Publikumsliebling Andreas Buchner gab der Neuburger Rundschau ein Interview. Es erschien in der heutigen Ausgabe. Für alle die die NR nicht haben, können das Interview mit dem Verletzten "Buchi" hier lesen:
Ingolstadts Flügelflitzer Andreas Buchner kann weiterhin seinen Mannschaftskollegen nur die Daumen drücken. Nach seinen Kreuzbandriss in der abgelaufenen Saison beim 4:0-Erfolg gegen den SC Paderborn hat er einen langen Leidensweg hinter sich. Mittlerweile arbeitet der 27- jährige auf sein Comeback hin. Seit letzter Woche hat der Publikumsliebling der Schanzer Fans das Lauftraining am Audi Sportpark aufgenommen.
Herr Buchner welche Gedanken kommen bei Ihnen auf, wenn Sie an den 17. März dieses Jahres denken?
Buchner: Keine Guten natürlich. Das war der Tag, an dem ich mich verletzt habe. Es ist aber Gott sei Dank schon wieder ein gutes halbes Jahr vorbei und ich kann schon wieder trainieren.
"Natürlich hat man Phasen gerade in der Reha, wo man manchmal ins Grübeln kommt"
Was war Ihr erster Gedanke, nachdem Sie die Schmerzen im Knie gespürt haben?
Buchner: Ich konnte ja nicht auftreten und wusste sofort, dass was kaputt war. Die erste halbe Stunde war schon sehr schmerzintensiv. Danach lies der Schmerz nach und vor der Kernspintomographi bildest du dir dann so Sachen ein, dass vielleicht doch nur ein Band gerissen ist. Aber es hat sich bestätigt, dass das Kreuzband gerissen war. Das war schon ein kleiner Schock für mich.
Kommt da Angst auf, dass die Karriere womöglich beendet sei?
Buchner: Eigentlich nicht. Natürlich hat man Phasen gerade in der Reha, wo man manchmal ins Grübeln kommt. Aber die Medizin und die Kunst der Ärzte ist heute soweit, dass sie das wieder ganz gut hinbekommen. Da braucht man keine Angst haben um die Karriere. Aber man muss schon hart an sich arbeiten, wenn man wieder Leistungssport betreiben will.
Es sind ja nun fast acht Monate vergangen. Können Sie uns kurz Ihren Leidensweg schildern, den Sie von der Verletzung an bis heute gegangen sind?
Buchner: Durch die gute Erstversorgung konnte ich gleich zwei Tage später in München in der Klinik rechts der Isar operiert werden. Dann ging schon im Krankenbett die Reha los. Acht Tage nach der OP ging es nach Oberstauf zu Klaus Eder zur Reha, wo ich zwölf Wochen verbrachte. Die erste Zeit waren da 70 Prozent Behandlung und 30 Prozent Training auf dem Tag verteilt. Die Trainingszeiten nahmen dann immer mehr zu. Die letzten zwei Monate war ich in Absprache mit unserem Vereinsarzt und den Physios zwischenzeitlich bei Oliver Schmidtlein dem Rehatrainer des FC Bayern München. Das hat mich sehr viel weitergebracht. Die letzten zwei Wochen habe ich jetzt bei uns in Ingolstadt intensiver auf dem Platz trainiert. Da ist die Laune gleich wieder besser.
Die Mannschaft ist jetzt ohne Sie in die Saison gestartet. Kommt Wehmut auf, wenn man nicht dabei sein kann?
Buchner: Die Situation kann man nicht ändern, da muss man umgehen damit. Ich versuche, wenn ich da bin, dem Team halt außerhalb dem Platz zu helfen das ist ganz normal.
Wie ist der Kontakt zur Mannschaft, wenn man so lange weg ist. Mit den Neuzugängen haben sie zudem Konkurrenz bekommen?
Buchner: Konkurrenz das ist ganz normal. Ob da Neue hinzukommen oder nicht, die hast du immer, das gehört zu diesen Beruf dazu. Damit musst du klarkommen. Da ich anfangs in Donaustauf war, hat es ein wenig gedauert, bis ich die Jungs kennengelernt habe. Mittlerweile bin ich ja im Training hier und wir haben uns schon intensiv kennengelernt.
"Ich will auf jeden Fall noch vor dem Winter ins Mannschaftstraining einsteigen"
Jetzt hat Ihre Mannschaft den besten Start in der 2. Liga hingelegt und am Sonntag kommt der Bundesligaabsteiger 1. FC Kaiserslautern in den Audi Sportpark. Was kommen da für Gefühle auf, wenn man zuschauen muss?
Buchner: Es wurde Zeit, dass wir mal besser gestartet sind. In der 2. Liga gibt es so viel interessante Mannschaften. Da muss man sich nicht jeden Spieltag Gedanken machen, wenn man nicht dabei ist. Aber ich werde alles dafür tun, dass ich bald wieder dabei sein kann. Ich hoffe, dass am Sonntag viel Zuschauer kommen und die Mannschaft unterstützen und wir die Heimniederlage gegen 1860 München ausbügeln.
Was haben sie sich für einen Zeitpunkt gesetzt, wann sie wieder auflaufen können?
Buchner: Ich will auf jeden Fall noch vor dem Winter ins Mannschaftstraining einsteigen, damit der Sprung zur Rückrundenvorbereitung nicht gleich wieder von null auf hundert Prozent ist. Dann möchte ich wieder angreifen.
Sie sind ja der Publikumsliebling in Ingolstadt, der als Einziger sogar einen eigenen Fanklub hat, baut einen das zusätzlich auf?
Buchner: Es freut mich natürlich, dass der Rückhalt von den Fans da ist, die immer wieder fragen, wann ich wieder spielen kann. Das stärkt einen freilich. Das nehme ich auch sehr Positiv auf. Ich will ja selbst so schnell wie möglich wieder auf dem Rasen stehen.