Zum Thema heißt es von den Veranstaltern:
Das was Humanismus ist, läßt sich nicht allein in Begriffe fassen, sondern zeigt sich in Personen, in Geschichten, in Literatur und Kunst, in zu Symbolen verdichteten Orten von Humanität (wie in Un-Orten der Anti-Humanität). Humanismus ist keine Religion und auch keine Philosophie.
Die Systemform des Humanismus ist nicht eine lückenlose Theorie, nicht die Deduktion aus den Begriff “Mensch”, “Meinschheit” oder “Geist”. Die spezifische Systemform des Humanismus ist die offene Form, die unfertige Weltanschauung.
Die Internationale Fachtagung versucht, eine Analytik der kulturellen Bewegung des Humanismus und ihrer grundlegenden Einsichten zu entwickeln. In den Mittelpunkt rückt sie die Fragen 1. nach der Systemform und 2. nach der Darstellungsform:
Welche Einsichten schlagen sich in den Formen nieder, in denen sich der Humanismus artikuliert? Kann die geschichtliche Formanalyse die Einheit des Humanismus in seiner Vielfalt aufweisen? Ist es eine Einheit ohne System?
Die Tagung nimmt den 263. Goethe-Geburtstag zum Anlaß, den “Weimar-Jenaer Humanismus um 1800″ mit den Erfahrungen von Buchenwald zu konfrontieren und die Möglichkeiten einer zukünftigen Humanistik als wissenschaftliches Forschungsfeld zu diskutieren.
[Erstveröffentlichung: Freigeist Weimar]