Sandra Thumm im Interview mit der Gründerin Anouk van Schaardenburg von gutmarkiert.de.
Wie sind Sie auf die Idee zu gutmarkiert.de gekommen?
Nach der Geburt meiner Zwillinge wollte ich zunächst meinen Job im Marketing in Teilzeit fortsetzen.
Doch ich wollte mich auch um meinen behinderten Sohn kümmern (er musste dreimal pro Woche nach Belgien zur Physiotheraphie). Dies war leider mit meinem Job nicht zu kombinieren. Deshalb kündigte ich meinen Job. Mit 4 Jahren ging es besser mit Tim und er konnte die Vorschule besuchen. Ich wollte wieder Teilzeit arbeiten, am besten von zu Hause aus, damit ich in der Nähe der Kinder sein konnte.
Durch meine Schwester, die in England lebt, lernte ich Namensetiketten für Kleider und Gegenstände kennen. Praktisch, denn meine Kinder haben viel verloren.
In den Niederlanden gibt es keine vergleichbaren Produkte und meine Geschäftsidee war geboren.
Wie erfolgte die Umsetzung? Welche (Anfänger-)Schwierigkeiten gab es, wie haben Sie diese behoben?
Ein Jahr lang recherchierte und testete ich verschiedenen Materialien für Labels. Ich habe alle Kleidungsstücke und Gegenstände mehrmals markiert und diese 100-mal in der Waschmaschine gewaschen oder in den Geschirrspüler gesteckt. Als ich die richtigen Materialien gefunden hatte borgte ich mir Geld, kaufte eine spezielle Maschine und startete mein Business. Der Firmenname wurde mit “Goedgemerkt“, zu Deutsch ” gut markiert” schnell gefunden.
Es war eine harte Anfangsphase. Die ersten Lieferanten für Materialien habe ich in der Küche empfangen. Schwierig war es gute Preise bei Lieferanten zu erhalten. Denn ich konnte noch nicht in großen Mengen einkaufen. Außerdem sollten die Materialien und Farben absolut ungiftig und langlebig sein. Vor 10 Jahren war ein Webshop noch etwas Exotisches. Meine Familie war damals sehr skeptisch, nur mein Mann (selbst Unternehmer) unterstützte mich und stand und steht mir mit Rat und Tat zur Seite. Ohne ihn hätte ich es nicht geschafft.
Sie sind seit 10 Jahren erfolgreich am Markt: Worin liegt Ihr Erfolgsgeheimnis?Sicherlich ist der Hauptgrund die Leidenschaft für das Produkt und dass es mir nach all den Jahren noch immer Spaß macht. Wir entwickeln immer wieder neue, innovative Produkte. Im Unternehmen arbeiten sehr viele Mütter in Teilzeit. Dank des Inputs und der Erfahrung dieser Mitarbeiterinnen gelingt es, immer bessere Produkte zu entwickeln. So haben wir vor kurzem die Textilaufkleber auf den Markt gebracht. Diese lassen sich auf das Wäscheetikett kleben und halten sehr gut in der Waschmaschine. Vor allem Mütter mit wenig Zeit zum Bügeln greifen gerne auf dieses Produkt zurück. Auch die Einführung neuer Waschmittel macht es notwendig, die Aufkleber und Etiketten ständig anzupassen und weiterzuentwickeln. Überhaupt nimmt die Qualitätskontrolle einen ganz wichtigen Bereich bei Gutmarkiert ein.
Welchen Stellenwert haben Kundenwünsche bei der Entwicklung neuer Etiketten, fließen diese mit ein?
Ja, wir bitten Kunden uns via Mail, Trustpilot, Facebook Ihre Meinung zu Gutmarkiert mitzuteilen. Dabei nehmen wir Probleme sehr ernst und probieren unsere Kunden zufriedenzustellen. Kundenwünsche sind uns auch sehr wichtig. Wir nehmen Ideen oder Anregungen unserer Kunden sicherlich mit in unsere Produktausweitung und versuchen diese so gut es geht auch umzusetzen. Unsere Textilaufkleber und Datumaufkleber sind hier ein Beispiel.
Und zu guter Letzt: Haben Sie noch einen Tipp oder einen Rat für unsere Leserinnen?
Ja, es ist ganz wichtig Leidenschaft für ein Produkt/ Dienstleistung zu haben und zu behalten. Dann macht man mit Freude Überstunden…
