Interview mit Kay Rainer - das komplette Gespräch

Interview mit Kay Rainer - das komplette Gespräch


Hier konntet ihr bereits das Video sehen, das zu diesem Interview gedreht wurde. Natürlich habe ich nur einige Fragen herausgepickt. Dafür könnt ihr im folgenden das komplette Interview lesen:



Forward For Fashion: Wie kam es dazu, dass du angefangen hast zu designen? Das ist ein sehr extravaganter Berufsweg, wie hast du ihn eingeschlagen?
Kay Rainer: Meine Eltern wollten, dass ich einen klassischen Beruf wähle und Jura oder BWL studiere. Aber die Mode hat mich immer interessiert. Angefangen habe ich, indem ich als Kind die schlecht angezogenen Barbiepuppen meiner Cousine neu eingekleidet habe und Stoffe oder Kleider meiner Mutter zerschnitten habe. So kam es mehr und mehr, dass ich mich auch für das Design interessiert habe. Schließlich habe ich mich dazu entschieden, dass zu machen wozu ich Lust habe, denn nur dann kann man erfolgreich sein. Ich wusste genau was ich wollte.

FFF: Was waren bisher die größten Höhepunkte deiner Karriere?

KR: Der allererste Höhepunkt war natürlich die Becker Hochzeit als ich Lilly Becker angefragt habe, ob sie ein Brautkleid von mir möchte. Sie hatte bereits eins, hat mir jedoch ihre sieben Brautjungfern angeboten. Das war ein unglaublicher Einstil ins Öffentlichkeitsleben. RTL Exklusiv hat in St. Tropez gefilmt und wir haben vor Ort das Brautkleid noch geändert. Weitere Highlights waren die "Model WG" vor zwei Jahren und "das perfekte Model" letztes Jahr. Es war sehr spannend mit Karolina Kurkova und Eva Padberg zu arbeiten. Naomi Campells Mutter hat mich auch zur Modenschau besucht. Das sind ein paar Höhepunkte, aber es passiert städnig etwas - mal bin ich zu einem Opernball eingeladen oder mach die Hochzeit von Katherina Jacob.

FFF: Was sind deine nächsten Projekte - was dürfen wir von dir erwarten?

KR: Momentan bauen wir ein zweites Standbein für mich auf - eine Fernsehkarriere. 2-3 Teaser liegen schon zur Bewerbung beim Sendern. Das ganze soll in die Richtung eines Fashion Lifestyle Magazins gehen, jedoch mit mir als Gastgeber und nicht als Gast.

FFF: Wo siehst du dich in der weiteren Zukunft?

KR: Das lasse ich spontan auf mich zukommen, ich werde aber auf jeden Fall noch weiter in der Mode arbeiten und in der Öffentlichkeit stehen.

FFF: Wer ist deine Muse?

KR: Ich habe ein Zitat: "Die Trägerin meiner Kleider ist die Muse meiner Inspiration"! Ich picke mir keine Person raus. Wenn ich hier mit meinen Kundinnen bei der Anprobe bin, entstehen oft neue Ideen. Wenn die Kundin meint sie möchte ihre Beine gerne mehr zeigen und wir schlitzen das Kleid kommen mir sofort neue Ideen - in der nächsten Kollektion kann ich die Schultern wieder mehr verdecken oder das Dekollté zeigen oder den Rücken offen lassen. Jede Dame ist für mich Inspiration - ob dick oder dünn, jung oder alt.

FFF: Welche Person verkörpert deine Kollektion durch und durch?

KR: Es gibt nicht die eine Person, ich kleide sehr viele verschieden Charaktere ein. Christine Neubauer ist eher frisch und jung; Katherina Jacob die dynamische Powerfrau; Gabi Dohm mehr zurückhaltend und grande Dame. Das ist wichtig, denn ich möchte nicht nur ein Bild verkörpern so dass die Kundinnen denken, Kay Rainer steht nur für den androgynen oder dickeren Typ Frau. Ich binde meine Interessentinnen mit ein und wir überlegen zusammen was man entwickeln kann.

FFF: Was ist dein Schönheitsideal - size zero oder Kurven?

KR: Auf dem Laufsteg möchte ich Size Zero sehen, da bin ich streng. Auf meine allerersten Modenschau in kleinem Rahmem hatte ich ein Model in Größe 38, genau wegen diesen Hungermodelvorwürfen. Am Schluss meinten alle Damen zu mir "die Dicke ging gar nicht". Ich fühle mich wohl wenn die Models größer sind; sie sollten mind. 1,75 m ohne Schuhe sein, das kommt ganz anders auf dem Laufsteg rüber. Aber meine Kundinnen tragen keine Size Zero.

FFF: Welche Specials hast du momentan zu bieten?

KR: Ganz exklusiv und neu ist meine Dirndl Kollektion, da ich schließlich aus Bayern komme. Ich reihe mich nicht in die offiziellen Dirndldesigner-Rankings ein. ich entwerfe 3-5 Couture-Dirndl mit neuen Rockformen, die auch in München produziert werden. Dabei verarbeite ich alte Stoffe und Brokate vorne am Dekollté und baue so einige Highlights ein.

FFF: Wie würdest du deinen Stil in drei Worten beschreiben?

KR: Zugeknöpft - außergewöhnlich - und konservativ. Ich sehe mich nicht als Enfant Terrible der Mode. Ich entwerfe gerne außergewöhnliches und kreatives für den roten Teppich und ein Shooting als Highlights aber dennoch bin ich Geschäftsmann und möchte nicht von der Hand im Mund leben.

FFF: Kay, du hast einen großen Imagewandel durchlebt. Hat sich das auf dich persönlich und deine Kollektion ausgewirkt?

KR: Mein Design hat sich nicht zwingend verändert. Ich auf jeden Fall - Ich kleide mich anders ein und mache mir viel mehr Gedanken über mein Auftreten, da ich doch insgesamt 17 Kilo verloren habe. Also was kann ich mir in der Öffentlichkeit erlauben zu tragen? Das wirkt sich wahrscheinlich in meiner Kreativität aus, denn ich denke selbst auch darüber nach, wie kann ich einer Frau mit Kurven schmeicheln, so dass sie sich auch in Größe 42 wohl und begehrenswert fühlt.

FFF: Was bedeutet die Mode selbst für dich, würdest du dich als Trendsetter sehen?

KR: Jetzt, da ich mehr in der Öffentlichkeit stehe und viel bewusster mich um mein Kleidungsstil und Auftreten kümmere, versuche ich schon ein Trendsetter zu sein. Man sieht mich oft mit Hut oder ich trage das Einstecktuch passend zu den Schuhen meiner Begleitung. Natürlich bin ich da nicht ganz so begabt wie die Beckhams. Aber Mode ist ein wichtiger Punkt in unserer Gesellschaft, schliesslich machen Kleider Leute. Ich erlebe es selbst, wenn Kundinnen, die viel sportlicher sind und noch nie ein Kleid getragen haben, jedoch eins für ein Event oder eine Hochzeit brauchen - sie fühlen sich wie eine Prinzessin und bewegen sich gleich anders.

FFF: Würdest du selbst gerne mal ein offenes Gespräch und Interview mit einem Designer führen?

KR: Nein. Ich kenne einige Designer und lerne of neue große Designer kennen. Aber ich habe keine Idole.

FFF: Ein eigenes Label zu haben ist viel Arbeit und sehr erfüllend. Könntest du dir dennoch vorstellen, Chefdesigner eines großen Hauses zu werden?

KR: Vorstellen auf jeden Fall. Anfang des Jahres habe ich ein Angebot von einer großen Marke bekommen um als Chefdesigner zu fungieren. Allerdings hätte ich auf den Namen und das Label Kay Rainer komplett verzichten müssen für ein unglaubliches Gehalt und viele Vorzügen. Aber ich bin jung und Idealist und möchte mich in meinem Label verwirklichen. Schaden um den Posten. Es gibt tolle Marken wie Escada, denen einfach der Glamour fehlt, den sie einst mit ihrem bekannten Chefdesigner hatten. Sie bräuchten unbedingt ein neues Gesicht.

FFF: Wie wichtig ist die Mercedes-Benz Fashion Week in Berlin für dich?

KR: Jetzt muss ich vorsichtig sein, was ich sage, denn natürlich ist sie wichtig, aber ich persönlich wollte noch keine Show dort haben. Die Teilnahme ist unbeschreiblich teuer und danach habe ich noch kein Kleid verkauft. Zwar ist man im Bewusstsein der Gäste und auch in der Presse, aber dennoch muss man die folgenden Jahre unbedingt wieder eine Show dort haben, damit die Leute nicht denken man ist pleite gegangen. Aber was wenn die Sponsoren abspringen? Ich mache lieber selbst 1-2 große Shows hier in München mit bekannten Prominenten und Presse wie letztes Jahr im Herbst in der alten Börse. Sogar das Handelsblatt hat mich erwähnt, was mich sehr geehrt hat.

FFF: Was ist der wichtigste Moment für dich bei einer Fashionshow?

KR: Als Designer definitiv der Moment wenn ich selbst raus auf den Laufsteg kann um mich zu verbeugen und den Erfolg in den Gesichtern meiner Gäste sehen kann. Als Gast wenn ich möglichst weit vorne sitzen kann und die Show einfach nur genießen kann - wie letztens bei der Traumhaften Modenschau von Susanne Wiebe.

FFF: Wer gehört für dich in die erste Reihe?

KR: Definitiv meine Top Kundinnen. Außerdem für die Presse natürlich einige namhafte Gesichter und schließlich die großen Einkäufer.

FFF: Einige Blogger haben dich als Jungdesigner betitelt. Würdest du dich selbst noch so nennen?

KR: Ein Münchner Redakteur hat mich einmal als Modeküken in der Designer/Society Branche bezeichnet. Jungdesigner zu definieren ist schwierig. Vom Alter her nicht, aber mein Label ist gerade mal ein Jahr als, also bin ich noch sehr jung im Designergeschäft.


Ich danke Kay Rainer vielmals für dieses Interview. Es hat mir unglaublich viel Spass gemacht, diese Erfahrung machen zu dürfen.

love,

Verena

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