Interview mit Sandra Hylla von ganzichselbst.de

Von Carolinadlugosch

Foto: Steffen Müller für ganzichselbst.de

Heute stelle ich dir einen Blog oder besser gesagt, die Frau hinter diesem Blog vor. Ich begegne über die sozialen Medien immer wieder interessanten Menschen, die ihr Leben umgekrempelt haben und neu durchgestartet sind. Eine von ihnen ist Sandra Hylla. Wir haben so einiges gemeinsam, unter anderem, dass uns der Stress und Druck im Hamsterrad krank gemacht hat. Sandra hat inzwischen ihre Berufung gefunden. Und darüber wollte ich mehr wissen.

Was treibt dich an Sandra? Wofür lohnt es sich morgens aufzustehen?

Mich treibt Spaß an, eindeutig. Also alles, was Spaß macht. Leidenschaft. Und außerdem noch Sonnenschein.

Was tust du, um deinen Lebensunterhalt zu bestreiten?

Meinen Lebensunterhalt verdiene ich mit meinem Onlineunternehmen „ganzichselbst“. Hier blogge ich, schreibe E-Bücher, die ich über alle gängigen E-Buch-Anbieter verkaufe und biete E-Mail-Kurse an, die man buchen kann. Bei meiner Arbeit mit ganzichselbst helfe ich Menschen, ihr Leben neu auszurichten. In einer Sinnkrise, nach einem Schicksalsschlag oder vor einer neuen Lebensphase. Es geht darum, sich sein Leben nach den eigenen Vorstellungen einzurichten, möglichst frei zu werden in den Entscheidungen und der Gestaltung des Alltags.

Und dann erfüllen meine Schwester und ich uns gerade zusammen einen weiteren großen Traum: Wir eröffnen im Mai unser Frauen-Laden-Café in Dresden, die Xanthippe.

Wo lebst du? Gefällt es dir dort?

Ich bin 2008 aus Berlin nach Dresden gezogen, weil meine Schwester mit ihrer Familie schon hier lebte und ich die Kinder aufwachsen sehen wollte. Und ich liebe diese Stadt. Sie hat genau die richtige Größe, hat wunderschöne barocke Bauten, die Elbe mit ihren Elbwiesen, das alternative Künstlerviertel Neustadt und eine herrliche Umgebung mit Elbsandstein- und Erzgebirge, vielen Schlössern, Klöstern, Kleinstädten. Ich bin dankbar, dass ich hier leben darf, wo andere Urlaub machen, und mein Partner und ich erkunden sehr häufig die Umgebung zusammen.
Wenn du einen ganzen Nachmittag nur für dich allein hast, was tust du dann?

Meistens arbeite ich dann, denn ich tue meine Arbeit gern. Ich lese Blogs, höre mir Vorträge meiner Lehrer an und schreibe. Wenn ich nicht arbeite, dann schaue ich mir Serien an, spiele Ukulele, buddle auf dem Balkon. Und jetzt lerne ich auch zu häkeln.

Was steht auf deiner TO-DO LISTE?

Auf meiner To do-Liste stehen jetzt vor allem Pressearbeit und Marketing für die Xanthippe. Wir haben nämlich gerade eine Startnext-Kampagne laufen, um die Einrichtung zu finanzieren, deshalb machen wir das Projekt gerade überall bekannt.

Was magst du an dir am liebsten?

Ich finde meine langen roten Haare schön, und auch ansonsten mag ich mich sehr. Ich hab Humor, und ich bin pazifistisch und tolerant (ich esse keine Tiere und mein Motto ist: Leben und leben lassen.) Und ich bin dankbar, dass ich musikalisch bin.

Was bereitet dir schlechte Laune?

Ich bin leicht reizbar, wenn ich keinen Kaffee bekommen habe. Wenn dann nicht alles nach meinen Vorstellungen und Plänen läuft, kriege ich leicht schlechte Laune.

Was macht dir gute Laune?

Sonnenschein

Wenn du die berühmt-berüchtigten drei Wünsche frei hättest, was würdest du dir wünschen?

  1. Viele Wünsche habe ich mir schon erfüllt oder bin grad dabei.
    Ich möchte aber wieder mehr reisen (das braucht ein gewisses Reisebudget; den Mitreisenden hab ich inzwischen).
  2. Ich möchte, dass es all meinen Lieben und mir selbst noch viele Jahrzehnte lang gut geht.
  3. Und ansonsten darf es gern einfach so bleiben, wie es ist.

Welche bekannte Persönlichkeit würdest du gerne kennenlernen? Und was würdest du zu ihr sagen?

Da fällt mir jetzt grad keiner ein. Ich hab schon einige getroffen: Richard O’Brien und Tim Curry von der Rocky Horror Picture Show. Stephen Fry und Terry Pratchett. Sri Sri Ravi Shankar. Alle möglichen A Cappella-Bands, die ich bewundere.

Hast du ein persönliches Motto? Einen Lieblings-Spruch?

Mein Motto hab ich ja schon genannt.

Einen Lieblingsspruch hab ich auch.

Leben heißt singen und lieben.

Paul Gauguin

Wie sehen deine Visionen, Wünsche und Hoffnungen für die Zukunft aus?

Ich hoffe auf eine bessere Welt, in der die Menschen zufrieden sind. Denn wenn sie zufrieden mit dem sind, was sie haben, dann sind sie auch friedlicher und großzügiger. Menschen zufrieden zu machen, ist meine Mission mit ganzichselbst. Und ich bin sehr froh zu sehen, dass sich immer mehr Menschen zu einer Art Minimalismus- und Slow-Lebensweise entschließen. Ich wünsche mir, dass wir den Sinn von Gemeinschaften wieder erkennen, von Handgemachtem, vom Handwerkeln. Dass wir teilen, zusammen leben, uns unterstützen. Wir wollen einen solchen Ort, an dem man sich entspannen, miteinander austauschen, nicht Gebrauchtes weitergeben und miteinander und voneinander lernen kann, auch mit unserer Xanthippe schaffen.

Sandra lebt ihr eigenes Leben mit ihrem Mac und ihrer Ukulele seit 2008 in Dresden. Hier betreibt sie ihr Coaching-Unternehmen „ ganzichselbst“ und eröffnet im Mai ihr Frauencafé „Xanthippe”. Online findet man sie unter www.ganzichselbst.de und  www.xanthippedresden. wordpress.com. Noch mehr Inspiration: