicht zunehmen. Ja, ihr werdet euch für eine Weile ungesund ernähren. Aber das ist nur die erste Phase. Danach werdet ihr nach und nach die Sprache eures Körpers verstehen und ihm das geben, was er wirklich braucht. Wenn ihr meine Meinung zu diesem Gefühl wollt: Es gibt nichts, was sich besser anfühlt.
Bildquellen: Cynthia Vieider,  Michaela Trummer, gänseblümchen  / pixelio.de

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