Etappe 12 & 12a
Nachdem wir die letzten Tage immer wieder 2900 Meter Pässe überwunden haben, möchten wir heute endlich die 3000er Marke durchbrechen und den optionalen Gipfel des Schwarzhorns (3200 m) erklimmen.
Wir laufen und laufen doch das schwarze Horn will einfach nicht näher kommen. Dabei sieht der Gipfel vom Augsbordpass gesehen zum Greifen nahe aus.
Als sich einige Zeit später der Pfad vor uns auflöst, müssen wir unsere Stöcke einpacken und das letzte Stück über ein massives Steinfeld klettern.
Nach zwölf Tagen ist ein Ende in Sicht auch wenn sich das Matterhorn noch versteckt.
Durch die Zusammenlegung der 9. und 10. Etappe haben wir reichlich Zeit gewonnen und können es jetzt etwas entspannter angehen.
In der Nachmittagssonne verabschieden wir uns von unsere australischen Weggefährten. Der Abschied fällt uns schwer. Selten trifft man so sympathische Leute.
Doch sie haben keine Zeit für die gesamte Route. Viele Wanderer sparen sich aus Zeit- oder körperlichen Gründen den anspruchsvolleren Europa-Weg und verkürzen die Tour um zwei Tage in dem sie durch das Mattertal nach Zermatt laufen oder fahren.
Am Abend geht der Jagdhund mit uns Gassi während die Kinder von Bullberbü Jungen mit der Herbergsoma verstecken spielen. Hier ist die Welt noch in Ordnung.
Unser Tagesziel Gasenried liegt auf der anderen Talseite.
Auf dem Europa-Weg starten wir dort morgen in die letzten beiden Etappen.
In praller Mittagssonne folgt der Aufstieg nach Gasenried. Der Weg ist nicht so lang aber leider geil steil.
Mein Wassertank ist leer und mein T-Shirt nass als wir endlich im Hotel Alpenrösli ankommen.
Hygiene wird hier scheinbar nicht allzu groß geschrieben. Im leeren Matrazenlager wimmelt es vor Fliegen. Auf der Terrasse spielen wir zu gnadenloser Schlagermusik Karten.