Interview mit dem Autor “Arno von Rosen”

Von Holgersblog @flaffi74

Da der Marburger Autor Arno von Rosen, ein neues Buch heraus gebracht hat und Mir schon die anderen Bücher gut gefallen haben, nahm ich dies zum Anlass und fragte ihn ob ich ein Interview mit ihm machen könne. Der Autor hat gerne eingewilligt und wir redeten ein wenig über seinen Werdegang und Erfahrungen die er sammeln konnte.

Er hat Mir sehr ausführlich geantwortet, was für den einen oder anderen Interessant sein könnte.

Viel Spaß beim lesen:

Interview mit Arno von Rosen :

 

Über den Autor: Wie viele Bücher haben sie geschrieben?

Bis jetzt sind es drei. Eine Thriller Trilogie, wo ich gerade am letzten Teil arbeite und ein Buch mit Sience Fiction Kurzgeschichten, dass eben erst auf den Markt gekommen ist.

Woher kommen Sie?

Ich stamme ursprünglich aus Norddeutschland und habe da auch einige Jahre gewohnt. Die meiste Zeit meines Lebens habe ich aber in Marburg verbracht, und fühle mich hier sehr wohl.

Buchideen: Woher bekommen Sie die Ideen für Ihre Romane und Geschichten?

Das erste Buch hatte einige Anteile von eigenen Erlebnissen. Das hat sich aber bei der Fortsetzung schon geändert. Da ist die Geschichte aus dem ersten Teil fortgeführt worden, und hatte für mich einen logischen Ablauf. Bei den Sience Fiction Stories habe ich mich nur mit dem Thema Zeit beschäftigt, weil ich das als Kind schon faszinierend fand.

Zeitbedarf: Wie lange brauchen Sie für die Herstellung eines eigenen Buches?

Das erste hat fast 5 Jahre benötigt von der ersten Zeile bis zum fertigen Buch im Regal, aber da niemand davon wusste, habe ich mir Zeit gelassen und auch ein paar Monate nicht daran geschrieben. Der zweite Teil der Geschichte hat dann nur noch 1 Jahr benötigt bis zur Fertigstellung und ungefähr 4 Monate für Lektorat, Korrektorrat und Cover, aber es gibt sicher schnellere Schreiber als mich.

Motivation: Wieso schreiben und publizieren Sie Bücher oder eBooks?

Das erste Buch habe ich nur für mich geschrieben. Es war nie beabsichtigt es zu veröffentlichen. Allerdings fand ich es schade die Geschichte so zu beenden, da die Figuren noch viel Potential hatten. Grundsätzlich schreibe ich, um eine Geschichte zu erfinden, die mir persönlich gut gefällt, und weil man sich herrlich an seinen Charakteren austoben kann.

Recherche: Welche Medien durchforsten Sie vor dem Bücher schreiben?

Ich weiß, dass Schriftsteller wie Ken Follett sich 1 Jahr auf ein Buch vorbereiten und ein Heer von Dienstleistern bemüht. Zum Schluss werden 80 Prozent der Recherche nicht benötigt. Das mache ich aus zwei Gründen nicht. Erstens kann ich mir das nicht leisten und zweitens weiß ich nicht wohin mich die Geschichten führen. Damit ist eine solche Suche nach Tatsachen überflüssig.

Arbeitsumgebung: Wie gemütlich ist Ihr Schreibtisch eingerichtet?

Gute Frage. Eigentlich ist es nicht gemütlich. Ich sitze auf einem normalen Lederschwinger, habe einen durchschnittlichen Bildschirm, aber zumindest eine sehr leichtgängige Tastatur, denn mit den Stunden verkrampfen schnell die Finger. Natürlich darf ein großer Pott Kaffee nicht fehlen 

Tagesablauf: Wie sieht der Arbeitsalltag eines Schriftstellers aus?

Da muss ich erstmal Einspruch erheben. Ich halte mich nicht für einen Schriftsteller, denn die können komplett von ihrer Arbeit leben. Ich bin nur ein kleiner Autor mit einer etwas zu blühenden Fantasie. Ein Tag als Autor beginnt immer mit Fingerübungen, also Texte schreiben. Dafür eignet sich wunderbar mein Freundeskreis bei Facebook, denn da ist immer jemand, mit dem ich mich austauschen kann. Das dauert oft länger als gewollt, bringt aber den Kopf in Schwung. Nach 6 Stunden schreiben ist aber Schluss, dann muss etwas anderes her.

Selfpublishing: Wie verkaufen sie Ihre Bücher?

Das erste Buch habe ich selber produziert, beim VLB gelistet, die Rechte abgesichert, Exemplare an die Staatsbibliothek gesendet und so weiter. Danach die Buchläden abgeklappert und einen Vertrag mit einem Großhändler gemacht. Jetzt lasse ich meine Bücher über einen Partner von Amazon drucken und konzentriere mich mehr aufs Schreiben. Bei eBooks werden die Romane von professionellen Plattformen auf allen Seiten eingestellt, sobald man die Daten übermittelt hat.

Marketing: Wie machen Sie auf Ihre Werke im Web aufmerksam?

Natürlich versuche ich über die sozialen Netzwerke Leser/ innen zu finden. Dabei benötige ich aber teilweise Hilfe, sonst komme ich mit der Zeitplanung nicht mehr hin. Es ist nicht so leicht, dauernd interessante Informationen an die Leser/ innen zu geben, denn oft passiert im Leben eines Autors nichts aufregendes und ich bin nicht der Typ, der nach jedem geschafften Satz eine Meldung raus haut. Es ist aber grundsätzlich viel schwerer eine treue Leserschaft zu finden, als noch vor 5 Jahren, vor allem weil es da einige gibt, die ihre eBooks für 99 Cent auf den Markt schmeißt. Ich halte das auf Dauer gesehen für den falschen Weg. Natürlich sind Interviews auf guten Blogs sehr beliebt und wer die Stimme dafür hat, kann auch Leseproben produzieren und online stellen. Dass habe ich mit einem sehr guten Freund gemacht.

Genre: Wo liegen Ihre Vorlieben als Buchautor bzw. als Leser?

Als Leser habe ich Science Fiction geliebt und sehr viele Klassiker der 30er bis 60er Jahre gelesen. Heute ist es schwer gute SiFi Bücher zu bekommen, auch ein Grund warum ich selber das Genre aufgegriffen habe. Als Autor liebe ich verschachtelte Thriller, die immer mehrere Ebenen haben müssen und das Ende nie absehbar ist. Auch ein Happy End ist nicht garantiert. Wer so etwas lesen möchte, der findet dazu unzählige neue Geschichten und Autoren, die einen prima Job machen und damit sogar gutes Geld verdienen.

Tipps:  Welche Ratschläge geben Sie jungen Autoren mit auf den Weg?

Als erstes braucht man viel Geduld, denn kein Verlag wartet heute auf den Nachwuchs. Fast die gesamte Branche setzt heute auf etablierte Autoren, oder Prominente, die sich etwas schreiben lassen, selbst wenn es der größte Quark ist. Aber es ist ein knallhartes Geschäft. Man sollte als Autor fast jeden Tag arbeiten, egal ob es Schreiben, Recherche oder die Entwicklung der Geschichte ist. Wer sein Buch professionell veröffentlichen will, sollte nie ein unlektoriertes Manuskript zu einem Verlag schicken. Hat die erste Seite mehr als 3 Fehler, fliegt der Roman in den Papierkorb, ohne Antwortschreiben.

Weitere Information gibt es auf seinem Neobooks Profil

http://www.neobooks.com/user/arno-von-rosen

Oder auf der Facebookseite

http://www.facebook.com/pages/Arno-von-Rosen

Lg Holger

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