Interview mit Erwin & Edwin

Von Pressplay Magazin @pressplayAT

Interview mit Erwin & Edwin

pressplay hat sich mit Erwin & Edwin aus zwei Gründen getroffen: einerseits erscheint heute, am 18. März, ihr Album Messing – andererseits wollten wir wissen, wer Erwin ist – und wer Edwin.

Wirklich schlauer als vorher sind wir in dieser causa zwar nicht, aber einer Band, die ihren Bandbus Rudi getauft hat, können wir deshalb nicht weiter böse sein. Wie man sich unterm Bett ein Studio einrichtet, sich von Beethoven inspirieren lässt und man elektronische Musik mit Blasinstrumenten verbindet, lest ihr hier.

pressplay: Zuallerst: Blasmusik und Elektro? Wie geht denn das bitte zusammen?

Christoph: Man nimmt einfach ein Stromkabel, steckt es in die Trompete, bläst hinein – und das passt! (lacht)

Simon: Fette Beats, tiefe Bässe, funky Gitarren und zum Tanzen motivierende Trompetenmelodien – Was soll da nicht zusammenpassen? Ist doch die perfekte Mischung! (grinst)

Weil das ja eure erste Vorstellung auf pressplay.at ist, reden wir noch schnell über ein paar basic facts. Seit wann gibt es Erwin & Edwin?

Christoph: Zu kurz für ein Revival, und doch zu lange für eine Newcomer-Band.

Simon: Wir haben trotzdem ein Best-of Album gemacht (Gelächter). Christoph und ich kennen uns schon seit der Schule, das sind mittlerweile… (rechnet eine Weile) … fast 13 Jahre? Kann das sein? Auweh, wir werden wirklich alt. (grinst) Kennengelernt haben wir uns nacheinander, das erste Treffen mit allen war 2012. Dann haben wir relativ schnell und spontan einen Auftritt bekommen, und erst einen Tag vorher zu proben begonnen. Seitdem wissen wir: Irgendwie geht’s immer.

Die Gerüchteküche brodelt. Verratet ihr weiterhin eher lieber nicht, wer Erwin ist, und wer Edwin?

Michael: Das weiß doch jeder: Wir sind Erwin & Edwin! Eine japanische Fusionband, das findet man auf YouTube raus. (lacht)

Simon: Halt mit österreichischen Wurzeln.

Christoph: Der Erwin ist mein Onkel.

Flo: Und den Edwin kennen wir aus „Muttertag“. (grinst)

Wie sieht die Aufgabenverteilung in der Band aus?

Flo: Ich bin DJ. Außerdem mache ich Videos, kümmere mich um das Merchandising, bin leidenschaftlicher Bastler und betreue den Rudi. Das ist unser Bandbus. Außerdem haben mich die anderen dazu genötigt, auf der Bühne auch noch Synthesizer zu spielen und zu singen. (Gelächter)

Christoph: Ich spiel Trompete, produziere unsere Musik und bin für graphische Sachen zuständig. Singen tu ich auch, und darüber hinaus bin ich leidenschaftlicher Kletterer. Das hat zwar nix mit der Band zu tun, aber ich sags trotzdem gern.

Simon: Ich bin Drummer, Sänger und spiel auch ein bisschen Posaune. Das sieht der gelernte Bläser in unserer Partie zwar noch ein bisschen mit weinendem Auge, aber ich werde versuchen, in nächster Zeit an meiner Technik zu arbeiten. (grinst) Außerdem spiel ich immer den Band-Papa und versuche, alles zu koordinieren. Das gelingt mir mal mehr und mal weniger, aber irgendwer muss es ja machen.

Michael: Ich bin der beste Gitarrist in der Band. Als gelernter Tontechniker darf ich mich außerdem mit unseren Technikern herumschlagen, was nicht immer leicht ist. (lacht) Mischen tu ich auch viel in meinem Studio im Bezirk Weiz, weil mei Aungläser Steirer. (Übersetzung: Mein Onkel ist aus der Steiermark).

Wie habt ihr euch kennengelernt?

Michi: Tinder.

Simon: Bevor es das für die Masse gegeben hat.

Christoph: Dazu gibt’s nicht viel zu sagen. Ich war jedenfalls sprachlos. Wir haben Zettel verteilt, auf denen Stand: Willst du bei meiner Band mitspielen? So ist das dann passiert.

Euer Debütalbum „Messing“ erscheint am 18. 3. März. Wie lange habt ihr insgesamt daran gebastelt?

Christoph: 10 Jahre, also viel länger als es uns gibt. (lacht)

Simon: Es gibt Nummern am Album, die wirklich schon seit Beginn der Band entstanden sind, aber noch nicht fertig ausgefeilt waren. Andere sind erst ganz am Schluss passiert, als wir das Album eigentlich schon fertig haben wollten. Das war dann ein bissl stressig… (grinst) Wahrscheinlich kommt‘s uns deshalb auch vor wie 10 Jahre, weil wir wirklich viel Arbeit reingesteckt haben.

Wo habt ihr das Album aufgenommen?

Christoph: Wir waren in einer veganen Metzgerei in meinem Heimatort Sigharting.

Simon: Dort sind wir wegen dem besonderen Flair hingegangen.

Michael: Abbey Road und Ocean Way.

Flo: Redets doch nicht so viel Schas daher. (lacht)

Simon: Nein, bei uns entstehen die Nummern eigentlich alle in den eigenen vier Wänden. Jeder – außer ich – hat ein eigenes kleines Studio daheim, in dem wir dann die Sachen aufnehmen. Beim Christoph ist das zum Beispiel unterm Bett. (lacht)

Wie entsteht ein Song bei Erwin & Edwin – im besten Fall?

Christoph: Im besten Fall ist der Song schon da.

Simon: Und die Lyrics auch. So war‘s zumindest bei „Wien feat. Alix“. (alle lachen) Nein, normalerweise kommt die Basis für unsere Tracks von Christoph und Michi, und dann arbeiten wir alle daran.

Nehmt ihr auf eurem Debütalbum bewusst musikalische Anleihen bei bestimmten Bands? Wenn ja, welche?

Michael: Nein. Wenn dann Millions of Dreads. (grinst)

Christoph: Beethoven und Guetta. (lacht)

Simon: Der Schlagertrompeter Stefan Mross ist Christophs größtes Vorbild. Zumindest hat er letztens in einem Interview gesagt, dass er nur wegen dem zum Trompete spielen begonnen hat.

Releaseshow am 31. 3. im Wiener Flex: Auf was darf man bei der Show gespannt sein?

Michael: Auf einen schönen Club. (grinst)

Simon: Wer noch nicht im Flex war, sollte da auf jeden Fall mal hin.

Christoph: Auf die netten Securities.

Flo: Danach ist noch Drum’n’Bass-Party, darauf freu ich mich.

Holt ihr euch live noch Verstärkung – weitere Musiker – auf die Bühne?

Michael: Nein. Außer auf Anfrage.

Simon: Man kann sich bewerben. (grinst) Nein, einer wird vielleicht wirklich auftauchen. Schau ma mal…

Christoph: Dave Grohl kommt vielleicht vorbei.

Last, not least: Wie sieht 2016 für Erwin & Edwin in groben Zügen aus, was ist geplant, auf was darf man sich freuen?

Michael: Auf die Show im Flex!

Christoph: Auf den Tinnitus im April und den Urlaub im Herbst. Und hoffentlich endlich einen gscheiten Tontechniker. (alle lachen)

Simon: Wir haben die schlimmsten Tontechniker aller Zeiten! Einer davon hat auch unser Album gemastert. (großes Gelächter) Nein, das stimmt natürlich nicht. Wenn‘s wahr wäre, würden wir das ja nie zugeben! Der Terminkalender ist bei uns schon sehr voll, wir freuen uns auf jeden Fall auf ein paar coole Festivals und unser Konzertreichstes Jahr bisher! Alle Tourdates werden auf unserer Homepage immer wieder aktualisiert, wenn wir nicht drauf vergessen… (grinst)

Merci beaucoup!

Tour-Dates:
31.03. Flex/Wien
01.04. Cinema Paradiso/St. Pölten
02.04. Hafen/Innsbruck
07.04. Glashaus/Bayreuth (D)
08.04. Klubhaus/Saalfeld (D)
14.04. PPC/Graz
16.04.Gei/Timelkam
21.04. Kulturladen/Konstanz (D)
22.04. Querbeat/Ravensburg (D)
23.04. Eden/Ulm (D)
29.04. End of Summer/Willofs (D)
30.04. Bauhalle/Mank
06.05. Uferlos/Bayern


Autor

Lisa Schneider

Aufgabenbereich selbst definiert als: Groupie, nichtsdestotrotz. Findet „Schrecklich amüsant aber in Zukunft ohne mich“ (David Foster Wallace) immer wieder treffend.


 
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