Der letzte Gastpost während meines Hawaii-Urlaubs ist kein klassischer Gastbeitrag, sondern ein kleines Interview, welches ich mit den beiden Bloggerinnen Franziska und Rebecca von Fuck Lucky Go Happy gemacht habe. Die beiden haben erst in diesem Sommer einen tollen Mindstyle-Blog für Yoga- und Spiritjunkies gegründet. Ich bin gespannt, wie er sich entwickelt. Heute sind die beiden erst einmal zu Gast bei mir.
Wer sind die beiden Frauen hinter Fuck Lucky Go Happy?
Wir sind Franziska und Rebecca, beide 30 und leben in Berlin. Wir sind nicht nur Business-Buddys bei Fuck Lucky Go Happy, sondern auch seit Jahren gut befreundet. Am Liebsten philosophieren wir zusammen über die essentiellen Fragen des Lebens: Wie werden wir glücklich? Wo soll die Reise hingehen? Was erwarte ich so vom Leben? Was kann ich in der Welt beitragen? Und so weiter…
Gleichzeitig nehmen wir unsere Sinnsuche nicht allzu ernst und lachen über unsere inneren Gegensätze. Zum Beispiel, wenn wir statt in der Yogastunde in der Bar versacken.
Kennengelernt haben wir uns als Kolleginnen in einer Berliner PR-Agentur für Startups. Damals sind wir regelmäßig in der Mittagspause zusammen zum Yoga gepilgert. Auf dem Weg wurden Zukunftspläne geschmiedet und irgendwann war dann klar, dass wir über die Themen, die uns beide bewegen, bloggen und so die Yoga-Community näher zusammenbringen möchten.
Der Name eures Blogs ist super witzig. Wie seid ihr darauf gekommen? Und welche tiefere Bedeutung steckt dahinter?
Das dauerte eine Weile. Der Name sollte bei den Leuten hängenbleiben und auf jeden Fall unsere Grundeinstellung widerspiegeln. In keinem Fall wollten wir eine Friede, Freude, Eierkuchen-Page im Netz werden. Da lief uns die englische Redewendung happy go lucky – zu Deutsch sorglos, lebensfroh – über den Weg. Klingt schön, dachten wir. Und interessant eigentlich, dass im Englischen zwischen dem inneren Glück (happy) und dem äußeren Glück, das einem zustößt (lucky) unterschieden wird.
Weil wir aber nicht daran glauben, dass es den einen Weg zum Glück gibt und weil wir überzeugt sind, dass man alte Muster auflösen und neue Strukturen schaffen kann, beschlossen wir die sinngebende Struktur der Redewendung zu zerstören und so etwas ganz eigenes entstehen zu lassen. Und weil ein lautes „FUCK“ manchmal einfach gut tut, musste es unbedingt mit rein!
Ihr bezeichnet euch selbst als “Spiritjunkies”. Was versteht ihr darunter? Und warum sollten wir euren Blog unbedingt besuchen?
Ein Spiritjunkie interessiert sich für Spiritualität, kann aber mit strikten Dogmen und esoterischem Überbau nichts anfangen. Mit der eher lockeren Sprachart wollen wir Themen rund um Yoga, Meditation und persönliche Weiterentwicklung aus der Eso-Ecke holen und sie alltagstauglicher machen. Wir machen immer wieder die Erfahrung, dass Leute uns belächeln, wenn wir erzählen, dass wir jeden Morgen meditieren. Diese Vorurteile wollen wir abbauen und zeigen, dass es einen Weg gibt, der nicht unbedingt einfach, aber frei von „Du musst!“ ist.
Schließlich sollen die Inhalte auf Fuck Lucky Go Happy unseren Lesern helfen, die perfekte Balance zwischen Shanti und High Life zu finden. Wer sich auf den Weg zu sich selbst begibt und sich an neue Methoden heranwagt, sollte nicht auch noch das Gefühl haben, nicht genug zu tun. Neben all things yoga and meditation gibt es bei den meisten eben auch noch einen anderen Teil, seien es Gin Tonics und Zigaretten, schlecht schlafende Babys oder einen super stressigen Job. Das darf genauso seinen Platz haben, wie ein tägliches „Om“.
Unsere Themen sind außerdem schnell und leicht verdaulich, geben aber trotzdem Inspirationen und neue Denkanstöße: In unserer Food-Rubrik findest du zum Beispiel gesunde (meist vegane) Rezepte, die lecker und einfach zuzubereiten sind. Oder wir zeigen, wie man in 30 Minuten effektiv Yoga zu Hause machen kann. Skeptiker und Einsteiger finden zum Beispiel wissenschaftliche Facts über Yoga und Meditation.
Beide habt ihr schon vor längerer Zeit zum Yoga gefunden. Was bedeutet Yoga jeweils für euch? Und welche Tipps könnt ihr Yoga-Einsteigern mit auf den Weg geben?
Franziska: Für mich bedeutet Yoga, mich in meinem eigenen Körper wohlzufühlen und mich besser kennenzulernen. Mein größter Horror waren am Anfang Hüftöffner-Übungen. Als ich dann aufhörte mich gegen die fiesen Schmerzen, die ich dabei empfand zu wehren und mich der Übung voll und ganz hingab, kamen sehr starke Gefühle und Erinnerungen in mir hoch. So blöd es klingt, Yoga hat mir auf diese Weise geholfen, alte Verletzungen auszuheilen und den Personen, die damit verbunden sind zu vergeben. Das war natürlich ein langer Prozess, der sich aber anfühlt wie fliegen lernen.
Yoga-Einsteigern empfehle ich, sich ein Yoga-Studio von einem erfahrenen Yogi empfehlen zu lassen, dem man vertraut. Nichts ist abschreckender als ein semiprofessioneller Yogakurs, bei dem man sich fühlt wie bei der Gymnastikstunde.
Rebecca: Wenn ich es regelmäßig auf die Matte schaffe, geht es mir gut. Das ewig plappernde Hirn hält mal die Klappe und körperlich fühle ich mich besser. Der tiefere Grund: Yoga hilft emotionale Blockaden zu lösen und ist aus meiner Sicht ein sehr wirksames Instrument in die Tiefen der eigenen Psyche vorzudringen. Das ist bisweilen sehr spannend. Mein Rat: Schau dir verschiedene Lehrerinnen und Stile an und schau, wo du dich am wohlsten fühlst. Ich finde es wichtig, dass man den Lehrer gut leiden kann, sonst ist es schwer anzunehmen, was er oder sie unterrichtet.
Macht ihr neben Yoga noch anderen Sport?
Franziska: Da ich einen Hund habe, besteht mein regelmäßiges Sportprogramm aus Joggen und Fahrradfahren. In der Natur zu sein ist für mich ohnehin der perfekte Ausgleich zum Stadtleben. Meine Urlaube verbinde ich meistens mit Wellenreiten. Letzten Winter war ich zum Beispiel eine Woche in einem wunderschönen Surfcamp in Marokko – fernab vom Tourismus. Ich liebe es, mich im Sonnenaufgang wenn die Welt ganz ruhig ist, aufs Board zu schwingen.
Rebecca: Nö, nichts, was ich ernsthaft als Sport bezeichnen würde.
Trotz eines gewissen Hangs zum Spirituellen habt ihr nach wie vor viel Freude an den “weltlichen” Genüssen und dem High Life. Da will ich doch gern mal wissen: Wie sieht für euch ein perfekter Samstagabend in eurer Heimatstadt Berlin aus? ;-)
Der perfekte Samstagabend findet mit unseren Freunden statt. Egal ob wir gemeinsam kochen, jemand eine Party schmeißt oder wir alle zusammen Essen gehen – meistens nehmen die Dinge dann ihren Lauf und man weiß nicht genau wann und wie der Abend endet. Spaß macht es aber eigentlich immer.