Internationale Fachtagung: Humanismus als offenes System

Erstellt am 22. August 2012 von Nicsbloghaus @_nbh

WEIMAR. (fgw) Im Rahmen des Goethe-Geburtstages fin­det vom 25. bis zum 28. August im Vortragssaal des Weimarer Schiller-Museums eine Internationale Fachtagung zum Thema »Humanismus: ein offe­nes System« im Schiller-Museum statt­fin­den. Unter der Leitung von Hubert Cancik (Berlin) und Helmut Hühn (Jena) erschließt diese Tagung die kul­tu­relle Bewegung und Tradition des Humanismus, unter­sucht die geschicht­li­chen Formen ihrer Darstellung und dis­ku­tiert die Möglichkeit einer zukünf­ti­gen Humanistik als wis­sen­schaft­li­ches Forschungsfeld. Ausrichter der Veranstaltung sind die Forschungsstelle »Europäische Romantik« der Friedrich-Schiller-Universität Jena, die Humanistische Akademie Berlin und die Berendel Foundation London in Kooperation mit dem Kolleg Friedrich Nietzsche Weimar.

Zum Thema heißt es von den Veranstaltern:

Das was Humanismus ist, läßt sich nicht allein in Begriffe fas­sen, son­dern zeigt sich in Personen, in Geschichten, in Literatur und Kunst, in zu Symbolen ver­dich­te­ten Orten von Humanität (wie in Un-Orten der Anti-Humanität). Humanismus ist keine Religion und auch keine Philosophie.

Die Systemform des Humanismus ist nicht eine lücken­lose Theorie, nicht die Deduktion aus den Begriff “Mensch”, “Meinschheit” oder “Geist”. Die spe­zi­fi­sche Systemform des Humanismus ist die offene Form, die unfer­tige Weltanschauung.

Die Internationale Fachtagung ver­sucht, eine Analytik der kul­tu­rel­len Bewegung des Humanismus und ihrer grund­le­gen­den Einsichten zu ent­wi­ckeln. In den Mittelpunkt rückt sie die Fragen 1. nach der Systemform und 2. nach der Darstellungsform:

Welche Einsichten schla­gen sich in den Formen nie­der, in denen sich der Humanismus arti­ku­liert? Kann die geschicht­li­che Formanalyse die Einheit des Humanismus in sei­ner Vielfalt auf­wei­sen? Ist es eine Einheit ohne System?

Die Tagung nimmt den 263. Goethe-Geburtstag zum Anlaß, den “Weimar-Jenaer Humanismus um 1800″ mit den Erfahrungen von Buchenwald zu kon­fron­tie­ren und die Möglichkeiten einer zukünf­ti­gen Humanistik als wis­sen­schaft­li­ches Forschungsfeld zu dis­ku­tie­ren.

[Erstveröffentlichung: Freigeist Weimar]