Biffy Clyro galten nach ihrem Auftritt am Nova Rock als einer der Highlights des Festivals. pressplay hat sich vor dem Auftritt mit Drummer Ben Johnston getroffen und ihm ein paar Fragen gestellt…
pressplay: Eure Band war kurz davor sich zu trennen. Ihr habt der Thematik einige Songs auf eurem neuen Album Opposites (hier geht es zur Kritik) gewidmet. Was war der Moment der alles wieder ins Lot brachte?
Ben Johnston/Biffy Clyro: Es gab nicht wirklich eine Sache die alles wieder gut gemacht hat. Ich würde auch nicht sagen, dass wir kurz vor einer Trennung standen. Ich denke, dass wurde in der Presse ein wenig übertrieben dargestellt. Wir haben einfach begonnen uns voneinander zu entfernen. Ich hab in der Zeit sehr viel getrunken. Es hat definitiv sehr geholfen, dass ich damit aufgehört habe. Wir haben uns außerdem alle bemüht wieder echte Freunde zu werden. Ich denke, es ist wirklich wichtig die Freundschaft untereinander nicht zu verlieren. Man vergisst das so schnell und nimmt es als selbstverständlich, wenn man so lange gemeinsam auf Tour ist. Es ist für jede Band einfach wichtig miteinander befreundet zu bleiben, das ist das schlagende Herz einer Band. Es gibt so viele Bands die nicht sehr eng sind und gleich, wenn sie das erste Mal auf eine Hürde treffen aufgeben. Wir sind zum Glück um einiges stärker als das.
Kannst du uns die Titel der beiden Teile eures Konzeptalbums erklären: The sand at the core of our bones und The land at the end of our toes?
The sand at the core of our bones verweist auf die Vergangenheit unserer Band. Es ist eine ziemliche Downbeat-Platte. Sehr hoffnungslos. Sie ist verbunden mit der Freundschaft der Band untereinander und wie sich alles auseinanderentwickelt hat.
The land at the end of our toes beschäftigt sich hingegen mehr mit dem Blick nach vorne und dem Wunsch herauszufinden, wie man wieder reparieren kann, was mit der Band und deinem Leben falsch läuft, sich darum zu kümmern, proaktiv zu sein und die Dinge einfach in Ordnung zu bringen.
Das zweite Album ist hoffnungsvoller und wenn man es sich angehört hast, sollte man sich besser fühlen als nachdem man die Erste gehört hat. (lächelt)
Es geht ums nach vorne schauen?
Ja, man schaut danach mehr nach vorne, in die Zukunft und die Dinge sind irgendwie hoffnungsvoller. Es gibt eine Chance das Ganze wieder in Ordnung zu bringen. Nach dem ersten Teil des Albums gibt es keine Hoffnung, da ist alles im Arsch.
Ihr seid sehr erfolgreich in Großbritannien. Wie fühlt sich das an, durch die ganze Welt zu touren? Es ist sicher toll in London vor einer riesigen Menge Menschen zu stehen, aber wie ist es für euch in Österreich oder auch z.B. in Indien zu spielen?
Es ist wirklich unglaublich toll. Das ist genau das wovon wir immer geträumt haben. Wir haben nie gedacht überhaupt großen Erfolg in Großbritannien zu haben. Wir spielen ja schon ein wenig merkwürdige Musik und es macht irgendwie keinen Sinn. (lacht)
Wir haben sechs Alben mit seltsamer Musik gemacht und einige Leute mögen das, das ist wirklich cool. Somit ist es einfach irre, wenn Menschen in England und vor allem auch in Österreich, Japan oder in Indien zu unseren Konzerten kommen. Es ist einfach unglaublich. Wir hätten niemals vermutet, dass uns unsere Musik an solch unglaubliche Orte führen würde. Wir sind enorm dankbar dafür. Es gibt keinen Tag an dem wir nicht aufwachen und realisieren, dass wir die glücklichsten Kerle auf der Welt sind. Das ist der beste Job der Welt.
Was schaut ihr euch heute Abend noch auf dem Nova Rock an?
Ich hoffe, dass wir uns noch Kings of Leon anschauen können, wenn wir es schaffen wach zu bleiben und wir werden uns sicher Paramore anschauen. Mein Sohn ist ein großer Paramore-Fan und ich mag sie auch. Ich werd sie mir anschauen und sehen, ob ich irgendwas unterschrieben bekommen kann für meinen kleinen Jungen.
Vielen Dank für das Interview, Ben, ich wünsche euch eine tolle Show auf dem Nova Rock.
Vielen Dank.
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Frauke Schumacher