Interview mit Dr. Hansjörg Leichsenring,
Herausgeber des Bank-Blogs http://www.der-bank-blog.de
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Dr. Leichsenring ist ausgewiesener Experte für Banking, Innovation, Change Management sowie Persönliches Finanz-Management (PFM), Blogger, Autor, Keynote Speaker, Dozent, Bankmanager und -Consultant mit mehr als 30 Jahren Erfahrung im Finanzdienstleistungsbereich. Auf seinem Bank Blog http://www.der-bank-blog.de berichtet er über Aktuelles und Grundsätzliches rund um Banken und Finanzdienstleister.
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Frage: Was bedeuten soziale Medien für Sie?
Antwort: Viele sprechen ja von einem „virtuellen“ und einem „echten“ Leben. Für mich ist das virtuelle Leben ein wichtiger Weg, Ziele im echten Leben zu erreichen. Social Media liefert dazu die Instrumente. Als ich vor 9 Monaten mit dem Bloggen angefangen habe, war die Grundidee, eine Plattform zu schaffen, um sich mit anderen schnell und unkompliziert zu aktuellen Themen rund ums Bankgeschäft auszutauschen.
Nach und nach kamen dann die anderen Social Media Aktivitäten dazu:
Twitter http://www.twitter.com/hleichsenring
Facebook, Facebook Fanpage http://www.facebook.com/der.bank.blog und seit kurzem auch
Google+ https://plus.google.com/104135495973252130035#104135495973252130035.
Neben dem bankfachlichen Austausch war es immer auch ein Ziel, neue Kontakte zu interessanten Menschen aus dem Bereich Finanzdienstleistung, aber auch darüber hinaus, zu knüpfen. Und ich finde es spannend, dass dies viel schneller geht als ich jemals gedacht hätte. Und was ich besonders spannend finde: Die Kontakte gehen sogar weit über die Landesgrenzen hinaus.
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Frage: Sind soziale Medien Beruf oder Hobby für Sie?
Antwort: Von meinen Aktivitäten im Bereich Social Media alleine kann ich leider nicht leben. Mein Beruf ist ja eigentlich Banker. In dieser Eigenschaft decke ich derzeit vier Themengebiete ab:
- Ich biete Banken und Sparkassen Dienstleistungen im Bereich (Interims)Management und Beratung/Consulting an http://www.hansjoerg-leichsenring.de/. Bei den strategischen Themenstellungen rund um das Privatkundengeschäft sind soziale Medien sicherlich ein wichtiger Teilbereich.
- Weiterhin bin ich Repräsentant der Firma Meniga, einem innovativen Anbieter für White-Label-Lösungen im Bereich Persönliches Finanz Management (PFM) für Deutschland, Österreich und die Schweiz.
- Außerdem bin ich als Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland tätig.
- Dann nehme ich noch an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) einen Lehrauftrag für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre wahr.
Die Bezeichnung „Hobby“ wäre aber auch zu kurz gegriffen. Dafür nimmt das Ganze doch zu viel Zeit in Anspruch.
Soziale Medien sind für mich inzwischen ein praxiserprobter Weg zum Aufbau und zur Pflege von echten Beziehungen zu realen Menschen und eben auch (potentiellen) Kunden. In meinem Blog habe ich darüber übrigens einen Artikel geschrieben, der das ganz gut beschreibt: Die 4 Stufen der „Social-Media-Treppe http://www.der-bank-blog.de/?p=1821.
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Frage: Wo sehen Sie die Zukunft sozialer Medien?
Antwort: Wenn die Mitglieder von Facebook Einwohner eines Landes wären, so wäre dies das drittgrößte Land der Erde. Twitter versendet weit über 100 Millionen Kurznachrichten täglich. Es verbringen inzwischen mehr Menschen ihre Zeit damit Videos auf YouTube zu sehen, statt im Fernsehen Filme zu schauen. Und Google+ ist das Netzwerk mit dem schnellsten Zuwachs an Mitgliedern. Die Liste ließe sich (fast) beliebig fortsetzen und so ist es kein Wunder, dass weltweit fast alle großen Unternehmen inzwischen auch in sozialen Netzwerken vertreten sind.
Umso mehr erstaunt mich, dass es immer noch Menschen gibt, die glauben, dass soziale Medien eine reine Modeerscheinung sind oder meinen, dass sei nur was für Jüngere. Wenn man sich diese Zahlen und vor allem die Dynamik dahinter anschaut, dann muss man zu einem anderen Urteil kommen. Trotzdem ist diese kritische Meinung hierzulande noch weit verbreitet, insbesondere auch im Bankenbereich (und da kenne ich mich aus).
Persönlich glaube ich, dass die Entwicklung in diesem Bereich weitergehen wird und zudem nachhaltig ist. Ob die Plattformen in 10 Jahren noch Facebook oder Twitter heißen mögen, sei dahin gestellt. Aber Kommunikation und Interaktion zwischen den Menschen ist ein vorhandenes Grundbedürfnis und daran wird sich auch zukünftig nichts ändern. In einer technisierten und mobilen Welt wie der unseren wird der Bedarf nach technischen Medien, welche die Befriedigung dieses Bedürfnisses unterstützen eher zu- als abnehmen. Von daher kann ich jedem nur empfehlen, sich privat wie beruflich mit sozialen Medien auseinanderzusetzen bzw. sie selbst auszuprobieren.