Claudia wurde am 25.11.1972 in Rheine geboren. Von Jugend an prägte das Schreiben ihr Leben. Im Alter von neun Jahren entstand das erste Gedicht, einige Jahre später folgte dann ein Fantasy-Roman. Trotzdem dauerte es noch einmal so lange, bis mit dem Gedichtband "Jahresrad" das erste Buch erschien. Es folgte ein Kräuterratgeber. Mit "Mondfrau" konnte sie dann in einem weiteren Verlag Fuß fassen. Claudia Liath ist verheiratet und lebt mit ihrem Mann, drei Pferden, 12 Katzen und 2 Hunden zurückgezogen in der Grafschaft Bentheim.
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Hallo Claudia, in deinem Buch „ Mondfrau „ verstecken sich viele Weisheiten. Wolltest du eine bestimmte Botschaft übermitteln? Und wenn ja, welche?
Die Frage lässt sich nicht eindeutig beantworten, aber nein, eine bestimmte Botschaft war ursprünglich nicht beabsichtigt. Am Anfang standen lediglich das Gedicht Mondfrau (das Insint am Ende vorträgt) und die vage Ahnung einer Erzählung. Viele Kapitel wurden um ältere Gedichte oder Texte herum geschrieben, und es war interessant zu beobachten, wie sich während des Schreibens immer mehr Figuren und Botschaften regelrecht in die Geschichte hinein gedrängt haben.
Wie kam es ausgerechnet zu einem Märchen für Erwachsene? War das von Anfang an geplant oder hat sich das einfach ergeben?
Geplant war ursprünglich eine Kurzgeschichte (Phantastik), die dann irgendwie immer länger wurde. Und genauso, wie die Lyrik-Elemente wunderbar hinein passten, haben sich dann die meisten Kapitel einfach beim Schreiben ergeben. Dass „Mondfrau“ am Ende doch ein Märchen geworden ist, finde ich persönlich sehr schön, denn unserer hektischen Zeit fehlen die Märchen.
Deine Geschichte hat mich sehr an Mythologie erinnert? Hast du dich davon inspirieren lassen? Interessierst du dich auch privat dafür?
Ja, auf jeden Fall habe ich mich von der Mythologie inspirieren lassen. Mondfrau enthält viele Elemente aus dem Wicca und der nordisch-keltischen Sagenwelt, mit der ich mich seit vielen Jahren befasse.
Wie sieht ein ganz normaler Tag in deinem Leben aus?
So richtig normale Tage sind bei uns eher die Ausnahme… Meistens beginnt der Tag mit dem Versorgen der Tiere (Füttern, Tränken usw.). Nach dem Frühstück findet sich eventuell die Gelegenheit zum Schreiben, Gegenlesen, Korrigieren, Rezepte ausprobieren oder zur Weiterbildung im Bereich der Phytotherapie. Zwischendurch ein wenig ungeliebte Hausarbeit, und auch Hunde und Pferde müssen noch einmal laufen, beziehungsweise auf die Weide. Dann haben wir noch einen großen Nutzgarten, in dem gerne viele „Beikräuter“ wachsen.
Wenn dann noch Zeit übrig ist, arbeite ich mit meinem Pferd. In diesem Zusammenhang beschäftige ich mich gerade intensiv mit der Tradition der Légèreté und den alten Meistern.
Dürfen sich deine Fans auf ein weiteres Buch freuen? Ist schon was in Arbeit?
Ein weiteres Manuskript befindet sich bereits beim Drachenmond Verlag. In dieser Geschichte dreht sich alles um Tod und Leben, man trifft alte Bekannte und neue Charaktere.
In einer anderen Geschichte bekommt der Nebelmann für ein Jahr und einen Tag einen ungewöhnlichen Begleiter. Und weil mir die Figuren allesamt sehr ans Herz gewachsen sind, hoffe ich, dass der Stoff noch lange nicht ausgeht – unabhängig davon, ob ihre Abenteuer überhaupt veröffentlicht werden oder nicht.
In deinem Buch „Mondfrau“ gab es viel Lyrik, was schreibst du denn lieber? Lyrik oder Geschichten?
Das hält sich in etwa die Waage. Ich hab mit Lyrik angefangen. Das Erste, was ich überhaupt jemals geschrieben habe, war ein Gedicht, die erste Veröffentlichung ein Gedichtband. Aber auch Geschichten haben ihren Reiz. Man kann bei längeren Erzählungen auf Vieles intensiver eingehen. Insgesamt ist es bei mir davon abhängig, was gerade besser „fließt“.
Was inspiriert dich und was demotiviert dich?
Vieles an Inspiration ziehe ich aus der Natur, aus dem langsamen Wandel der Jahreszeiten. Und obwohl jeder Zeitabschnitt seinen ganz eigenen Charme hat, liebe ich den Herbst, den Kontrast von bunt und grau, warm und kühl. Dabei vor allem die Zeit, in der der Sommer sich ganz langsam verabschiedet. Ich mag wogende Kornfelder, Seerosen im Mondlicht, Nebel auf den Wiesen, mit Rauhreif überzogene Spinnennetze – oder Orte, die anmuten, als wären die verwunschen und nicht ganz von dieser Welt. Für Das alte Haus beispielsweise hat ein uraltes, halb verfallenes Heuerhaus Pate gestanden. Nicht zu vergessen meine Tiere, die als Vorbild für die verschiedensten Gestalten dienen. Zu den Dingen, die ich persönlich als extrem demotivierend empfinde, gehören auf jeden Fall die fortschreitende Zerstörung von Umwelt und Natur, beziehungsweise die Degradierung der Erde zu einem reinen Verbrauchsgut. Was mich dabei absolut schockiert, ist die unglaubliche Brutalität und Gewissenlosigkeit, die der Mensch seinen Mitgeschöpfen gegenüber an den Tag legt - aber auch die Ausbeutung und Geringschätzung der Menschen untereinander. Inzwischen wird alles und jeder an seinem materiellen Wert gemessen. Auf der anderen Seite machen die vielen Menschen Mut, die sich engagieren (heute noch mehr als vor fünfzehn oder zwanzig Jahren) um Tieren und Natur zu helfen. Ich bewundere Menschen wie die Jungs von der Rescue Inc., Paul Watson, Willie Smits, Kurt Eicher oder die Aktivisten von Greenpeace, die sich auch von offenen Morddrohungen nicht beeindrucken lassen. Nicht zu vergessen, die zahllosen Menschen die sich unermüdlich in einem etwas kleineren Rahmen (und oftmals mit ihrem Privatvermögen) für den Tier- und Umweltschutz einsetzen, zum Beispiel die von meiner Verlegerin unterstützte Harnas Wildlife Foundation in Namibia. Und obwohl ich Netzwerke wie Facebook oder Twitter kaum nutze, dazu fehlt mir einfach die Zeit, finde ich es außerordentlich beeindruckend, wie viele Mitglieder beharrlich auf Mißstände hinweisen und dafür eintreten, den Stimmlosen eine Stimme zu geben. Wir selber (mein Mann und ich) engagieren uns übrigens gegen Jagd.
Danke, dass du dir die Zeit genommen hast, mir ein paar Fragen zu beantworten! Ich wünsche dir für deine weiteren Projekte viel Erfolg!
Ich danke für das Interesse und die guten Wünsche.
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Meine Rezension zu "Die Mondfrau" findet ihr HIER!
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Hallo Claudia, in deinem Buch „ Mondfrau „ verstecken sich viele Weisheiten. Wolltest du eine bestimmte Botschaft übermitteln? Und wenn ja, welche?
Die Frage lässt sich nicht eindeutig beantworten, aber nein, eine bestimmte Botschaft war ursprünglich nicht beabsichtigt. Am Anfang standen lediglich das Gedicht Mondfrau (das Insint am Ende vorträgt) und die vage Ahnung einer Erzählung. Viele Kapitel wurden um ältere Gedichte oder Texte herum geschrieben, und es war interessant zu beobachten, wie sich während des Schreibens immer mehr Figuren und Botschaften regelrecht in die Geschichte hinein gedrängt haben.
Wie kam es ausgerechnet zu einem Märchen für Erwachsene? War das von Anfang an geplant oder hat sich das einfach ergeben?
Geplant war ursprünglich eine Kurzgeschichte (Phantastik), die dann irgendwie immer länger wurde. Und genauso, wie die Lyrik-Elemente wunderbar hinein passten, haben sich dann die meisten Kapitel einfach beim Schreiben ergeben. Dass „Mondfrau“ am Ende doch ein Märchen geworden ist, finde ich persönlich sehr schön, denn unserer hektischen Zeit fehlen die Märchen.
Deine Geschichte hat mich sehr an Mythologie erinnert? Hast du dich davon inspirieren lassen? Interessierst du dich auch privat dafür?
Ja, auf jeden Fall habe ich mich von der Mythologie inspirieren lassen. Mondfrau enthält viele Elemente aus dem Wicca und der nordisch-keltischen Sagenwelt, mit der ich mich seit vielen Jahren befasse.
Wie sieht ein ganz normaler Tag in deinem Leben aus?
So richtig normale Tage sind bei uns eher die Ausnahme… Meistens beginnt der Tag mit dem Versorgen der Tiere (Füttern, Tränken usw.). Nach dem Frühstück findet sich eventuell die Gelegenheit zum Schreiben, Gegenlesen, Korrigieren, Rezepte ausprobieren oder zur Weiterbildung im Bereich der Phytotherapie. Zwischendurch ein wenig ungeliebte Hausarbeit, und auch Hunde und Pferde müssen noch einmal laufen, beziehungsweise auf die Weide. Dann haben wir noch einen großen Nutzgarten, in dem gerne viele „Beikräuter“ wachsen.
Wenn dann noch Zeit übrig ist, arbeite ich mit meinem Pferd. In diesem Zusammenhang beschäftige ich mich gerade intensiv mit der Tradition der Légèreté und den alten Meistern.
Dürfen sich deine Fans auf ein weiteres Buch freuen? Ist schon was in Arbeit?
Ein weiteres Manuskript befindet sich bereits beim Drachenmond Verlag. In dieser Geschichte dreht sich alles um Tod und Leben, man trifft alte Bekannte und neue Charaktere.
In einer anderen Geschichte bekommt der Nebelmann für ein Jahr und einen Tag einen ungewöhnlichen Begleiter. Und weil mir die Figuren allesamt sehr ans Herz gewachsen sind, hoffe ich, dass der Stoff noch lange nicht ausgeht – unabhängig davon, ob ihre Abenteuer überhaupt veröffentlicht werden oder nicht.
In deinem Buch „Mondfrau“ gab es viel Lyrik, was schreibst du denn lieber? Lyrik oder Geschichten?
Das hält sich in etwa die Waage. Ich hab mit Lyrik angefangen. Das Erste, was ich überhaupt jemals geschrieben habe, war ein Gedicht, die erste Veröffentlichung ein Gedichtband. Aber auch Geschichten haben ihren Reiz. Man kann bei längeren Erzählungen auf Vieles intensiver eingehen. Insgesamt ist es bei mir davon abhängig, was gerade besser „fließt“.
Was inspiriert dich und was demotiviert dich?
Vieles an Inspiration ziehe ich aus der Natur, aus dem langsamen Wandel der Jahreszeiten. Und obwohl jeder Zeitabschnitt seinen ganz eigenen Charme hat, liebe ich den Herbst, den Kontrast von bunt und grau, warm und kühl. Dabei vor allem die Zeit, in der der Sommer sich ganz langsam verabschiedet. Ich mag wogende Kornfelder, Seerosen im Mondlicht, Nebel auf den Wiesen, mit Rauhreif überzogene Spinnennetze – oder Orte, die anmuten, als wären die verwunschen und nicht ganz von dieser Welt. Für Das alte Haus beispielsweise hat ein uraltes, halb verfallenes Heuerhaus Pate gestanden. Nicht zu vergessen meine Tiere, die als Vorbild für die verschiedensten Gestalten dienen. Zu den Dingen, die ich persönlich als extrem demotivierend empfinde, gehören auf jeden Fall die fortschreitende Zerstörung von Umwelt und Natur, beziehungsweise die Degradierung der Erde zu einem reinen Verbrauchsgut. Was mich dabei absolut schockiert, ist die unglaubliche Brutalität und Gewissenlosigkeit, die der Mensch seinen Mitgeschöpfen gegenüber an den Tag legt - aber auch die Ausbeutung und Geringschätzung der Menschen untereinander. Inzwischen wird alles und jeder an seinem materiellen Wert gemessen. Auf der anderen Seite machen die vielen Menschen Mut, die sich engagieren (heute noch mehr als vor fünfzehn oder zwanzig Jahren) um Tieren und Natur zu helfen. Ich bewundere Menschen wie die Jungs von der Rescue Inc., Paul Watson, Willie Smits, Kurt Eicher oder die Aktivisten von Greenpeace, die sich auch von offenen Morddrohungen nicht beeindrucken lassen. Nicht zu vergessen, die zahllosen Menschen die sich unermüdlich in einem etwas kleineren Rahmen (und oftmals mit ihrem Privatvermögen) für den Tier- und Umweltschutz einsetzen, zum Beispiel die von meiner Verlegerin unterstützte Harnas Wildlife Foundation in Namibia. Und obwohl ich Netzwerke wie Facebook oder Twitter kaum nutze, dazu fehlt mir einfach die Zeit, finde ich es außerordentlich beeindruckend, wie viele Mitglieder beharrlich auf Mißstände hinweisen und dafür eintreten, den Stimmlosen eine Stimme zu geben. Wir selber (mein Mann und ich) engagieren uns übrigens gegen Jagd.
Danke, dass du dir die Zeit genommen hast, mir ein paar Fragen zu beantworten! Ich wünsche dir für deine weiteren Projekte viel Erfolg!
Ich danke für das Interesse und die guten Wünsche.
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Meine Rezension zu "Die Mondfrau" findet ihr HIER!