Ich muss hier ein Geständnis ablegen. Ja, in diesem Blog. Ich habe nach der Wahl von Christian Wulff tatsächlich mich ein bisschen gefreut, als dieser in das Amt kam. Ja, ich muss zugeben, ich habe gedacht im Moment der Siegesrede von Christian Wulff: "Das ist ja ein Guter. Der ist gar keine Schnarchnase. Der wird wirklich mal unbequem für den Politbetrieb werden. Der will anpacken und das längst überfällige Thema Integration, wie er sagte, anpacken."
Und dann kam ein Sarrazin vorbei. Und dann schweigen. Meine Enttäuschung, dass die größte und angesehenste politische Integrationsfigur ES NICHT SCHAFFT einem Rassisten über den Mund zu fahren und die Debatte ganz schnell runterkochen zu lassen und Raum für Lösungsansätze und Begegnung mit gegenseitigem Respekt zu schaffen... ja, Herr Bundespräsident...
DA ZEIGEN SIE GRAD INTEGRATIONSUNWILLIGKEIT! (Die großen Buchstaben sollen jetzt wirklich meine Wut zu dem Thema ausdrücken. Alles andere zu Sarrazin von mir steht hier.)
Mittlerweile habe ich aber auch mitbekommen, was mit unserem BuPrä eigentlich los ist. Der bereitet nämlich still und heimlich seine Abwehr gegenüber Korruptionsanschuldigungen vor. Kurz erklärt: Der Chef der Wolfsburger Stadtwerke (ein CDU-Mann) hat vor sieben Jahren im Wahlkampf den Pressesprecher der Stadtwerke dafür freigestellt (bei voller Bezahlung), dass dieser Promotion für die CDU und Christian Wulff macht. Laut Parteiengesetz ist das insofern verboten, als das die Stadtwerke in kommunaler Hand sind, also ein öffentliches Unternehmen und sie nicht Geld oder Dienste politischen Parteien unentgeltlich zur Verfügung stellen dürfen. Mehr möchte ich nicht darüber schreiben. Den Bericht lesen können Sie selber. Allerdings:
ICH WÄRE UNGLAUBLICH ENTTÄUSCHT, WENN DA JETZT SCHON WIEDER EIN BUNDESPRÄSIDENT ZURÜCKTRITT, ANSTATT DASS DER SEINE VERSPRECHEN EINLÖST UND FÜR MEHR GERECHTIGKEIT IN DIESEM LAND WERBEN WILL!
Ja, das wäre ein Skandal. Und Angela Merkel müsste schon wieder einen Kandidaten aus dem Hut zaubern und CDU/CSU/FDP könnten wieder hinterrücks ihr in den Rücken fallen und ihr entscheidene Stimmen verweigern. Was dann mit Angela Merkel passiert, falls da irgendwas schiefgehen sollte, sähe dann in etwa so aus:
Na gut, das sind auch jetzt wieder nur Zukunftsspekulationen. Enttäuschend nur, dass das Thema Integration wieder drunter zu leiden hat.
Scheißwetter.