Internetzensur 36

Von Fellmonsterchen

Mist, gestern geschwächelt. Nun aber wieder. Die heutige Zensurrunde widme ich dem Krötengeneral aga80, denn er hat vorgeschlagen, bei folgendem Thema wohltuend im Sinne der gesamten Menschheit einzugreifen, und das tue ich ja gern.

Xavier Naidoo. Der Schmusesänger. Oder, um es mit den Worten des Krötengenerals zu sagen, „der Jammerlappen“.

Nun ist es mir grundsätzlich egal, welchen Musikgeschmack jemand hat (Ausnahme Faschomusik oder ähnlicher Dreck), und Xavierfans mögen bitte bedenken, dass die Internetzensur nicht so bierernst zu nehmen ist. Allerdings halte ich von Herrn Naidoo aus bestimmten Gründen tatsächlich nicht allzu viel. Da wäre zunächst dieses:

„Naidoo unterstützt die umstrittene Fernsehsendung „Tatort Internet“ (RTL II) mit dem Titelsong ‘Schützt unsere Kinder’.“ (Auszug aus dem Wikipedia-Artikel über X. N.)

Auch einige Texte finde ich nicht mehr feierlich, mag aber sein, dass mir nur die Ironie entgangen ist?! Naidoo hat vor längerer Zeit eine CD herausgebracht, die sich mit seinem Verhältnis zu Gott beschäftigt: „Alles für den Herrn“. Nun darf und soll jeder glauben, was er möchte (solange er nicht versucht, andere zu missionieren!), aber lest Euch dieses mal durch:

Text zu „Ich lass sie sterben“

Auszug:
Diese Welt war verlogen
Diese Welt war nie rein
Sie liegt am Boden um zu Sterben und ich lass sie sterben denn
ich weiß so soll es sein
Sie war gegen das Leben
gegen den geist
gegen den herrn der sie schuf
den herrn der sie liebte und der sie nun niederreisst denn
Es gibt keine Rettung

Tippfehler lasse ich mal so drin, habe das aus o. g. Link kopiert.

Noch ein „schönes“ Beispiel:

„Gut aufgepasst“

Dort wo ihr landet wird euer
Totes Fleisch von unten ignoriert

Denn ich hab gut aufgepasst
Meine Verse sind längst verfasst
Ihr habt mich ausgelacht
Ihr werdet rausgebracht
Und ihr werdet nie mehr gesehen

Na, ich danke. Ich hasse religiösen Fanatismus, egal, welcher Glaubensrichtung. Mag sein, dass Naidoo damit nur provozieren will, aber wenn er über seine CD sagt: „Sie thematisiert mein Verhältnis zu Gott“, dann sind Zweifel wohl erlaubt. Einen guten Artikel zum Thema gibt es hier. Und ja, das ist alles schon „etwas“ älter …

Nun aber zu den Maßnahmen, die ich auch dem Krötengeneral verdanke. Er schlägt vor, die Lieder einfach von jemand anderem singen bzw. schreien zu lassen. Das hört sich dann z. B. für den Song „Führ mich ans Licht“ so an — Achtung, das wird laut:

Meine Güte, das ist wirklich das krasse Gegenteil. Danke, aga!