Interview mit Schlummerline

Sandra Thumm im Interview mit Frau Vera Krebs

Liebe Frau Krebs, Sie betreiben den Onlineshop Schlummerline nun seit Februar 2015.

Sagen Sie uns doch kurz, was Sie verkaufen und worum es geht?

Foto VeraIch designe, nähe und vertreibe individuelle Baby- und Kinderaccessoires. Meine Produktpalette besteht aus vielen verschiedenen Produkten für werdende Mamis, Babies und Kleinkinder. Bei mir entscheidet der Kunde wie sein Produkt aussehen soll, dass heißt: Das Produkt wird nach Wünschen des Kunden hergestellt. So kann der Kunde zwischen vielen verschiedenen Stoffen, Borte, Motiven und Schriftzügen wählen und sein Produkt individualisieren. Fast alle Produkte wie; Stillkissen, Kuschelkissen, Babyschlafsäcke, Krabbeldecken, Nackenhörnchen, Sitzsäcke, Kirschkernkissen, Loops etc. werden von mir selber designt und genäht. Hierbei lege ich sehr viel Wert auf Qualität. Ich verwende ausschließlich Baumwollstoffe oder Wellnessfleece, hier aus der Region. Meine Stoffe sowie das meiste Zubehör beziehe ich aus Nordhorn selber, da wo ich auch nähe.

Mein Füllmaterial sind EPS Perlen von Theraline, Öko Tex Standart 100 und TÜV geprüft, geräuscharm und geruchsneutral, super Komfort. Die Stillkissen und Sitzsäcke werden mit diesen Perlen befüllt.

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Es ist sehr beeindruckend, dass Sie fast alles ausschließlich selbst nähen. Sind denn alle Stücke Unikate? Wie lange brauchen Sie um beispielsweise ein Stillkissen fertig zu stellen?

Ja wie schon oben erwähnt, wird fast alles von mir genäht. Wenn man so will, sind es alles Unikate, da jedes Produkt von mir persönlich genäht wird und es keine Massenproduktion ist. Jedes Produkt hat was persönliches, etwas eigenes, sei es die Zusammenstellung der Stoffe, des Zubehörs oder natürlich auch der personalisierte Schriftzug. z.B. der Name des Kindes auf der Krabbeldecke.

Für ein Stillkissen brauche ich ca. 1 Stunde, jetzt haben Sie sich auch mit das aufwendigste Teil ausgesucht :). Das Stillkissen (mit Bezug) wird ja eigentlich doppelt genäht, einmal eins aus einem weißen Baumwollstoff, welches mit EPS Perlen befüllt und zugenäht wird und das andere (der Bezug) wo der Reißverschluss eingenäht werden muss. Das dauert dann immer eine Weile, die Zeit muss man sich aber auch nehmen, da nähen in Hektik nicht funktionieren würde.

Und verraten Sie uns doch bitte, wie Sie auf die Idee gekommen sind?

IMG_0820Ich habe 2009 meinen Abschluss als Textilingenieurin in Enschede, den Niederlanden absolviert und wollte natürlich sehr gerne im Bereich Textil arbeiten.  Mich zog es nach Düsseldorf, auf die bekannte Königsallee wo ich für eine franz. Luxusmarke als stellv. Filialleitung arbeitete. Nach meiner Elternzeit wechselte ich in den Bereich Qualitätsmanagement bis ich im Herbst 2014 eine neue Herausforderung suchte. Nun endlich kann ich mich meiner Leidenschaft Textilien widmen. Durch einen Zufall konnte ich sehr günstig an Industrienäher und andere Nähutensilien kommen und fing also im Herbst letzten Jahres an meine Idee umzusetzen. Man kann beobachten, gerade als junge Mami, dass der Trend zu individuellen Baby- und Kinderaccessoires auf dem Vormarsch ist, das persönlich, bestickte Produkt mit dem Namen des Kindes. Nicht nur die unpersönliche Massenware aus den großen Kaufhausketten.

Betreiben Sie Ihren Shop hauptberuflich?

Ja. Ich wollte von Anfang an Nägel mit Köpfen machen, ganz oder gar nicht. Denn nur so ein bisschen nebenbei, geht nicht, denn dann verläuft vieles im Sande.

Wo soll die Reise hingehen? Was stellen Sie sich für die nächsten drei Jahre vor? 

Ja, am liebsten möchte ich in den nächsten drei Jahren mein Sortiment erweitern und 2 Näherinnen einstellen bei guter Auftragslage. Da ich zur Zeit und gerade am Anfang alles alleine mache, wäre es später von großem Vorteil wenn ich 1 oder 2 Näherinnen hätte, die die Produkte nähen und ich mich dem designen mehr widmen könnte. Ich bin ein unheimlich kreativer Kopf, mit immer neuen Ideen.

Bitte verraten Sie uns nun auch, wie Sie Familie und Beruf verbinden? Was waren/sind die Herausforderungen?

Selbstständigkeit und Familie kann sehr gut miteinander verbunden werden, wenn man es richtig anpackt! Von vorne rein, sollte man mit offenen Karten spielen, mit der Familie die angehende Selbstständigkeit ausführlich durchsprechen. Von Anfang an, gerade wenn man kleine Kinder hat, feste Arbeitszeiten festsetzen z.B. wenn das Kind im Kindergarten ist und / oder einen oder zwei feste Nachmittage bei Oma. Auf keinen Fall sollte die Familie hinten angestellt werden. Die Herausforderung ist wirklich, beides gut zu planen und zu kombinieren. Ich habe das Glück, eine super Familie zu haben, die mich voll und ganz unterstützt, von Anfang an meine Idee verfolgt hat. Das A und O ist ein gesundes privates Umfeld, so hat man den Rücken frei und tastet sich Stück für Stück an die Selbstständigkeit heran.

Haben Sie einen Tipp für angehende Gründer?

Ich ziehe grundsätzlich meinen Hut, vor jedem der sich dieser Aufgabe stellen möchte. Mein Tipp: als erstes dies mit der Familie zu besprechen, was halten die von der Idee? Dann selber einmal aufschreiben, was man möchte, wohin man will, wo ist meine Zielgruppe? Ich kann jedem raten ein Existenzgründerseminar zu besuchen, dort gewinnt man noch einmal mehr Einblicke, was auf einen zukommt. Des weiteren sollte man sich bei sämtlichen Stellen informieren über Existenzgründerzuschüsse, Krankenkassenbeiträge, Arbeitslosenversicherung etc. Eine gute Planung, dazu gehört vor allem ein super Businessplan, ist die halbe Miete!

Herzliche Dank für Ihre Zeit, wir wünschen Ihnen alles erdenklich Gute und viel Erfolg.

Weitere Informationen unter www.schlummerline.com.


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