"Welcome to Germany"
Interkulturelles Inbound /
Impat-Training Deutschland
Die Konflikte, die durch Missverständnisse bei der Arbeit über Länder und Kulturen hinweg entstehen, kosten Nerven, Zeit und Geld. Daher haben viele deutsche Firmen interkulturelle Trainings und Seminare als ein zielführendes Mittel entdeckt, Mitarbeiter und Manager auf die Herausforderungen der internationalen Zusammenarbeit vorzubereiten.
In einer zunehmend globalisierten Welt werden auch immer häufiger Führungskräfte aus den Produktions-, Absatz- und Wachstumsmärkten nach Deutschland geholt. Diese Form einer synergetischen Internationalisierungsstrategie deutscher Unternehmen (siehe Blogartikel "Diversity in der deutschen Industrie") stellt die Personalverantwortlichen vor neue Herausforderungen: Wie können die Inbounds oder Impats hier bei Ihrer Integration unterstützt werden?
Präsentationscover "Welcome to Germany"
Die beruflichen und privaten Herausforderungen in Deutschland erweisen sich für ausländische Familien und Einzelpersonen sind mannigfaltig: Sprache, Wohnungssuche, Anmeldungen, Telefon, Kirchensteuer, Entbindungsklinik, Mülltrennung – ein Umzug in die VAE, nach Mexiko oder nach China kann da manchmal einfacher zu bewerkstelligen sein. Und Probleme dieser Art lenken vom eigentlichen Zweck der Entsendung – der Generation von Mehrwert im Arbeitsumfeld – oftmals ab.
Einige deutsche Firmen haben das bereits erkannt und steuern gegen. Für zwei große Münchener Konzerne bin ich als Senior Berater und Trainer zuständig für die Unterstützung und Vorbereitung der Impats: Dies geht über den ersten Kontakt noch vor der Ausreise über die Zusendung von Unterlagen und die Beantwortung von akuten Fragen bis hin zum interkulturellen Training vor Ort.
Und einige der auftauchenden Probleme überraschen mich immer noch – hier einige der typischen Herausforderungen für Impats in München / Deutschland:
Private Ebene:
- Warum vermietet man Wohnungen ohne Küche?
- Warum ist es immer so still in der U-Bahn?
- Warum bekomme ich auf meine Frage "Sprechen Sie Englisch?" so oft erstmal ein "Nein", obwohl die Kommunikation dann eigentlich gut funktioniert?
- Was ist "Schufa" und warum muss ich sie kontaktieren, um einen Handyvertrag zu erhalten?
- Warum rücken die Leute an der Supermarktkasse mir so sehr auf die Pelle?
- Wie gebe ich Trinkgeld – und wieviel?
- Warum braucht es Wochen, um einen Termin für den Internetanschluss zu bekommen?
- Wie funktioniert das Pfandsystem?
Berufliche Ebene:
- Warum geben meine deutschen Kollegen kaum etwas Persönliches von sich preis?
- Warum muss ich ein gemeinsames Mittagessen Wochen im voraus per Outlook buchen?
- Warum soll ich bei der behördlichen Anmeldung meine Religion nicht angeben?
- Was ist so schlimm, wenn ich zum Meeting zwei Minuten zu spät komme?
- Warum dauern neue Arbeitsprozesse hier doppelt so lange wie in meinem Heimatland?
- Wieso spreche ich ein und denselben Kollegen auf English mit "Peter" an, im Deutschen aber mit "Dr. Müller"?
- Warum geht man hier nach der Arbeit nicht mal auf ein Bier?
- Warum gibt es die Anweisungen für den Kaffeeautomaten eines globalen Unternehmens ausschließlich auf Deutsch?
- Warum scheint bei Meetings der Prozess wichtiger als das Ergebnis?
Regeln für vieles, auch für Meetings
In meinen Einzel- und Gruppentrainings durfte ich Teilnehmer aus allen Kontinenten auf Deutschland vorbereiten: UK, US, CN, JP, AU, ZA, NL, CA, ES, NZ, KR, DK, IN, MX – und die Rückmeldung zum Training war durchweg äußerst positiv.
Neben dem generellen Tenor, dass sie sich in ihrer Situation ernstgenommen fühlen und ihre Erfahrungen teilen können, konstatieren gerade die Manager ein tieferes Verständnis für die teils skurrilen Verhaltensweisen im täglichen Berufsleben – und somit auch eine größere Bereitschaft, sich mit ihnen aktiv auseinanderzusetzen.
Und für die (zumeist weiblichen) Partner bildet das Training eine Verständnisgrundlage für die Herausforderungen des Alltagslebens – und sie nehmen zumeist eine erhöhte Motivation mit, die Sprache intensiver zu lernen.
"Alles klar?" – für Impats nicht immer
Aus meiner Erfahrung von mittlerweile fast 30 Trainings kann ich ein eindeutiges Fazit ziehen: Ein interkulturelles Training für Deutschland ist ein vergleichsweise geringes Investment mit einer überproportional positiven Wirkung – und es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis andere Firmen mit internationalen Ambitionen nachziehen.
Für Rückfragen und Kontakt stehe ich natürlich gerne zur Verfügung.
Andreas Hauser
Management Consultant | Intercultural Trainer | University Lecturer
www.developingculture.com