Adriana Popescu hat bereits mehrere Bücher veröffentlicht. Ihr letztes, gerade erst in diesem Monat im Piper Verlag – Lieblingsmomente
Die feine Dame mit Hut, wurde 1980 in München gebohren. Mittlerweile macht sie Stuttgart unsicher.
Viele tolle Infos zu ihren Büchern und Protagonisten findet ihr auf ihrer Homepage www.adriana-popescu.de
Ich schätze dich als quirligen und lebensfrohen Menschen ein. Wie würdest du 6 Wochen mit eingegipsten Armen überstehen?
Vermutlich würde ich das besser als meine Umgebung überstehen. Ich glaube, ich würde all meine Freunde nerven. Zum Glück habe ich mir noch nie etwas gebrochen, daher kann ich jetzt nur vermuten. Aber ich bräuchte wohl viel Unterhaltung und so. Kein Playstation, kein Schreiben, kein Rumfuchteln – das will keiner erleben.
Stell dir vor, den Süden Deutschlands, mit München, Stuttgart und Co., würde es plötzlich nicht mehr geben. Was wäre deine neue Wahlheimat?
Ich würde nach Italien ziehen. Malcesine am Gardasee wäre meine erste Wahl. Da würde ich sofort und ohne ein Wimpernzucken hinziehen. Auch mit Stuttgart und München im Rücken. Wenn das nicht klappt, ziehe ich irgendwo ans Meer.
Welche Mahlzeit ist für dich am wichtigsten und wie sieht diese im besten Fall aus? Wärst du in der Lage, diese dann auch selbst zuzubereiten?
Das Frühstück soll ja die wichtigste Mahlzeit des Tages sein, aber dafür nehme ich mir wohl nicht genug Zeit. Mittagessen im Büro, auch nicht so meine Idealvorstellung. Ich denke: das Abendessen. Der Übergang von der Arbeit zum Feierabend. Perfekt wäre Sushi. Das habe ich schon mal selber gemacht, aber der Profi bin ich nicht. Nudeln kann ich machen. Zählt das als kochen?
Frauen haben ihre Handtaschen. Oft groß und auf den ersten Blick unübersichtlich. Gibt es etwas, ohne das du nie das Haus verlassen würdest?
Mein Smartphone. Ich bin der klassische digital native. Facebook, Twitter, WhatsApp – ich muss wissen, was wo wie und warum passiert. Und niemals ohne mein Sagrotan-Spray. Man weiß ja nie wo man es braucht.
Ich denke als Autorin ist es unerlässlich, selbst viel zu lesen. Welche drei Bücher sollte jeder gelesen haben?
Schwer. Ich suche jetzt einfach mal drei Bücher aus dem Stapel meiner Lieblingsbücher ohne Reihenfolge oder Wertung:
„The perks of being a wallflower“ (Vielleicht lieber morgen) von Stephen Chbosyk. Ein großartiges Buch, sehr berührend, sehr ehrlich, sehr großartig! Toll! Im Ernst, der Hammer. Nein, wirklich! Ehrlich! LESEN!
„Gut gegen Nordwind“ von Daniel Glattauer. Alles haben es gelesen, alle haben eine Meinung dazu. Mich hat es absolut überzeugt. Ich musste lachen, weinen und fluchen. Wenn alle drei Emotionen geweckt werden, ist das Buch schon sehr, sehr gut.
„The Boy Who Wouldn’t Grow Up“ von J. M. Barrie. Einfach, weil es nicht nur ein Kinderbuch ist. Weil es großartig ist. Und weil es mir aus der Seele spricht. Erwachsen werden ist doch Quatsch. Zumindest noch.
Gibt es ein Buch, vor dem du die Menschheit warnen möchtest, es besser nicht zu lesen?
Es gibt einige Bücher, die mir persönlich nicht gefallen haben. Aber dennoch sollten sie gelesen werden. In allen Büchern stecken Herzblut, Liebe und Ideen eines Autoren, der den Mut hatte, seinen Traum zu Papier zu bringen. Geschmäcker sind so verschieden und das ist toll, deswegen sollte jedes Buch da draußen gelesen werden. Ich beziehe mich hier übrigens ausdrücklich auf belletristische Bücher.
Gibt es ein Buch, das dich besonders geprägt hat?
Ja, aber es ist kein Roman. „Die Odyssee des Drehbuchschreibers“ von Christopher Vogler. Das habe im Urlaub mal gelesen und danach waren meine Bücher um einiges besser. Ich kann es auch jedem Nicht-Drehbuchautor empfehlen. Absoluter Lesetipp für Autoren.
Wie sieht dein typischer Tagesablauf aus? Gibt es eine Tageszeit, zu der du am liebsten schreibst? Wenn ja, warum?
Da ich tagsüber arbeite, habe ich einen ziemlich geregelten Tagesablauf. Wenn ich aber die Wahl hätte, dann würde ich nachts schreiben. Ohne die Ablenkungen des Tages, nur der Rechner, Musik und ich. Da ruft auch eher selten jemand an
Es soll Menschen geben, denen kommen die besten Ideen auf der Toilette. Wo schreibst und denkst du am liebsten und effektivsten?
Ich lese sehr gerne auf dem stillen Örtchen. Das machen doch alle, oder? Sogar die, die es abstreiten. Meine Ideen kommen mir oft auf der Straße. Im Bus. An der Kasse im Supermarkt. Leider kann ich das nicht beeinflussen, sonst würden sie mir immer nur dann durch den Kopf schießen, wenn ich etwas zu schreiben dabei habe. Wäre eine coole Superkraft.
Musik beim Schreiben, Inspiration oder Ablenkung?
Absolute Inspiration! Ich arbeite ja mit dem Musiker Thomas Pegram zusammen, der auch den Song „Lieblingsmoment“ zu meinem Buch geschrieben hat. Manchmal schickt er mir Songs, an denen er gerade arbeitet – und ich merke sofort, wie seine Worte mich beflügeln und es einfach viel besser läuft. Ohne Musik kann ich nicht schreiben. Am liebsten höre ich dabei Deep House oder eben Thomas’ Songs. Clueso, Philipp Poisel und Florence and the Machine gehen aber auch sehr gut.
Liest du deine eigenen Bücher nach Erscheinen selbst noch einmal?
Um Himmels willen, nein! Dafür bin ich oft viel zu nervös. Dann denke ich: „Oh man, würde Layla hier doch lieber das sagen. Wieso denkt Pippa nicht jenes?!“. Wenn sie erschienen sind, gehören sie nur noch den Lesern und ich hoffe, dort leben meine Charaktere dann weiter, nachdem ich sie losgelassen habe.
Hast du dich mal in einen deiner Protagonisten verguckt, oder gab es einen Protagonisten, den du eigentlich gar nicht mochtest?
In meinen eigenen Büchern? Tristan kommt meinem Typ von Mann schon verdächtig nahe. In ihn würde ich mich vermutlich auch verlieben können. Figuren aus anderen Büchern? Taylor McAden aus „Das Schweigen des Glücks“ von Nicholas Sparks. Oder John Tyre aus „Dear John“. Die fand ich schon gut. Gar nicht mochte ich Travis Maddox und sein Täubchen. Die beiden fand ich höchst anstrengend und nervig.
Woran arbeitest du aktuell?
Im Moment schreibe ich an „Lieblingsgefühle“, dem zweiten Teil von „Lieblingsmomente“ – und freue mich, noch etwas Zeit mit Tristan und Layla verbringen zu dürfen. Dann folgt ein sehr spannendes Projekt, an dem ich mit einigen sehr lieben Kolleginnen arbeite. Es soll Ende des Jahres erscheinen. Darauf freue ich mich schon sehr. Und natürlich Pippa! Der Folgeroman zu „Versehentlich verliebt“ steht auch noch an …
Zum Schluss, wo siehst du dich in 10 Jahren?
Hier. Mit euch allen. Das wäre schön.
Ein riesen Dankeschön an Adriana, dass sie sich die Zeit genommen hat, meine Fragen zu Beantworten. Ich wünsche ihr für die Zukunft alles Gute und viel Erfolg für Ihre nächsten Buchprojekte.
Mich hat sie in jedem Fall als treue Leserin gewonnen.
Eure