ich freue mich heute Andrea Mertz bei mir begrüßen zu dürfen.
Hallo liebe Andrea,
lieben Dank, dass Du Dir heute Zeit genommen hast und ich Dich interviewen darf.
Heute habe ich Vanillekipferl anzubieten. Ich hoffe doch, dass Du sie gerne magst, aber ansonsten hätte ich auch etwas anderes an zu bieten. Möchtest Du auch Kaffee dazu?
Gern, den Kaffee mit Milch und Zucker bitte. Vanillekipferl sind klasse, sie erinnern mich an meine liebe Oma Maria, die tolle Kekse und leckere Kuchen gebacken hat. Vielen Dank, dass du mich zum Interview eingeladen hast!
Es ist schön zu sehen, dass Du beim Sieben Verlag wieder ein Buch veröffentlichst. „Unheiliger Engel“ ist auch ein wunderbarer Roman gewesen. Nur hast Du jetzt das Genre gewechselt, von Romantische Fantasy zu Romantic Thrill. Warum hast Du das Genre gewechselt?
So ein großer Sprung war es für mich eigentlich nicht. In beiden Genres sind Romantik und Liebe federführend. In beiden Romanen sind spannungsgeladene, actionreiche Szenen sowie Fantasy-Elemente verarbeitet. Allein die Ausprägung ist unterschiedlich. Ich probiere mich gern aus und habe massig Ideen, die ich nicht in spezifische Genres pressen möchte. Die Linien/Grenzen verschwimmen …
Die „Shadow Force Serie“ ist ja ein Mehrteiler. Wie viele Bände sind denn für diese Reihe geplant?
In einer Serie können sehr viele Ideen einfließen. Sie bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten sowie kreativen Spielraum. Um die einzelnen Agenten der Shadow Force ausführlich zu beleuchten, muss man als Autorin immer neue Ansätze finden, ausbauen und in das Gesamtgefüge integrieren. Genug „Schreibmunition“ ist also vorhanden. Die Anzahl der Bände ist aktuell jedoch nicht festgelegt. Letztlich entscheiden die Nachfrage sowie das Interesse der Leserinnen und Leser.Ich fand Raven von Anfang sehr faszinierend. Er war ein Einzelkämpfer, immer auf Risiko zwischen Leben und Tod. Und dann kam Lianne und veränderte alles. Fällst Du so eine Entscheidung während des Schreibens oder hast Du diesen Part schon gleich so geplant?
Wie heißt es so schön? Leben bedeutet Veränderung. Ich mag die romantische Idee, dass die Liebe einen Menschen positiv verändern kann. Dass sie dem Leben einen neuen Sinn geben kann. Ein Ziel. Dass sie ein Rettungsanker sein kann. Im Endeffekt aktiviert Lianne nur das, was in Raven bereits tief verborgen vorhanden war. Der Part „Raven“ stand für mich fest, die Story an sich entwickelte sich im Schreibprozess.
Die Liebe zu Lianne fand Frank, nachdem er aus der Gefangenschaft befreit wurde nicht wirklich gut. Er ist doch sein
Freund. Warum war Raven, Frank ein Dorn im Auge? Durch seine Vergangenheit?Genau. Lianne ist Franks Augapfel, seine Familie. Er beschützt und behütet seine kleine Schwester, weil ihre Eltern bereits verstorben sind. Er wünscht sich einen Mann für Lianne, bei dem sie Sicherheit und Geborgenheit finden kann. Einen Mann, der zuverlässig ist und seine Schwester „auf Händen trägt“. Raven hingegen hat sich in Liebesdingen nicht als zuverlässig erwiesen. Affären, Alkohol, ein ausschweifender Lebensstil, Lebensverdruss sowie sein gefährlicher Job als Agent der Shadow Force passen ganz und gar nicht in dieses Idealbild. Kein Wunder, dass Frank nicht erfreut über die Annäherung seiner Schwester und seines Freundes ist.
In Deinem Buch geht es um Terroristen, die systematisch durch Viren, Frank und Raven während ihrer Gefangenschaft, den Willen zu brechen. Wie geschehen solche Gedanken? Erzähl mir bitte davon, wie bei Dir eine Story entsteht?
Eine Story entwickelt sich bei mir direkt im/beim Prozess des Schreibens. Inspiration finde ich beinahe überall. Das kann ein Pressebericht sein, eine Meldung in den Nachrichten, ein Text, auf den ich bei Recherchearbeiten stoße, ein Film, ein Buch usw. Bei besonders starken Charakteren mit außergewöhnlichen psychischen und physischen Fähigkeiten musste ich sowohl den/die Gegenspieler als auch die Mittel, mit denen man den Agenten beikommen kann, entsprechend ausgefallen und zutiefst bedrohlich anpassen.Ich mochte die Liebesszenen von Raven und Lianne und wie er sich eingestehen muss, dass er sich das erste Mal verliebt. Hast Du schon mal nachgedacht, dass Genre komplett zu wechseln oder steht Romantic bei Dir immer an erster Stelle?
Eine Liebesgeschichte darf in meinen Romanen nie fehlen. Es ist wunderschön, verliebt zu sein, zu lieben und geliebt zu werden. Das ist sowohl in meinen Romanen „Unheiliger Engel“, „Raven – Shadow Force 01“ als auch „Der Schwarze Lord“ der Fall. Ich werde der Liebe auch weiterhin … treu bleiben, smile.Gladiatorenkämpfe gab es ja auch. Ich möchte nicht zu viel verraten, sonst weiß ja der Leser schon zu viel. Aber warum diese Kämpfe?
Ravens Gegenspieler Zoran Balakov ist nicht nur ein beispielloser Bösewicht und Sadist, sondern auch ein leidenschaftlicher Spieler und harter Geschäftsmann. Ich musste überlegen, welche ausgefallenen Bösartigkeiten zu ihm passen könnten. Besonders, nachdem ihm Raven und Frank die Stirn bieten konnten. Ihn gereizt und persönlich verärgert haben. Er will Rache, aber nicht auf die schnelle Art und Weise. Auf die Idee der Gladiatorenkämpfe kam ich, als ich einen Bericht über die dekadente Art und Weise gesehen habe, wie sich Teile der russischen Oberschicht u. a. die Zeit vertreiben. Dazu habe ich zu den Themen illegale Vollkontaktkämpfe und Tierkämpfe recherchiert.Warum brachten sie Frank und Raven nicht mit ihren Viren und Versuchen an ihnen zu Fall?
Ihre besondere Physis und Psyche haben das verhindert. Nicht zuletzt auch der Zusammenhalt des Teams selbst in schwierigsten Situationen.Wann hast Du gemerkt, dass Du Autorin werden möchtest? Gab es vorher schon Schreibtischbücher von Dir?
Aber sicher, smile, zumeist unvollendete. Erste Schreibversuche habe ich bereits als Teenager gestartet. Lesen und Schreiben fand ich schon damals faszinierend. Das hat sich auch nie geändert. Ein intensives, karriereorientiertes Berufsleben lässt allerdings keine Zeit für eine Zweitkarriere. Daher ist meine erste Romanreihe erst 2011 erschienen, als ich wieder mehr Zeit für „mein liebstes Hobby“ gefunden habe.
Was ging in Dir vor, als Du Deinen ersten Vertrag unterschrieben hattest und Dein Buch in den Händen hieltest?
Ich war unglaublich glücklich und stolz. Das eigene Buch endlich in Händen halten zu dürfen ist ein tolles Gefühl.Wie kamst Du denn eigentlich zum Sieben Verlag?
Als ich einen Verlag für „Unheiliger Engel“ suchte, habe ich mich entsprechend informiert und mit Kolleginnen und Kollegen ausgetauscht. Ich habe dann beim Sieben-Verlag mein Manuskript eingereicht und ein ehrliches, offenes Feedback erhalten. Lob und konstruktive Kritik. Das war manchmal hart, aber notwendig und wichtig. Der Austausch mit Martina Campbell und Antje Rettig hat mir gut gefallen. Das hat sich bis heute nicht geändert. Die gemeinsame Arbeit hat mich bereichert und meinen Schreibstil verbessert. Wir Menschen lernen schließlich ständig dazu.
Würdest Du heute, wenn Du könntest etwas in Deinem Leben als Autorin ändern wollen?
Mein Leben hat sich in den letzten 2 Jahren gewaltig verändert. Mit der gewonnen Kraft, der Energie, Freiheit und nötigen Kreativität würde ich gern in Ruhe weiterarbeiten. Richtig produktiv sein. Und vielleicht einen Bestseller schreiben … Das wünschen sich insgeheim alle Autoren und Autorinnen.
Das Cover von „Raven“ ist grandios. Es zeigt Romantic und auch den Thrill Anteil. Durftest Du an dem Cover mitwirken oder war das vom Verlag schon beschlossen wie es aussehen mag?
Das Cover sollte in etwa den Inhalt des Romans spiegeln. Natürlich sprechen wir uns im Vorfeld hierzu ab. Entwurf und Gestaltung obliegen dann allerdings allein dem Verlag. In Zusammenarbeit mit der Grafikerin Andrea Gunschera sind dem Sieben-Verlag wirklich herausragende Cover gelungen, die mir persönlich ausgesprochen gut gefallen.
So zum Abschluss noch eine letzte Frage: Wo siehst Du Dich in einigen Jahren?
Hast Du da schon Gedanken daran verschwendet oder denkst Du darüber noch nicht nach?
Wo auch immer ich sein werde, was auch immer ich tun werde … ich wünsche mir glücklich und zufrieden zu sein, annähernd gesund und umgeben von Menschen, die ich liebe und die mich lieben. Das ist letztlich das Wichtigste im Leben. Ein kleiner Traum wäre ein süßes, kleines Häuschen mit Garten, dann würde ich noch ein paar Tiere aus dem Tierheim holen und ihnen eine neues zu Hause geben. Vielleicht eine Tierpension eröffnen. Im Endeffekt hört das Leben jedoch wenig auf unsere Pläne oder Wünsche … oder um es mit Forrest Gump zu sagen: „Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie was man bekommt.“ Darin liegt Wahrheit. :)
Ich danke Dir rechtherzlich, dass ich mit Dir dieses Interview führen durfte und hoffe, dass Du Dich bei mir wohl gefühlt hast.
Gern geschehen. Ich danke dir für deine Zeit und unser Gespräch.
So ihr Lieben. Wir danken euch für Eure Aufmerksamkeit und wünschen noch einen schönen Sonntag Nachmittag.
Wer noch mehr über Andrea Mertz erfahren möchte, kann das über die folgenden Links. Außerdem hat man jetzt auch die Möglichkeit, Andrea Mertz für den Leserpreis 2013 zu nominieren.
Autorenseite Sieben Verlag
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Tschüssi sagt euch
eure Beate