Die finnische Rockband Poets Of The Fall ist aktuell auf Deutschland-Tour. Im Gepäck hat sie ihr Album „Clearview". Wir sprachen mit Sänger Marko Saaresto über VIP-Tickets, große und kleine Clubs, Facebook und einiges mehr.
*** Click here for the English version *** bleistiftrocker.de: Euer letztes Album vor „Clearview" kam 2014 raus. Was habt ihr in der Zwischenzeit getrieben?Marko Saaresto: Wir waren auf Tour und haben an „Clearview" gearbeitet.
Euer Produzent hat eure neuen Songs so beschrieben: „Einige sind wie ein sanfter Kuss und einige sind wie ein Schlag ins Gesicht." Stimmst du ihm zu?Ja.
„Clearview" ist schon das achte Album der Poets Of The Fall. Welches ist denn dein persönlicher Favorit?Stimmt, wenn du die Compilation „Alchemy Vol. 1" mitzählst. Persönlich habe ich keine Favoriten. Oder wahrscheinlich immer das Album, das ich noch nicht geschrieben habe.
Auf eurer Deutschland-Tour verkauft ihr VIP-Tickets. Was bekommen die Fans dafür?Eine richtig gute Zeit. Sie kommen vor allen anderen in die Halle und treffen die gesamte Band persönlich. Dann passieren lustige Dinge und alles ist sehr relaxt. Sie bekommen ein Foto mit uns und normalerweise ist auch Zeit für Gespräche, Selfies und Autogramme. Die Meet&Greet-Tickets sind limitiert, es ist also ein exklusives Erlebnis.
In Finnland seid ihr Stars und spielt in großen Hallen, im Rest Europas sind die Clubs etwas kleiner. Wo spielt ihr denn lieber?Weißt du, wir spielen in den größeren Clubs und Arenen in Finnland, ja, aber wir spielen auch größere Shows im Ausland. Ich weiß, in Deutschland sind es eher die kleineren Clubs, abgesehen von einigen größeren Festivals, die wir auch spielen. Aber es ist von Stadt zu Stadt und Land zu Land unterschiedlich. Es kommt auch nicht auf die Größe des Clubs an, du kannst überall eine gute Zeit haben. Aber klar, es macht viel Spaß, große Shows zu spielen, wenn so viel Energie zu spüren ist.
Ihr seid sechs Leute in der Band. Ist es kompliziert, alle verschiedenen Ansichten und Persönlichkeiten auf einem Album oder auf der Bühne zu vereinen?Das kannst du dir gar nicht vorstellen. Ernsthaft, manchmal ist es das, aber so ist es in jeder Firma oder bei jeder Arbeit auf diesem Planeten. Bei einigen mehr als bei anderen. Meiner Erfahrung nach ist es bei uns ziemlich einfach.
Ihr habt über 500.000 Fans auf Facebook, eines der wichtigsten Marketing-Werkzeuge unserer Zeit. Was macht ihr, um eure Fans dort auf dem Laufenden zu halten und sie auch zu unterhalten?Oh, hey, ich bin kein Zauberer, wenn es um Social Media geht. Aber ich kenne Leute, die das sind, sie nennen sich „einige andere Jungs aus der Band". Normalerweise werde ich nur angewiesen zu posieren und gut auszusehen, oder gerne auch mal, meinen Mund zu öffnen und zu schließen und Worte herauskommen zu lassen. Das ist Magie. Das alles wird dann gepostet. Aber im Ernst, die Jungs machen wunderbare Fotos und wir drehen lustige Videos aus unserem Leben und wir schauen, was wir auf Tour noch so machen können. Es ist eine tolle Möglichkeit, uns mit unseren Fans auf dem gesamten Erdball zu verbinden.
In einem Interview mit „Kulturnews" hast du neulich erzählt, dass du gerne finnische und englische Worte zu einem seltsamen Mix zusammenfügst. Da hätten wir jetzt natürlich gerne ein Beispiel (und die entsprechende Übersetzung).Okay, es ist kein richtiges Englisch, und auf einem Albumtrack würde ich es eher nicht verwenden, aber es kam mir bei deiner Frage gerade in den Sinn: Mit meinen Freunden nutze ich im täglichen Gespräch gerne eine mit Finnisch gemixte Sprache, die wir „Shitlish" nennen. Ich meine, es ist richtig bescheuert und wir achten gar nicht mehr richtig darauf, weil wir uns daran gewöhnt haben. Sowas wie „What time is it?" wäre dann „How plenty is the bell?". Einfach die direkte Übersetzung aus dem Finnischen. Eine anderes Beispiel ist „How are you doing?", das auf Shitlish „What moon bone?" heißt. Die Antwort wäre „What's here", was ungefähr „Oh, nothing out of the ordinary" bedeutet. Und damit hört es noch lange nicht auf, Idiotie tut das selten.