Interview mit Christoph von Linux und Ich

Wer im Internet nach Beiträge und Blogs die sich hauptsächlich mit Linux beschäftigen der wird ziemlich schnell auf den Blog Linux und Ich von Christoph Langner stoßen. Im folgendem Interview habe ich Christoph einige Fragen zu seinem Blog und Linux gestellt. Ich möchte mich vorab bei Christoph für die Beantwortung der Fragen bedanken.

Wie kam es zu Linux und ich?

Wie kamst du zu Linux?

Auf Servern bin ich daher schon lange an Linux gewöhnt. Auf meinem
Desktop hat es jedoch in etwa bis 2004 gedauert, bis ich Windows von
meinen persönlichen Rechnern verbannt habe. Mit Ubuntu "Warty Warthog"
4.10 wurde vieles einfacher, was bei Debian damals noch viel Probleme
gemacht hat (Installation proprietärer Treiber und Firmwares für
Grafikkarten und WLAN-Chipsätzen). Auch die kurzen Release-Zeiten
sorgten dafür, dass sich endlich auch aktuelle Software-Entwicklungen
zeitnah haben einsetzen lassen. Ubuntu 5.04 musste man nur noch auf
die Festplatte schreiben und konnte praktisch ohne Nacharbeiten direkt
loslegen. Nachdem ich dann meine verbleibende, bockige Hardware gegen
Linux-willige eingetauscht hatte, bin ich seitdem in der Linux-Welt
treu geblieben.

Wie kamst du zum Raspberry Pi

Was hälst du vom Raspberry Pi 2?

Die Foundation hat durch das behutsame Update allerdings erreicht,
dass das Rad nicht komplett neu erfunden werden musste. Der Preis ist
bei 35 US-Dollar geblieben, die RasPi-Distributionen mussten nur einen
neuen Kernel integrieren und Gehäuse und Zubehör wie
GPIO-Extension-Boards blieben zum RasPi2 kompatibel. Ich denke, diese
Punkte sind es wert, dass wir noch ein wenig auf schnelles Netzwerk
und eine bessere Anbindung von externen Datenträgern warten müssen.
Wann allerdings ein Raspberry Pi 3 kommt und ob er diese
Schwachstellen behebt, das steht allerdings noch in den Sternen.

Was ist deiner Meinung nach die beste Linux-Distribution?

In der letzten Zeit wagen immer mehr Linux-User den Wechsel zu Arch
oder einem Arch-Derivat wie Manjaro oder Antergos. Aufgrund der
Rolling-Release-Paketverwaltung bekommt man so praktisch umgehend
sämtliche Updates des FOSS-Universums auf dem Rechner eingespielt. Ein
kleines Programm gibt Update raus, nach wenigen Stunden ist es in den
Arch-Quellen eingepflegt. Majors-Updates großer Brocken wie
LibreOffice, brauchen vielleicht mal ein, zwei Wochen. Ein neues Gnome
auch mal drei oder vier. Allerdings braucht man sich praktisch nicht
mehr mit Versions-Upgrades beschäftigen. Das birgt ein paar Risiken
und man muss sich durchaus um sein System kümmern, doch Katastrophen
sind mir nun in mehreren Jahren Arch nicht untergekommen -
Versions-Upgrades einer mit PPAs verbastelten Ubuntu-Installation
machen aus meiner Erfahrung heraus meist mehr Ärger.

Es gibt einige Magazine rund um Linux. Welche findest du empfehlenswert?

Da muss ich natürlich einen Disclaimer vorwegschicken: Ich bin für den
Computec-Media-Verlag tätig, der inzwischen die von der MediaLinx
(ex. Linux New Media) übernommen Magazine LinuxUser, Linux Magazin,
EasyLinux und Raspberry Pi Geek veröffentlicht. Auch Golem ist eine
Tochter dieses Verlags. Ich persönlich arbeite an der LinuxUser, der
Raspberry Pi Geek und den damit verbundenen Sonderheften wie dem
gerade erschienen Geek-Sonderheft zum Raspberry Pi mit Kodi als
Mediacenter.

Von daher: Logisch sind LinuxUser und das Magazin die besten Magazine
rund um Linux 😉 EasyLinux richtet sich dagegen eher an die
Einsteiger, was von diesen in der Regel auch gut angenommen wird. Es
gibt ja auch nicht gerade eine große Auswahl an Print-Magazinen zu
Linux-Themen. Klar, die c't, Chip und Co. greifen das Thema Linux
immer wieder auf oder veröffentlichen Sonderhefte, aber wir sind die
einzigen, die jeden Monat mit reinen Linux-Heften am Markt sind.

Wie kamst du zu Arch Linux?

Kleiner Einschub an Ubuntu-Gegner oder Ubuntu-Fanboys: Wer sein
Ubuntu-System frei von PPAs hält oder diese nur behutsam einsetzt, der
bekommt in der Regel wenig Ärger bei Updates auf die jeweils nächste
Ubuntu-Version. Ich habe Server und auch Desktops über Jahre hinweg
von Version zu Version (nicht LTS) aktualisiert und hatte nur selten
Nacharbeiten zu erledigen. Bei sorglosem Einsatz von PPAs macht man
sich allerdings irgendwann das Leben schwer - bei mir war das
allerdings eine Notwenigkeit.

Daher eben Arch: Das System lässt sich komplett an die eigenen Wünsche
anpassen. Mein Arch läuft butterweich. Die Software ist immer aktuell.
Über das Arch User Repository AUR lassen sich unzählige Anwendungen
installieren, die nicht offiziell in den Arch-Paketquellen geführt
werden und ich muss mir keine Sorgen über den nächsten Versionssprung
der Distribution machen - dafür aber auch die Augen bei
konventionellen Updates ein wenig offen haben.

Wie kam es zu tuxsucht.de?

Für Tuxsucht habe ich mich damals entschieden nur deutschsprachige
Linux-Seiten (Blogs, Foren, Shops, Wikis) aufzunehmen. Das Tür ist für
jeden offen, dessen Webseite sich um Linux und freie Software dreht
und die nicht erst seit gestern im Netz existiert. Eine Mail reicht,
dann trage ich die Seite in den Suchindex ein. Inzwischen hat Google
das Problem mithilfe eines besseren Rankings zwar recht gut in den
Griff bekommen, aber Tuxsucht wird immer noch ganz gerne benutzt und
so viel Aufwand bedeutet es nicht die Seite weiter zu betreiben.

Welche Pläne hast du noch für dieses Jahr?


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