Interview mit The Kooks

The-Kooks-(c)-Andrew-Whitton

Interview mit The Kooks

Am 31. August erschien ihr neues Album Let’s Go Sunshine – Hugh und Alexis von der britischen Indie-Band The Kooks haben sich vor ihrem Auftritt am Frequency Zeit genommen, um uns im pressplay Interview ein paar Fragen zu beantworten.

pressplay: Seit über zehn Jahren seid ihr eine erfolgreiche Indie-Rock Band und das vor allem aufgrundeures Wiedererkennungswerts. Wie schafft ihr es, dass jeder der euch kennt, bereits nach den ersten Akkorden weiß, dass es ein The Kooks-Song ist?

Hugh: Wow, das ist eine gute Frage. Aber ich glaube gleichzeitig ist genau das der eigentlich Grund, warum wir so eine lange Zeit überhaupt überlebt haben. Wir arbeiten extrem gern mit verschiedenen Produzenten und Musikern zusammen und auch wenn es sich vielleicht so anhört, als gäbe es eine Song-Formel, darf jeder der mit uns arbeitet den Kooks seinen eigenen Stempel aufdrücken und die Musik gemeinsam mit uns formen.

Der Grundcharakter der Musik bleibt der Ethos, den wir vor langer Zeit etabliert haben: Dass wir unseren eigenen Stil nicht aufgeben und immer danach streben werden, eine echte Pop-Band zu sein, die ihren Fans mittels Musik Liebe, Glücksgefühle und positive Energie schenken kann. Ich denke genau diese Mischung ermöglicht es uns, immer wieder etwas Neues zu machen, das sich doch immer voll nach uns anhört. Vor allem weil wir zu Beginn nicht genau wussten, wie wir uns anhören wollen und irgendwie ist das dann zu unserem Ding geworden, dieser von vielen Seiten beeinflusste Ska-Poppy-Indie-Rock.

Alexis: Es ist gut zu wissen, dass wir mittlerweile so etwas wie einen Wiedererkennungswert besitzen. Am Anfang haben wir uns in dieses Musikding gestürzt und es war sehr aufregend, aber wir wussten nicht, wo wir damit hinwollen. Ich denke diesen jugendlichen Enthusiasmus von damals konnten wir uns beibehalten.

Hugh: Ja und das ist genau dieser Wiedererkennungswert, mit dem sich die Leute identifizieren und der in Allem was wir machen hörbar ist, auch wenn es nicht immer eindeutig einem Genre zugeordnet werden kann.

Euer letztes Album ist 2014 erschienen, es ist also seither einige Zeit verstrichen. Wenn ihr auf euer letztes Werk zurückschaut und auf Let’s Go Sunshine, was waren eure größten musikalischen Entwicklungsschritte?

Alexis: Ich persönlich habe das Gefühl, dass wir mittlerweile sehr gefestigt sind, in dem was wir machen, auch als die Einheit, die wir als Band sind. Wir sind in dieser Konstellation seit 2012, also  bevor wir das letzte Album aufgenommen haben und die vier Jahre danach haben wir genutzt, um Stabilität herzustellen. Wir wissen jetzt, dass wir uns aufeinander verlassen können, wir sind entspannter und selbstbewusster geworden und das spiegelt sich auch in der Musik wider.

Hugh: Wir haben endlich herausgefunden, wie das ganze Band-Ding für uns funktioniert – so was braucht einfach eine lange Zeit.

Ist das der Grund, warum ihr euch für das neue Album so lange Zeit gelassen habt?

Alexis: Nach dem letzten Album waren wir fast zwei Jahre auf Tour. Anschließend haben wir alle mal ein Jahr Pause gebraucht, um uns zu erholen und unsere eigenen Sachen zu machen. Und dann gab es eben diese Phase der Stabilisierung, in der wir schlussendlich auch das neue Album aufgenommen haben.

Glaubt ihr, das neue Album ist das Beste, das ihr je gemacht habt?

Hugh: Ja, weil ich glaube, dass du immer nur so gut bist, wie das was du als letztes gemacht hast. Also musst du dich ständig verbessern. Aber ich weiß nicht, ob ich ehrlich sagen kann, dass es das Beste ist, weil ich es einfach noch nicht abschätzen kann.

Wie würdet ihr denn die Qualität eines Albums messen?

Alexis: Für mich ist es die emotionale Verbindung zu den Songs und die ist bei diesem Album einfach so stark wie nie zuvor.

Hugh: Das ist ein guter Punkt! Auf dem Album sind viele, total unterschiedliche Songs, die aber gleichzeitig alle wirklich gut sind, vielleicht die besten, die wir je geschrieben haben – aber jeder von uns hat seinen eigenen Lieblingssong. Im Gegensatz dazu gab es bei den vorherigen Alben immer einen, vielleicht zwei Songs, bei denen wir alle gesagt haben: „Das ist der Beste!“ und diesmal haben wir alle verschiedene Lieblingstracks, aber lieben auch jene der anderen.

Alexis: Es ist ein bisschen wie ein Salat-Buffet – jeder darf nehmen, was er am liebsten hat und gibt die Zutaten hinzu, die ihn am meisten ansprechen und so erschaffen wir einen gemeinsamen, wunderschönen „The Kooks“-Salat, der uns allen gleichermaßen gut schmeckt. Ja, das beschreibt das neue Album eigentlich ziemlich gut.

Ihr seid ja auch schon zum dritten Mal auf dem Frequency. Was gefällt euch so gut?

Hugh: Wir lieben Festivals generell und spielen auch gerne auf anderen Festivals in Österreich, aber das Frequency ist besonders toll. Die Leute, die Bäume am Fluss, die Vibes – ich habe es einfach schon immer sehr gemocht und daran hat sich nicht viel geändert. Alle sind hier um Spaß zu haben und da passen wir super dazu.

Interview mit The Kooks

Habt ihr schön konkrete Pläne, für die Zeit nach der Veröffentlichung von Let’s Go Sunshine?

Hugh: Wir arbeiten alle nebenbei auch an unseren eigenen Sachen und spielen mit dem Gedanken, nach diesem Album eine längere Auszeit zu nehmen. Wir wollen einfach auch mal andere Gebiete erkunden und herausfinden, was unsere individuellen Ziele und Träume sind und diese auch ungehindert verfolgen. Für uns alle bietet die Band eine feine Möglichkeit, unsere musikalische Kreativität auszuleben, aber es ist trotzdem enorm wichtig, auch den Ideen Raum zu verschaffen, die nicht innerhalb dieser Konstellation ausgelebt werden können.

Alexis: Wir haben zwar schon öfter eine Pause gemacht, aber das Kooks-Label stand auf allem, was wir gemeinsam oder einzeln gemacht haben und dem wollen wir als Einzelpersonen ein bisschen entkommen, so sehr wir es auch genießen, gemeinsam in einer Band zu spielen.

Ihr habt letztes Jahr das Gasometer ausverkauft. Jetzt habt ihr zwar gesagt, ihr plant nach dem Album eine Pause ein – wird es trotzdem die Möglichkeit geben, euch davor noch einmal live zu sehen, zum Beispiel im Rahmen einer Album Tour?

Hugh: Ja, wir werden mit Let’s Go Sunshine auf jeden Fall ausgiebig touren.

Alexis: Es gibt zwar noch keine genauen Daten, Anfang nächstes Jahr ist aber durchaus realistisch – im Februar, vielleicht März kommen wir wieder und machen eine Europa-Tour, dann steht bestimmt auch Österreich auf der Liste.

Viel Spaß auf der Bühne und vielen Dank für das Interview!

> Hier findet ihr alle Berichte und Bilder vom Frequency Festival 

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Autor

Alica Ouschan

Aufgabenbereich selbst definiert als: Abenteuerlustige Festival-Nomadin. Findet „It ain’t the speakers that bump hearts, it’s our hearts that make the beat“ (Twenty One Pilots) die einzig wahre Herangehensweise, um Musik zu verstehen.


 

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