Interview mit Erubo Hijihara

Erubo Hijihara, die Mangaka von Our Lonely War, hat ihr erstes Werk in Deutschland im Rahmen ihres Besuches zur Manga-Comic-Con vorgestellt. Über ihr erstes Werk durften wir ein Interview mit ihr führen.

Vielen Dank an dieser Stelle an das Team von Tokyopop, die das ganze Interview für uns organisiert haben, aber auch an den japanischen Verlag Shueisha, der das Ganze genehmigt hat. Natürlich auch ein großes Dankeschön an Hijihara-sensei und ihren Redakteuren, die sich extra Zeit für das Interview genommen haben. Nachfolgend werden wir uns mit JPC abkürzen, während Frau Erubo Hijihara mit Hijihara abgekürzt wird.

Anmerkung: Das Interview wurde mittels eines Dolmetschers geführt, sodass alle Antworten in dritter Person formuliert wurden. Für das Interview haben wir alle Antworten deshalb in Ich-Form geschrieben.

JPC: Guten Tag Hijihara-sensei, es ist uns eine Ehre dieses Interview mit Ihnen im Rahmen der Manga-Comic-Con und dem Release von Our Lonely War Band 1 zu führen. Wir haben vorab einen Blick in die deutsche Version werfen dürfen und finden Ihre Arbeit wahrhaft gelungen.

JPC: Wie kamen Sie dazu den Schauplatz des Manga in den USA stattfinden zu lassen, statt in Japan? Haben Sie eine spezielle Verbindung zu Amerika?

Hijihara: Der größte Grund hierfür war, dass sich sehr viele Werke damals bei Jump Square in Japan abgespielt haben. Hiervon wollte ich mich distanzieren, weshalb ich die USA als Schauplatz genommen habe. Das ist natürlich auch ein klischeehafter Grund, aber immer, wenn Aliens die Erde angreifen, sind die Amerikaner die Ersten, die etwas dagegen machen. Dies ist auf den Einfluss von westlichen Filmen und Blockbustern zurückzuführen. Ich war auch zweimal in Amerika.

Einen tieferen Grund, warum ich die USA gewählt habe, hat es aber nicht. Wobei mich Hollywood dabei sehr inspiriert hat.

JPC: Sie verwenden viele Zeichnungen einer Stadt aus der Vogelperspektive. Hatten Sie hierfür spezielle Vorlagen? Die Zeichnungen sind sehr detailreich, wie lang sind Sie an einer Stadt-Szenarie gesessen?

Hijihara: Hier ist ein Beispiel aus dem ersten Band. Da muss ich zugeben, dass ich diese Zeichnungen nicht selbst gemacht habe. Das ist eine Zeichnung, die auf einem Fotomotiv basiert. Also ein Filter, der auf ein echtes Foto gelegt wird und daher den Anschein erweckt, als wäre es richtig gezeichnet. Das sind Hubschrauberaufnahmen, die ich dafür verwendet habe.

Die Bearbeitung solcher Bilder dauern dann 1-2 Tage, aber nicht länger, was jedoch verhältnismäßig schnell geht. Das trifft auch auf die anderen Hintergrundbilder zu, die auf diese Weise angefertigt werden.

JPC: Wie kamen Sie auf die Idee, dass Arcana nur aus der eigenen Familie kommen können?

Hijihara: Es gibt ein Werk, bei dem zwei Personen einen Kämpfer darstellen und zusammen kämpfen. Die Idee dahinter stammt also zum Teil von dieser Geschichte.

JPC: Haben Sie beim Zeichnen ein bestimmtes Ritual, dem sie nachgehen?

Hijihara: Ich trinke gerne Café au Lait während ich zeichne und höre gerne Musik. Dazu zählen hauptsächlich originale Soundtracks und Soundtracks von Videospielen.

JPC: Was hat Sie dazu veranlasst, dass der Protagonist des Manga im Rollstuhl sitzt?

Hijihara: Ehrlich gesagt stammt die Idee von meinem früheren Redakteur, Herr Ogawa. Er hat mir den Vorschlag unterbreitet. Die Frage ist schwierig zu beantworten, da ich die Idee nur übernommen habe. Es ging aber hauptsächlich darum, ein bisschen Dramatik hineinzubringen.

JPC: Die Unit ist recht dunkel gehalten im Vergleich zum Arcana, der wiederum meistens recht hell gezeichnet ist. Was genau haben Sie sich bei dem Spiel mit Licht und Dunkelheit gedacht?

Hijihara: Ursprünglich waren alle Arcanas schwarz. Da Manga jedoch auf Schwarz und Weiß beschränkt sind, muss man ja irgendwie die Differenz zwischen Schwarz, Weiß und Grau darstellen. Da gab es dann eine Herausforderung, dass sich bei schwarzen Arcanas die Charaktere zu sehr ähneln, weshalb die andere Arcanas helle Farbe haben.

JPC: Haben Sie ein Idol aus der Manga-Szene, dem Sie nacheifern, das Sie inspiriert oder aber vielleicht durch das Sie mit dem Zeichnen angefangen haben?

Das wäre einmal Hijihara: Katsura Hoshino mit ihrem Werk D.Gray-man. D.Gray-man ist jedoch das Werk, das mich am meisten beeindruckt hat. Aber auch Yoshitoki Oima mit Koe no Katachi ( A Silent Voice) ist jemand, der mich inspiriert. A Silent Voice mag ich als gezeichneten Manga sehr gern, ich mag den Stil von Oima-sensei sehr. Ich mag den Panel-Ablauf, wie sich die Story entfaltet, sowie das Layout von Panels. Alles gefällt mir gut. Der Stil hat mich sehr beeindruckt.

JPC: Bei uns erschien nun relativ frisch Band 1 von Our Lonely War. Möchten Sie vielleicht ein wenig verraten, worauf man sich in den Folgebänden freuen darf? Vielleicht mehr Hintergrundinformationen zu den Arcana oder den Idola?

Hijihara: Die Geschichte endet mit 3 Bänden. Ab dem zweiten Band werden dann einige Geheimnisse gelüftet. Ich möchte nun natürlich nicht spoilern, daher sage ich an dieser Stelle nur, dass Geheimnisse gelüftet werden, aber nicht welche.

JPC: In Ihrem ersten Werk Zetsubou no Trigger von 2015 geht es ebenfalls um zwei Geschwister. Hat es einen bestimmten Hintergrund, warum auch dieses Mal wieder zwei Geschwister die Hauptpersonen sind?

Hijihara: Ich habe ein Faible für die Liebe in der Familie und die Verbundenheit. Wenn man Geschwister nimmt, braucht man nicht viel zu erklären, warum die beiden zueinander halten. Es ist ein schneller Schritt, um die beiden in die Story hineinzubringen. Die Liebe zur eigenen Familie ist etwas, was uns alle verbindet; das Thema versteht jeder. Ich möchte viele Geschichten erzählen, die viele berühren.

JPC: Wenn Sie Zetsubou no Trigger und Our Lonely War miteinander vergleichen, gibt es Dinge, die Sie beim jeweils anderen Manga besser finden oder dort besser umgesetzt finden? Wie zufrieden sind Sie selbst mit der Umsetzung von Our Lonely War?

Hijihara: Ich bin leider nicht zufrieden. Ich habe viele Sachen, die ich beim nächsten Mal besser machen würde. Die Bilder eben, die zwei Seiten in Anspruch nehmen, sind natürlich auch den Assistenten zu verdanken. Persönlich finde ich das Bild gelungen. Auf jeden Fall versuche ich mich weiterzuentwickeln.

Es ist schwer vergleichend darzustellen, weil Zetsubou no Trigger hierzulande nicht erhältlich ist. Ich bin auf jeden Fall noch nicht zufrieden mit dem aktuellen Stand. Ich lerne gerade noch viel dadurch, dass ich zeichne.

JPC: Gibt es einzelne Aspekte oder eine versteckte Botschaft in Ihrer Geschichte auf welche Sie unsere Leser noch einmal aufmerksam machen möchten?

Hijihara: Es gibt keine versteckte Botschaft. Es sind mehr Dinge, die den Leser mitfühlen lassen. Situationen wie Familie in schweren Situationen, der Zusammenhalt, die den Leser zum Mitfühlen anregen soll. Dies möchte ich den Lesern mitteilen.

JPC: Haben Sie noch ein paar Worte an Ihre deutschen Fans?

Hijihara: Ich bin sehr dankbar, wie das Ganze hier organisiert ist und ich herzlichst empfangen wurde. Deutschland hat für mich auch eine besondere Bedeutung, da ich früher zwei Monate in Deutschland gelebt habe. Ich fühle, dass es etwas besonderes ist nun das erste Mal im Ausland zu sein und dann ausgerechnet in Deutschland. Ich kann es gar nicht in Worte fassen, wie dankbar ich bin jetzt gerade hier zu sein.

Der zweite und dritte Band wird ja auch noch in Deutschland erscheinen. Ich hoffe die Leser sind damit zufrieden!

JPC: Vielen Dank, Hijihara-sensei für das Interview!

Hijihara: Vielen Dank!


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