Interview zum Makeup-Workshop beim Lichtwerk-Kinderfilmfest

Die Kunst realistische Schminke aufzutragen darf nicht unterschätzt werden. Es geht nicht um den alltäglichen Einsatz von Eyeliner und Lidschatten, nicht um das obligatorische “Ich muss mich mal eben pudern gehen”. Es geht vielmehr um aufwändiges Makeup, dass den Geschminkten lebensechte Verletzungen und Wunden auf die Haut bringen kann, ohne dass wirklich ein Unfall im Spiel gewesen wäre oder ein Zombie ein Opfer um ein Stück Fleisch erleichtert hätte. Während des Bielefelder Kinderfilmfests im Lichtwerk wird die Maskenbildnerin Alexandra Limont den Kindern solch harmlose Verletzungen zufügen, sie aber auch passend zum Filmprogramm (Alfie, der kleine Werwolf) verwandeln. filmtogo.net hat fünf Fragen gestellt.

filmtogo.net: Was ist denn die größte Schwierigkeit eine Maske realistisch aussehen zu lassen?

Alexandra Limont: Das schwierigste ist die ständige Umstellung. Jeder hat eine eigene Hautbeschaffenheit, individuelle Gesichtszüge. Wenn ich ein Make-up an mir ausprobiert habe und gut fand, kann es sein, dass es bei dem Schauspieler total aufgesetzt wirkt.

filmtogo.net: Mal fernab von Wunden und Verletzungen, lass uns mal über gruselige Kreaturen sprechen. Gibt es da ein Monster dass du liebend gerne mal von oben bis unten kreieren würdest?

Alexandra Limont: Ich finde Zombie-Make-up sehr interessant. Da gibt es soviele verschiedene Möglichkeiten und Verwesungsstufen. Und da ein Zombie mal ein Mensch war, besteht weiterhin die Relation zum Original. Man kann also nachvollziehen wie sehr etwas entstellt ist und vor allem wie gut es gemacht ist. Bei neu-kreierten Monstern fehlt dagegen der Bezug.

filmtogo.net: Wie muss denn das perfekte Filmblut aussehen um es im Gesicht oder bei Wunden allgemein aufzutragen? Da muss ja auch die Konsistenz stimmen. Es darf ja vermutlich weder Tomatensuppe noch Ketchup sein, also weder zu dünn noch zu dick.

Alexandra Limont: Das hängt ganz von der Wunde ab. Wenn sie frisch ist, muss natürlich auch das Blut hell und frisch sein, also am besten fliessend. Dafür gibts so ein spezielles Blut, dass man erhitzt und irgendwohin tropft. Beim abkühlen wirds wieder fest und sieht über Stunden wie “gerade aus der Wunde” aus. Im allgemeinen mischt man aber dunkles und helles, festes und flüssiges Blut. Dann hat die Wunde mehr Tiefe. Zum Glück gibts heute fast alle Blutsorten im gut sortierten Maskenbedarf.

filmtogo.net: Was ist das anspruchsvollste Makeup das du bisher auftragen musstest? Gab es da schon Momente, wo du an deine Grenzen gekommen bist?

Alexandra Limont Das Anspruchvollste habe ich bei einer Freundin gemacht. Sie wollte wie eine Puppe mit aufgerissenen Mundwinkeln aussehen. An meine Grenzen, zumindest was Geduld angeht, bin ich gestossen, als ich eine dunkelhäutige Frau weiss schminken musste. Das waren verdammt viele Schichten…

filmtogo.net: Was wirst du beim Halloween-Workshop beim Kinderfilmfestival im Lichtwerk mit den Kindern anstellen?

Alexandra Limont: Da werde ich auf jedenfall einen Werwolf schminken, der aber im Gegensatz zu dem, aus dem gezeigten Film etwas Halloween-tauglicher sein wird. Dann braucht der Werwolf natürlich seine Opfer und mehr verrate ich erstmal nicht…

Das Interview führte Denis Sasse


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