Willkommen im Internet Explorer 9 Beta
Da ist er nun, der lange erwartete Internet Explorer 9. Der Browser, mit dem Microsoft die Konkurrenz das Fürchten lehren will verloren gegangenen Boden bei der User-Zufriedenheit wieder gut machen soll. Wenn man aber als Unternehmen von Anfang an seine Programme durchweg nur als Betaversionen teuer verkauft und diese dazu noch mit Schadprogrammen gegen Konkurrenz-Produkte ausliefert (Windows 3.1 mit Softwareerkennung gegen DR-DOS, 1992), darf man sich nicht wundern, wenn so dermaßen verprellte User sich gerade der Konkurrenz zu wenden.
Nach der Installation zeigt sich der Internet Explorer 9 Beta rundum aufgeräumt bis minimalistisch. Den Trend hatte Opera eingeleitet und mittlerweile springen alle auf diesen Zug auf. Das muss auch nicht schlecht sein, wenn man alle wichtigen und notwendigen Funktionen immer noch bequem mit maximal zwei Klicks erreichen kann. Das klappt aber bei keinem Browser wirklich gut und beim Internet Explorer wirklich schlecht.
Der Internet Explorer 9 Beta zeigt gerade mal das absolut Wichtigste. Durch drücken der ALT-Taste erscheint die Menüzeile. Befehle die nicht über das Zahnkranzsymbol erreichbar sind, können über die Menüzeile gesucht werden. Mit der rechten Maustaste auf den oberen Rahmen geklickt, erscheint das Auswahlmenü zum Einblenden der Favoritenleiste (Links) und der Befehlsleiste (rechts).
Der Internet Explorer kennt auch den Tab mit den Lieblings-Webseiten zum schnellen Aufrufen. Hier stört mich am meisten, dass keine Webseiten von Hand hinzu gefügt werden können. Es ist ein netter Versuch, Opera und Apple etwas nach zu machen, aber Microsoft typisch klappt nicht mal das so richtig zufriedenstellend.
Die Adresszeile ist gleichzeitig auch die Suchzeile. Das erinnert an Google Chrome, was ich allerdings nicht wirklich schlimm finde. Bei dieser Lösung hat man zumindest die Auswahl zwischen unterschiedlichen Suchmaschinen und kann bei Bedarf weitere hinzu fügen.
Vorgegeben als Suchmaschinen sind Google und Bing. Vorschläge bei der Eingabe des Suchbegriffes werden auch angezeigt, aber hier unterscheiden sich Google und Bing doch deutlich voneinander. Während Google direkt versucht, Vorschläge zu machen, hält sich Bing vornehm zurück und schlägt gar nichts vor.
Wie in jedem guten Browser, lassen sich auch in den Internet Explorer 9 Beta aus anderen Browsern Lesezeichen (Bookmarks), oder wie sie bei Microsoft heißen, Favoriten, importieren. Ist im Grunde genommen ein Standard, der bei allen Browsern selbstverständlich ist. Das der Microsoft Browser hier die direkte Konkurrenz nicht unterstützt, schiebe ich mal auf das Beta-Stadium der Version. Bei mehreren Versuchen mit unterschiedlichen Browser-Versionen
von Firefox, Opera, Chrome und Apple, wurde immer nur das Apfelteil erkannt.
Für mich persönlich ist das ein KO-Kriterium. Wenn ich alle Lesezeichen und alle im Lesezeichenordner untergebrachten RSS-Feeds von Hand übertragen soll, hat der Browser bei mir schon verloren.
Umständlich ist auch der Download aus dem Internet. So einfach wie bei den Vorversionen, mit dem Download-Fenster zur Auswahl von Öffnen oder Speichern unter, gibt es beim Internet Explorer 9 Beta nicht mehr.
Hier muss jetzt im Vorfeld ausgewählt werden, was man mit dem Download machen möchte.
Das Download-Fenster selber ist wieder aufgeräumt und übersichtlich. Allerdings sind für meinen Geschmack die Einträge ein wenig zu groß geraten. Wer Downloads mit Opera kennt, weiß es zu schätzen, dass die Downloads in einen Tab gelegt werden. Selbst beim Firefox ist der Download besser gelöst und absolut unaufdringlich ist es bei Google Chrome. Aber man darf halt nicht vergessen, es ist nur eine Beta-Version und ich habe die Hoffnung, dass bis zur endgültigen Finalen Version noch einiges von dem realisiert wird, was die Konkurrenz vorgemacht hat.