Internationale Geothermiekonferenz blickt in neue Märkte und auf Neuheiten

energynet.de ist Medienpartner der 11. Internationalen Geothermiekonferenz

Geothermie-Nutzung, Foto: pixabay/ stux

Geothermie-Nutzung, Foto: pixabay/ stux

Einmal mehr bietet die Internationale Geothermiekonferenz, die dieses Mal vom 4. bis 5. März im Vorfeld der Messe Geotherm in Offenburg stattfindet, eine große Vielfalt und thematisiert alle wichtigen aktuellen Fragen der tiefen Geothermie. Im Fokus der diesjährigen Veranstaltung stehen die Länder Türkei und Frankreich.

Das Teilnehmer- und Referenten-Spektrum der IGC ist international: Neben Gästen aus den Nachbarländern Frankreich, Italien, Niederlande und der Schweiz haben sich auch Besucher aus der Türkei und Ukraine, aus Tschechien, Japan oder Marokko angekündigt. Insgesamt sind bereits knapp 150 Teilnehmer registriert. Goldsponsoren der Veranstaltung sind EnBW Baden-Württemberg und der niederländische Bohrdienstleister Transmark Services.

Der Kongresstag am 4. März wird durch Keynotes von Adonai Herrera-Martínez von der European Bank for Reconstruction and Development (EBRD) sowie Jens Wirth von der KfW Bankengruppe eröffnet. Während Adonai Herrera-Martínez insbesondere über die geplante EBRD-Finanzierung eines 123-Megawatt-Geothermieprojekts der türkischen Firma Gurmat Electric Generation in Germencik berichten wird, stellt Jens Wirth in seinem Vortrag die 760 Millionen Euro schwere Klimainitiative zur Förderung von Geothermie für Lateinamerika vor.

Risikominimierung bei Exploration der tiefen Geothermie

Die ersten beiden Diskussionsforen des Kongresstags beschäftigen sich zum einen mit der Risikominimierung bei der Exploration und zum anderen mit Technik und Entwicklung der Hochleistungspumpen in der tiefen Geothermie. In Forum I wird Umut Destegul Solaroglu von Transmark Services unter anderem darauf eingehen, welche Herausforderungen es bei der Aufsuchung geothermischer Wärme es in der Türkei gibt, Dr. Eva Schill vom KIT spricht über alternative Explorationsmethoden im Kristallin. Jan-Diederik van Wees vom Forschungszentrum TNO in den Niederlanden wird neue seimische Methoden vorstellen.

Nicht zuletzt wird über Erfahrungen mit der Anwendung der Magnetotellurik in der Türkei berichtet. Im Pumpen-Forum werden Vertreter verschiedener Hersteller sowie Beratungsunternehmen Kurzpräsentationen halten und damit die Grundlage für eine ausführliche Diskussion zu den Erfahrungen und dem Stand der Pumpentechnologie auf dem Podium schaffen.

Nutzung von Geothermie in Großstädten und in Industrie

Geothermisches Kraftwerk, Foto: pixabay/ Wikilmages

Geothermisches Kraftwerk, Foto: pixabay/ Wikilmages

Nach der Mittagspause werden zwei weitere, parallel laufende Foren stattfinden – im Forum IV werden dabei die verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten geothermischer Wärme in Großstädten und der Industrie dargestellt. In Forum III geht es um das wichtige Thema der Bohrkosten und die Möglichkeiten, sie bei geothermischen Bohrungen besser zu kontrollieren.

Hintergrund für die Vorträge in Forum IV ist, dass der tiefen Geothermie in Großstädten auf ihrem Weg zur Smart City eine wichtige Rolle zukommen kann. Die Erfahrungen in Paris oder die Ausbaupläne in München zeigen dabei, was heute schon möglich ist. Darüber hinaus beschäftigt sich auch Genf mit der Nutzung der Geothermie und auch in der Industrie findet sie im Rahmen des Projektes ECOGI eine interessante Anwendung.

Moderiert wird das Forum von Professor Dr. Ladislaus Rybach. Im Forum III zu den Kosten bei geothermischen Bohrungen kommen unter anderem Daniel Mölk von Steag mit Einblicken in Kostenstruktur und Potentiale für Optimierungen zu Wort sowie Anıl Aykaş von Transmark Services, der darlegt, warum es von Vorteil ist, wenn Projektentwickler ein eigenes Bohrgerät besitzen. Waldemar Müller-Ruhe, Gesellschafter von H. Anger‘s Söhne wird dabei aus der Perspektive des Bohrcontractors darstellen, wie die Kosten beeinflusst werden können.

Blick in Geothermiemarkt Türkei

Der Kongresstag endet mit einem Highlight – dem Forum zur Entwicklung der Geothermie in der Türkei, dem momentan interessantesten Geothermiemarkt neben Südostasien. Erfahrene Experten mit mannigfaltiger Erfahrung in der Umsetzung geothermischer Projekte geben hier einen Überblick über die Entwicklungen. So sprechen Professor Dr. Okan Tüysuz von der İstanbul Teknik Üniversitesi, Onur Serin von Atlas Copco, Tevfik Kaya von Schlumberger sowie Professor Dr. Füsun Servin Tut Haklıdır von İstanbul Bilgi Üniversitesi. Die Referenten werden dabei nicht nur einen Marktüberblick geben und einen Erfahrungsbericht zum Betrieb einer türkischen Geothermieanlage bieten, sondern auch detailliert auf die geologischen und technischen Aspekte der Projektentwicklung in der Türkei eingehen.

Angesichts der zahlreichen Geothermie-Aktivitäten in Frankreich ist das 4. Trinationale Oberrhein-Forum am 5. März eine hervorragende Gelegenheit, sich auf den neuesten Stand der Entwicklungen zu bringen und mit den französischen Marktakteuren auszutauschen. Veranstaltet wird das Forum von TRION-climate, dem trinationalen Energienetzwerk am Oberrhein in Kooperation mit Enerchange.

Ursachen und Konsequenzen von Akzeptenzproblemen der Geothermie

Bei dieser Veranstaltung stehen die Ursachen und Konsequenten von Akzeptenzproblemen sowie technische Aspekte bei deren Lösung im Vordergrund. Alain Jund Vize-Präsident von C.U. Strasbourg wird das Forum eröffnen. Als weitere Redner zugesagt haben hier Toni Vetrano, der Oberbürgermeister Stadt Kehl, Bernard Kempf von der ÉS Groupe und Pierre Mammosser , der Bürgermeister von Soultz-sous-Forêts. Von besonderem Interesse für die Entwicklung der Geothermie am Oberrhein ist der Vortrag des Vorstandsvorsitzenden von Daldrup & Söhne, Josef Daldrup, der darüber sprechen wird, wie sich die Erfahrungen mit dem Projekt in Landau auf das Projekt Neuried auswirken.

Den zweiten Teil zu den technischen Ehrausforderungen und ihren Lösungen bestreiten Professor Thomas Kohl vom KIT, Lena Eggeling von der EnBW Baden-Württemberg, Christian Boissavy vom französischen Geothermie-Verband AFPG sowie Achim Fischer-Erdsiek von ProRisk. Für den Nachmittag steht eine gemeinsame Exkursion zum Geothermieprojekt in Rittershofen auf dem Programm. Die Teilnahme an dem simultan deutsch-französisch übersetzten Forum und an der Exkursion ist kostenfrei, eine Anmeldung allerdings erforderlich.

Parallel zum Oberrhein-Forum bietet die IGC 2015 am Freitag eine Exkursion zum Geothermiekraftwerk in Bruchsal an.

Das aktuelle Programm der Konferenz und die Möglichkeit, sich online anzumelden finden sich unter www.geothermiekonferenz.de. Vertreter von Kommunen und Studenten erhalten einen 50-prozentigen Rabatt auf die Teilnehmergebühren. Alle Konferenzteilnehmer erhalten kostenfreien Zutritt zur Messe Geotherm, die ab dem 5. März in Offenburg stattfindet.

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Energieblogger aus Leidenschaft mit großem Faible vor allem für effiziente Energienutzung im Strom- und Wärmebereich. Aber auch die kostenlose Energie, die uns die Natur zur Verfügung stellt ist faszinierend und Herausforderung zugleich.

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