Interview der Woche: Tobias (Hobbyfotograf)

Von Daniela @the_book_of_Fat

Heute habe ich ein - für mich - besonderes Interview, denn ich führe es mit meinem besten Freund, der nicht nur einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben ist, sondern auch ein verdammt talentierter Fotograf - was ich lange Zeit gar nicht wusste, obwohl ich immer dachte, dass ich ihn gut kennen würde.

Tobias und ich lernten uns vor 20 Jahren in der Grundschule kennen. Wir haben unzählige Nachmittage damit verbrachten immer und immer wieder die "Alien" Filme zu schauen, Städtesimulationen am PC zu spielen (was ich heute noch gerne tue) und Spice Girls zu hören. Ich vermisse diese Zeit manchmal, denn da war eigentlich noch alles gut. Die Realität hatte uns noch nicht eingeholt. Im Gegensatz zu jetzt.
Das klingt vielleicht negativ, ist aber eigentlich gar nicht so gemeint. Ich bin nicht die einzige Erwachsene, die den Kindertagen nachweint oder zumindest wehmütig nachschaut.
Eines der wenigen Dinge, die mir aus meiner Kinderzeit geblieben ist und was ich mir sozusagen rüberretten konnte, ist meine Freundschaft zu Tobias. Durch dieses Interview habe selbst ich ihn neu und besser kennengelernt und diese Zeilen zu lesen machen richtig Spaß. Ich wünsche auch euch beim Lesen der folgenden Fragen und Antworten eine gute Zeit.
* * *
1. Stell dich doch bitte mal kurz vor und erzähle, was du tust, wenn du nicht gerade fotografierst.
So die schwierigste Frage zu erst. Also bin der Tobi bin wie die Danie ein 84er, komm aus der nördlichsten Stadt Italiens :) und arbeite für einen großen europäischen Transformatorhersteller. 2. Als wir noch zusammen zur Schule gingen, hat dich das Fotografieren noch nicht so interessiert. Wie bist du zu diesem Hobby gekommen?
Das kann man so nicht sagen, Fotografie hat mich schon immer interessiert ABER (Achtung etz erzählt der alte gleich wieder vom Krieg) Damals gabs nur Analoge Kameras und die kosten pro Bild und die Wartezeit waren eben immer eine Manko. Digitale Kameras gabs auch damals schon aber im Consumerbereich gab eben nix was sich ein Schüler/Azubi mal eben so kaufen kann. Hab hier sogar ein Beispiel rausgesucht: Im Jahr 2000 erschien die Canon EOS D30 damalige UVP 3250 €. Das ist eine Menge Holz.
Aber dann kam das Jahr 2005 und ich habe mir meine erste Digital Kamera gekauft. Eine Canon IXUS 430 damals nicht das neuste Modell aber für knapp 500€ damals erschwinglich. Mit der hab ich dann auch viel fotografiert überwiegend Schnappschüsse, digitales Bild kostet doch nix :) Diese Kamera hat mich auch meinen kompletten Wehrdienst 2006 begleitet und hat auch viel aushalten müssen. Hab in dieser Zeit schon immer mal mit einer Spiegelreflex geliebäugelt ABER damals hatten die digitalen noch nicht die Leistung und vor allem den Preis. Dann kam der 2011, ein Arbeitskollege hatte sich eine Spiegelreflex im Urlaub gekauft da seine andere Kamera den Geist aufgegeben hat. Da wurde ich natürlich sehr hellhörig :) Dauerte dann noch bis Herbst dann hab ich mir bei Ebay eine gebrauchte Canon EOS 500d und eine Objektiv dazu geschossen. Dann gings richtig los..... Hab mir alles autodidaktisch beigebracht. Diverse YouTube Tube Kanäle verschlungen. Blog Websites und Foren durchwühlt. Und mir alles nötige zu Kameratechnik Bildbearbeitung und Bildgestaltung beigebracht. Und etz bin ich halt in einem Interview.
3. Was gefällt dir am Meisten am Fotografieren?
Ist meiner Meinung nach die einzige beständige Kunstform mit der sich der Moment einfrieren lässt, oder im umgedrehten Fall etwas zeigen lässt was sich dem Menschlichen Auge sonst verborgen wäre. 4. Gibt es Motive, die du gerne mal ausprobieren würdest?
Menschen würde ich gerne fotografieren aber nicht das extreme gestellte Fashion und Studio Fotografie. Sondern die Person in einer vertrauten oder ganz ungewöhnlichen Umgebung. Und was mich noch reizen würde wäre in Island oder Schottland fotografien und wenn ich ein bisschen träumen darf …. Neuseeland und Asien abseits der Ballungsräume. :)
5. Mit welcher Technik arbeitest du und wie hast du dir den Gebrauch angeeignet? So dann lass ich ich mal den Technerd frei : Also meine erste Spiegelreflex hab ich mittlerweile verkauft und mir eine Canon Eos 70d zugelegt mit der ich 90% meiner Bilder mache. Objektive hab ich mich auf das nötigste eingeschränkt. Also ein Sigma 17-70mm C ist quasi meine Immer-drauf , mit dem kann man Spontan mal losziehen und ist für fast alles gerüstet. Dann hab ich für meine Natur und Tier/Zoo Bilder eine Teleobjektiv Tamron 70-300mm. Das Pflicht Objektiv für jeden hab ich natürlich auch, Ein Canon 50mm 1.8. Benutze ich aber eher nur wenn mal eine Person fotografiert werden soll. Für Landschaftsaufnahmen hab ich noch ein Tamron 11-18mm Ultraweitwinkel. Und dann hab ich noch eine Tamron 90mm
Macro mit dem ich mich im Sommer vermehrt beschäftigen werden.
Neben den Objektiven kommen noch ein Sirui Stativ, Einen Canon und Yongnuo Blitz und Funkauslöser dafür. Sowie eine Rucksack Kabelauslöser Reinigungssachen Speicherkarten und Akkus usw. Alles angeeignet habe ich mir wie schon oben beschrieben autodidaktisch. Kann jeden der sich näher mit der Fotografie beschäftigt den Kanal von Benjamin Jarworskyj (http://tinyurl.com/lhppumg) empfehlen. Der Ben vermittelt auf eine lockere art alles rund um die Fotografie mit minimaler Ausrüstung. Auch sämtlich Bildbearbeitung kann man sich Youtube sei dank sehr einfach aneignen. Und dann gibt’s auch noch Bücher.... Thema Bildbearbeitung kam bei mir lange nicht zum einsatz aber mittlerweile hab ich verstanden das es eben dazu gehört leichte Korrekturen an den Bildern vorzunehmen um die Unzulänglichkeiten der Technik auszugleichen. Hier halte ich es auch sehr minimalistisch, Also Bilderverwaltung/ Bearbeitung habe ich Adobe Lightroom 5 im Einsatz. Und wenn mal mehr gemacht werden muss Gimp. Für das zusammenfügen der Panoramas benutze ich Hugin, und für Startrails StarStax. Bis auf Lightroom alles kostenfrei Software. 6. Wäre die Fotografie eine Option für eine berufliche Tätigkeit?
Meiner Meinung nach sind die Zeiten vorbei das man Voll von der Fotografie leben kann bis auf einige ausnahmen, der Markt ist von Hinterhofknipser überfüllt. Die großen Elektronikmärkte haben ja dazu beigetragen das sich jeder günstig an eine Professionelle Kamera kommt und durch die digitale Technik entstehen keine Kosten für die Bilderentwicklung. Wenn dann muss man sich in einen Bereich Spezialisieren. Aber die Konkurrenz ist groß also würde das allerhöchstens ein Nebengewerbe neben dem Hauptberuf sein. Will ja net mein Hobby kaputt machen :)
7. Was machst du mit deinen Bildern? Versuchst du sie zu verkaufen oder sind diese nur für den Privatgebrauch bestimmt?
Erstmal ist das ein Hobby. Ich mach das für mich weil es mir Spass macht. Aber wenn eine ein Bild vom mir haben will fühle ich mich natürlich geehrt. 8. Was magst du am Fotografieren gar nicht?
Dumme Sprüche wie : Mit so einer teuren Kamera kann ja jeder gute Bilder machen. Usw. Und extrem gestellte Bilder in der Fashion Fotografie. Ach ja das Frieren wenn ich im Winter mal wieder in der Nacht am Donauufer sitze und a Panorama oder eine Langzeitbelichtung mache :) 9. Welche Hobbies hast du noch neben dem Fotografieren?
Arbeite Schicht und dann is oft immer a schlechte Zeit für andere Hobbys. Aber geht gerne in Kino oder Schau mir mal einen Film an, bin Serien und Dokujunkie also ein wandelndes Lexikon unnützen wissens. Und treib mich auch gern mal in Regensburg rum. 10. Würdest du denn auch im Auftrag arbeiten, wenn du Anfragen bekommen würdest?
Kommt auf die Art des Auftrags an. Wenns passt warum den nicht. 11. Was bedeutet dir das Fotografieren?
Hobby → Leidenschaft → Leben 12. Was sind deine weiteren Pläne, was das Fotografieren angeht?
Zuerst mal außerhalb von Deutschland mal Fotografien siehe Frage 4. Einen Blog bei Blogger aufsetzen aber des dauert noch. Mich mehr mit Macro und Peoplefotografie beschäftigen, in einer Tropfsteinhöhle fotografieren, mein Projekt Burgen,Schlösser der Oberpfalz mal durchziehen, Ibmer Moor in Österreich, Beelitz-Heilstätten, und in Berlin das alte Olympische Dorf.(http://tinyurl.com/n6zhkauAch da gibt’s soviel
* * * Lieber Tobias,  ich danke Dir, dass du dir die Zeit genommen hast, für mein Interview zur Verfügung zu stehen und meine Fragen zu beantworten. Eigentlich wollten wir noch viel mehr Fragen machen, aber ich bin in den letzten Tagen zu nichts mehr gekommen - nicht mal zum Schlafen - und aus diesem Grund kündige ich hiermit eine Fortsetzung an, sobald ich dazu komme mir noch mehr Fragen zu überlegen (und sie dir dann auch zu schicken, bevor ich vor dem Laptop dann doch mal wegnicke). Mir hat dieses Interview sehr viel Freude bereitet.




Den Link zu Tobias Flickr Account findet ihr in meiner Linkliste und sobald ein Blog oder ein anderes Projekt existiert, werde ich euch an dieser Stelle, dieses auch vorstellen. Darauf freue ich mich. Damit wünsche ich euch eine schöne Wochenmitte und noch einen schönen Abend! Gute Nacht