Interview mit Steffanie Burow

Von Kielfeder
Steffanie Burow hat sich meinen Fragen gestellt!


Liebe Steffanie, bitte stelle dich doch zu Beginn kurz vor!
Liebe Leserinnen und Leser der Kielfeder, liebe Ramona, erstmal möchte ich euch und Ihnen ganz herzlich hallo sagen – und dass ich mich freue, dass meine Bücher so viel Interesse auch an meiner Person geweckt haben!
Also, los geht’s: Ich schlittere unaufhaltsam auf die Mitte vierzig zu, versuche immer wieder, meine Haare wachsen zu lassen, bis ich den Punkt erreicht habe, an dem meine Frisur wie die von Angela Merkel aussieht und ich die Haare wieder raspelkurz schneiden lasse – was auch mehr zu mir und meinem Leben passt. Wie man den Klappentexten der Bücher entnehmen kann, reise ich gerne, und das ist keine Marketing-Aussage: Von den letzten zwölf Jahren verbrachte ich fünf in Fernost – und die Hitze speziell in Südost-Asien lässt sich nun mal besser mit einem Mecki-Schnitt verkraften. Während ich diese Zeilen schreibe, sitze ich übrigens in einem Hotelzimmer in Bangkok und bin auf dem Sprung nach Singapur, wo ich für mein nächstes Projekt recherchieren werde.
Wie so viele Schriftsteller habe ich eigentlich einen ganz anderen Beruf gelernt: Ich habe ein Diplom als Grafik-Designerin und auch viele, viele Jahre in Werbeagenturen gearbeitet. Es hat eine Menge Spaß gemacht, aber irgendwann hat mich und meinen Mann das Fernweh so gepackt, dass wir beschlossen, uns eine zweijährige Auszeit zu nehmen und die Welt anzusehen. Es hat natürlich eine kleine Ewigkeit gedauert, bis wir das nötige Geld zusammengespart hatten, aber Ende 1998 war es soweit: Wir kletterten in ein Flugzeug nach Kuala Lumpur und stolperten in das Abenteuer unseres Lebens. Seitdem hat uns die Reiselust nie mehr verlassen, doch dazu später mehr.
Seit einigen Jahren bin ich Grafikerin, Texterin, Konzeptionerin und Chefin eines sehr kleinen Werbebüros, das aus genau einer Mitarbeiterin besteht: mir. Allerdings verbringe ich den größten Teil meiner Arbeitszeit mit dem Ausbrüten und Schreiben neuer Geschichten, stürze mich aber immer noch begeistert in Werbeaufträge, sind sie doch eine perfekte Abwechslung zum Schriftstellerdasein.
Die letzten Monate verbrachten mein Mann, der ebenfalls schreibt (ein bisschen Eigenwerbung sei erlaubt: Sucht mal „Jan Winter“ im Netz), und ich wieder in Asien, wobei wir die Hälfte der Zeit geschrieben, geplottet und recherchiert haben und die andere Hälfte auf der Suche nach neuen Geschichten durch Indonesien, China und Vietnam gereist sind.
Was fasziniert dich so an Ländern wie China und Indien?
Die fremden – oder besser gesagt, die anderen – Kulturen, sei es die Religion, die Architektur und Kunst, aber auch der Alltag, der sich so von unserem unterscheidet. Da mein Mann und ich mit einem sehr kleinen Budget unterwegs sind (wobei ich zugeben muss, dass wir in letzter Zeit doch immer wieder mal NICHT das allerbilligste Zimmer nehmen) und die Tendenz haben, auch an unspektakulären Orten hängenzubleiben, ergeben sich oft lange und interessante Gespräche mit den Einheimischen, sodass wir vieles über Land und Leute lernen, was weit über das reine Sightseeing hinausgeht – und das fließt dann natürlich in unsere Geschichten mit ein. Ich weiß, dass dies eine sehr allgemeine Antwort ist, was daran liegt, dass man die Länder Asiens nicht über einen Kamm scheren kann. So unterscheiden sich Indien und China, nach denen du gezielt gefragt hast, mindestens genauso stark wie beispielsweise Schweden und Ägypten, und wenn man dann nach Nepal kommt oder auch Thailand, Malaysia oder Indonesien – immer wieder sehen wir uns mit neuen Kulturen konfrontiert, Menschen, die nicht nur anders aussehen als im Nachbarland, sondern auch eine andere Sprache, Schrift, Geschichte und Religion haben und vor allem oft auch völlig anders „ticken“.
Aber zurück zu Indien und China, wo meine bisherigen Romane spielen: China fasziniert mich vor allem durch seine Dynamik, aber auch durch seine Diversität. Das Land ist so groß wie ein Kontinent und erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung von den Subtropen bis hin in die wirklich kalten Zonen, wo die Temperatur im Winter schon mal auf minus dreißig Grad fallen kann – da kann man sich gut vorstellen, dass im Norden alles anders ist als im Süden. Hinzu kommen die interessanten Regionen in den Bergen und in den Wüsten, wo ein Großteil der Minderheiten des Landes lebt, die wiederum ihre ganz eigene Kultur und Geschichte haben. Und, last not least: Ich fühle mich einfach wohl in China. Die meisten Leute sind sehr nett, es gibt viel zu gucken, und das Essen ist klasse.
Indien wiederum besticht durch sein Chaos und seine Farbenpracht, ist aber viel verstörender als China, da die Armut offensichtlicher ist und der Reisende viel stärker gefordert wird. Indien hat kulturell enorm viel zu bieten, und ich kann mich an kaum einen faszinierenderen Ort erinnern als die uralte heilige Stadt Varanasi am Ganges …
Was für einen Eindruck hattest du, als du das erste Mal in China warst?
Wie schon oben erwähnt: In China herrschte (und herrscht) eine unglaubliche Dynamik, zumindest in den Städten. Schon 1999, bei meinem ersten Besuch, dachte ich spontan: Europa, zieh dich warm an, die Chinesen kommen. Ich hatte den Eindruck, dass dort über eine Milliarde geborener Kapitalisten von der Kette gelassen worden waren, die, nachdem Deng Xiaoping 1985 den Startschuss gegeben hatte, alles nachholen mussten und nur noch ein Ziel kannten: Geld zu verdienen, damit es den Kindern und Enkeln einmal besser geht – was im Übrigen eine sehr chinesisch-konfuzianistische Einstellung ist, die seit über 2000 Jahren Bestand hat und nur durch den Kommunismus unterdrückt wurde.
Aber ich möchte noch eine kleine Anekdote erzählen. Mein Mann und ich hatten uns sehr gut vorbereitet; Reiseberichte gelesen, Romane, Geschichtsbücher. Aus all dem schlossen wir, dass uns ein paar äußerst interessante, aber auch anstrengende Monate bevorstünden, denn die Reisenden erzählten von unfreundlichen und misstrauischen Menschen, von Behördenterror, miesem Essen, grauenhaften Toiletten und der Unmöglichkeit, ein Bahnticket am Schalter zu kaufen. Und dann das: Die erste Chinesin, mit der wir Kontakt hatten, war eine ungemein hübsche junge Frau im Flughafen von Kunming, die jeden Reisenden mit einem strahlenden Lächeln begrüßte und ihm eine schöne Zeit in China wünschte. Wow! Der nächste Mensch war ein Taxifahrer, der keine Zeit und Mühen scheute, uns unter Einsatz seines Handys ein bezahlbares Zimmer zu besorgen – und dem wir ein Trinkgeld regelrecht aufdrängen mussten. Und so ging es weiter: Alles war anders. Die Leute nett und hilfsbereit. Das Essen fantastisch. Kein Ärger mit den Behörden (naja, nur ein bisschen, aber wir hatten selbst Schuld). Lediglich die Toiletten waren grauenhaft (aber das ist jetzt elf Jahre her, es hat sich viel getan!), und Zugtickets konnte man nur durch Mittelsmänner auf dem Schwarzmarkt ergattern.
Das Fazit? Ich mochte China vom ersten Moment, und das hat sich nicht geändert. Mittlerweile habe ich insgesamt neun Monate im Reich der Mitte verbracht und sehe vieles differenzierter, weiß um die Ungerechtigkeiten und Sauereien, um die Umweltprobleme und die Armut, die Fehlentwicklungen und Korruption, doch ich werde immer wieder hinfahren, wenn es mir möglich ist.
Wie kam es zu deinem ersten Buch „Das Jadepferd“? Hast du es geplant, oder ist dir die Idee spontan auf einer Reise gekommen?
Mein Mann und ich reisten bereits im Jahr 2000 durch Chinas Wüstenprovinz Xinjiang, und ich war so fasziniert, dass ich irgendwann dachte, man müsste eigentlich einen Roman schreiben, der in dieser Region spielt. Mit der Betonung auf „man“, denn dass ich ein Buch schreiben könnte, lag mir völlig fern. Als dann aber mein Mann ein paar Jahre später einen Roman schrieb, „funkte“ es auch bei mir, und ich begann zu recherchieren. Das Ganze mündete schließlich in eine zweite, beinahe drei Monate dauernde Reise entlang des chinesischen Teils der Seidenstraße, während der ich kein Heimatmuseum und keine archäologische Stätte ausgelassen und alle Erlebnisse in mich aufgesogen habe wie ein Schwamm. Damals wollte ich möglichst die ganze Geschichte der Seidenstraße in einem Roman unterbringen, aber das stellte sich als unmöglich heraus. Da es mein erstes Buch war, habe ich viel zu viel gewollt und musste die Geschichte immer wieder abspecken, aber am Ende war sie dann doch schlüssig – nachdem ich alle Anfängerfehler gemacht hatte, die man halt so machen kann.
Gab es für die Geschichte des Jadepferdchens ein reales Vorbild, oder hast du alles erfunden?
Die Geschichte selbst ist erfunden, aber der geschichtliche Rahmen ist real. Es gab zwar den hohen Beamten der ersten Episode nicht, jedoch sind der Kaiser (und sein aufbrausender Charakter), der General und die Feldzüge nach Ferghana verbürgte Geschichte. Auch in den anderen geschichtlichen Einschüben stimmt der Rahmen, und ich lasse einige historische Personen auftreten. Ein zerbrochenes Pferd ist übrigens nie gefunden worden, aber es gibt Fundstücke aus einer etwas früheren Zeit; zerbrochene Tigerfiguren, die ebenjenem Zweck der Legitimierung dienten. Ich habe mir die schriftstellerische Freiheit genommen, ein Pferd hinzu zu erfinden; dass nie eins gefunden wurde, bedeutet ja nicht, dass nicht noch eines im Erdreich schlummert. Auch von einer Botschaft, wie der Kaiser sie geschrieben hat, wissen die Historiker nichts, aber auch ein derartiger Befehl ist, insbesondere angesichts seines Größenwahns, zumindest nicht völlig abwegig.
Marions Abenteuer ist von vorne bis hinten erfunden, auch wenn sie sich in einem realen Umfeld bewegt – die Probleme der Uighuren in Xinjiang sind leider Realität, und Marions Erfahrungen auf ihrer Flucht beruhen auf vielen meiner eignen Reiseerlebnisse. (Für alle, die „Das Jadepferd“ bereits gelesen haben: Zumindest im Jahr 2004 gab es noch einen Schlafsaal in dem beschriebenen Hotel in Turfan, und wir mussten tatsächlich die Toiletten besuchen, die sich hinter einer Sperrholztür im angrenzenden Restaurant verbargen. Kashgars Altstadt bekam in diesem Jahr eine Kanalisation, und auch die Chungking Mansions in Hongkong sind kakerlakenverseuchte Realität … und noch vieles mehr.)
Wie kam es dazu, dass „Das Jadepferd“ veröffentlicht wurde? Hast du es haufenweise an Verlage geschickt, oder hattest du Hilfe…?
Ich hatte, noch bevor das Manuskript fertig war, Kontakt zu einem Agenten aufgenommen, der mich, nachdem ich seine Änderungswünsche berücksichtigt hatte, auch unter Vertrag nahm. Als das „Pferdchen“ dann aus seiner Sicht Veröffentlichungsreife hatte, schickte er es an mehrere Verlage, die bis auf einen auch Interesse hatten. Ich konnte es kaum glauben, als er mir sagte, dass sieben Verlage das Buch haben wollten. Ehrlich gesagt, erscheint es mir noch immer irreal.
Wie kam es jetzt zu deinem zweiten Buch? Der Titel klingt sehr verheißungsvoll…
Nepal ist meine große Liebe, und so war es nur natürlich, dass ich mir Gedanken über eine Geschichte machte, die in diesem Land spielt. Da in meinen Geschichten die Verbindung zwischen Europa und Asien und die Wirkung der fremden Kulturen auf die deutschen Besucher eine große Rolle spielt, bin ich schnell bei der Hippiezeit angelangt, als sich viele junge Leute auf den Weg machten, ein alternatives Lebenskonzept in Indien oder Nepal zu finden. Die Geschichte hat sich dann schrittweise entwickelt; ich hatte allerlei Zutaten, die ich gerne unterbringen wollte, und benötigte einige Wochen, bis sich ein stimmiges Ganzes ergab. Nachdem der Plot im Groben fertig war, bin ich noch einmal nach Nepal gereist, weil ich das Gefühl hatte, ich wüsste noch nicht genug über Land und Leute – bisher war ich immer nur als Touristin dort gewesen. Ich habe einige sehr gute nepalesische Freunde, die mir bei der Recherche halfen, mich mit Nepalesen bekannt machten, die die Hippiezeit erlebt hatten und mich in die wenig besuchte Gorkha-Region begleiteten, in der meine zweite Hauptfigur lebt.
Wie gesagt, als ich nach Nepal fuhr, war das Gerüst der Geschichte im Großen und Ganzen fertig, aber ich hatte noch Bedenken, da mir einige der Zutaten ein wenig weit hergeholt erschienen. Am meisten Zahnschmerzen bereitete mir der europäische Wilderer, doch als ich meinem Freund Uma die Geschichte erzählte, wies er mich darauf hin, das vor kurzem ein amerikanischer Wilderer, der in Kathmandu lebte, aufgeflogen sei. Das nächste Problem war der Schneeleopard – gibt es diese Mythen überhaupt? Auch diese Bedenken wurden zerstreut: Ein Professor der Universität in Kathmandu kannte viele Legenden und hatte sogar eine aufgeschrieben, in der sich ein buddhistischer Mönch in einen Schneeleoparden verwandeln kann und dieser Schneeleopard auch noch humpelt! So langsam wurde mir das Ganze unheimlich. Als mir dann auch noch ein nepalesischer Zoologe erzählte, man hätte ihn wegen seiner Studien im Kali-Gandaki-Tal den „Pangje“ genannt, wurde ich das Gefühl nicht mehr los, dass nicht ich die Geschichte erfunden, sondern die Geschichte mich gesucht hatte.
Kannst du dir vorstellen, dass eine deiner Geschichten auch mal nur in Deutschland spielt?
Na klar! Bayern ist für ein Nordlicht wie mich eine fremde Welt – da ergeben sich kulturelle Missverständnisse en masse, die sich wunderbar in einen exotischen Abenteuerroman verpacken lassen. Aber im Ernst: Vor ein paar Jahren hätte ich noch kategorisch nein gesagt, doch das hat sich verändert. Auch in Deutschland kann man abenteuerliche Geschichten spielen lassen. Allerdings reizt mich die weite Welt im Moment noch stärker als eine rein deutsche Geschichte. Ich habe tatsächlich ein Thema für einen Roman im Kopf, der ausschließlich in Deutschland spielen würde, jedoch in einem völlig anderen Genre angesiedelt wäre.
Seit wann schreibst du? Schon länger, oder erst, seitdem „Das Jadepferd“ in deinem Kopf Gestalt angenommen hat?
Mit dem Schreiben begann ich nach unserer ersten großen Reise, 2003, als ich meine Tagebucheintragungen in Buchform brachte. Dieser Reisebericht liegt nach wie vor in der Schublade, allerdings ist er dort auch ziemlich allein. Ich hatte nie den Wunsch, Schriftstellerin zu werden und habe auch nie Kurzgeschichten oder Romananfänge oder ähnliches verfasst. Tatsächlich ist „Das Jadepferd“, das ich im Jahr 2005 begann, mein erster Ausflug in die Belletristik gewesen, und ich hatte es ganz pragmatisch gesehen: Einen Versuch wollte ich mir geben, und wenn’s keiner haben will, dann gehe ich halt wieder in die Werbung. Ich bin aus allen Wolken gefallen, als die positive Resonanz seitens der Verlage kam, und nun sitze ich bereits am vierten Projekt!
Liest du auch gerne? Ich kann mir natürlich vorstellen, dass viel Lesezeit für Recherchen aufgeht, aber welche sind deine Lieblingsautoren?
Ich lese nicht gern. Ich LIEBE lesen! Als Jugendliche war ich eine echte Bücherfresserin, seit ich arbeite, bin ich wählerischer und breche mindestens die Hälfte der Romane, die ich beginne, wieder ab, weil sie mir aus dem einen oder anderen Grund nicht gefallen – so many books, so little time! Hinzu kommt, wie du schon vermutest, dass ich aus Recherchegründen eine Menge Fachliteratur lesen – und bearbeiten – muss. Wobei „muss“ das falsche Wort ist: Ich interessiere mich schließlich brennend für die Themen, und ein gutes Sachbuch ist mindestens genauso unterhaltsam wie ein guter Roman.
Meine Lieblingsautoren? Es gibt so viele tolle Schriftsteller, dass die folgende Liste nur unvollständig sein kann. Und ich mag auch nicht unbedingt alles, was diese Autoren geschrieben haben. Allen gemein ist, dass sie großartige Geschichtenerzähler sind und mich immer wieder mit ihrem Einfallsreichtum überraschen.
Salman Rushdie, T. C. Boyle, Umberto Eco, Amitav Gosh, Jonathan Safran Foer, Haruki Murakami, Michail Bulgakow, John Irving, Erich Kästner
Gibt es eine Geschichte, die unbedingt von dir geschrieben werden muss? Oder anders, ist schon ein drittes Buch in Aussicht?
Das dritte Manuskript ist schon fertig und liegt im Verlag; wann es erscheint, steht jedoch noch nicht fest. Und ein neues Projekt steht gerade am Anfang, nachdem mein (momentanes) Herzensprojekt beim Verlag nicht so recht auf Gegenliebe gestoßen ist. Aber wer weiß, vielleicht kommt irgendwann die Zeit dafür.
Was tust du, wenn du gerade nicht schreibst oder recherchierst?
Wie gesagt, reise ich unglaublich gerne, wobei es mir mittlerweile sehr entgegen kommt, dass die meisten Reisen auch Recherchereisen sind. Dadurch erfahre ich die Länder intensiver, tiefgründiger.
In Deutschland ist meine Zeit tatsächlich sehr von Arbeit geprägt – für mich ist das Schreiben eine schwierige Angelegenheit, die mich oft sieben Tage die Woche in Atem hält; dazu kommen noch Werbeaufträge. Aber wenn ich mal nicht am Schreibtisch sitze, ziehe ich die Nähmaschine hervor oder lese. Ich würde jetzt gerne behaupten, dass ich furchtbar viel sportle (was ich früher gemacht habe), aber der Sport ist in den letzten Jahren leider zu kurz gekommen. Aber pssst – mein Vorsatz fürs neue Jahr ist ganz klar, wieder mit dem Laufen zu beginnen. Muss auch, denn das Schreibtischtäterdasein ist gar nicht gut für die Figur.
Welchen großen Wunsch möchtest du dir unbedingt irgendwann erfüllen?
Ich möchte irgendwann auf Dauer eine zweite Wohnung in Malaysia unterhalten können, um meine Zeit zwischen Deutschland und Asien aufzuteilen.
Bitte vervollständige diese Sätze:
Ich bin glücklich, wenn…
es den Menschen, die mir nahestehen, gut geht.
Schreiben ist…
Arbeit, Arbeit, Arbeit. Aber eine, die enorm viel Freude bereitet.
Wie leicht fällt es dir, deine Figuren am Ende gehen zu lassen?
Sehr leicht, da ich bisher den meisten Figuren einen recht hoffnungsvollen Start in ein neues Leben beschert habe. Ihre Geschichten sind erzählt, und nun müssen sie sehen, wie sie ohne mich klarkommen.
Vielen Dank, liebe Steffanie, dass ich dieses Interview mit dir führen durfte. Ich wünsche dir viel Erfolg für die Zukunft und hoffentlich immer neue Ideen!