Interkulturelles Ankommen in der Zukunft

TeilnehmerInnen

TeilnehmerInnen

BERLIN. (hpd) Ein EU Treffen der beson­de­ren Art – Bildungsbeauftragte aus Ungarn, Öster­reich, Schweiz, Schottland, Zypern, Island, Italien und Nordirland tref­fen sich, um sich inter­kul­tu­relle Kompetenzen anzu­eig­nen.

MIRACLE: “Migrants and Refugees – a Challenge for Learning in European Schools“, so lau­tet der Titel des Seminars. Die TeilnehmerInnen erwar­tete ein dich­tes Programm, in dem sie in Form von Vorträgen, Übun­gen, Arbeitsgruppen über eine Woche lang trai­niert wer­den für den Umgang mit einem Thema, das Gemüter erhitzt, Politiker zu ras­sis­ti­schen Äuße­run­gen ver­lei­tet und die um die es geht meist allein lässt. Migration. Flucht.

Der Anspruch des Seminars ist hoch, geht es doch nicht nur darum, Schulkinder für die Tatsache zu sen­si­bi­li­sie­ren, dass Migration die Menschheit seit ihren Anfängen beglei­tet und bestimmt son­dern auch darum, jene, die den Bildungsauftrag umset­zen, anti­ras­sis­tisch zu schu­len. Möchten jene, die selbst leh­ren gern belehrt wer­den? In die­sem Fall ja. Bereits am ers­ten Abend wird deut­lich, dass die TeilnehmerInnen sich auch durch­aus als mög­li­che MultiplikatorInnen ver­ste­hen, sehr zur Freude der Projektleiterin Meike Jens und Dr. Paolo Ruspini von MIRACLE, die genau das erhoff­ten.

Am ers­ten Abend wur­den einige der TeilnehmerInnen nach ihren Erwartungen gefragt.

Viveca Verdin, Lehrerin, Comenius Projektteilnehmerin, Liechtenstein; Ich wün­sche mir vor allem Inspiration, auch wenn das Thema Migration und Flüchtlinge bei uns in Liechtenstein nicht so drän­gend sind wie in ande­ren euro­päi­schen Ländern. Auch wir haben ein Comenius Schulprojekt mit ver­schie­de­nen Partnern und Migration wird unser nächs­tes Thema sein. Auch erhoffe ich mir viele Informationen und Anregungen für eine prak­ti­sche Umsetzung im Unterricht, vor allem fächer­über­grei­fen­dem Unterricht.

Magnea Antonsdottir, Lehrerin, Island: Mich inter­es­siert vor allem der Austausch mit LehrerInnen aus ande­ren Ländern zum Thema Migration. Wie arbei­ten sie zu dem Thema Migration? Wo genau sind die Probleme? Im Bereich Sprache, in der Kultur, im Aussehen?

Dervis Comuoglu, Mitarbeiter des Erziehungsministeriums, Lehrergewerkschaft, Nord Zypern: Migration ist der­zeit ein schwie­ri­ges Thema in Nord Zypern. Es besteht eine starke Migrationsbewegung aus dem Süden der Türkei, also vor allem kur­disch und auch ara­bisch sprachige Kinder und deren Eltern betref­fend. Es gibt große Schwierigkeiten, sie in unser zyprio­ti­sches Bildungssystem zu inte­grie­ren. Woran liegt das? Vor allem an ökono­mi­schen Problemen inner­halb der Familien und an der gro­ßen Zahl der Flüchtlinge. Die zyprio­ti­sche Regierung hat noch kein geeig­ne­tes Instrumentarium gefun­den, die vie­len Kinder zufrie­den­stel­lend zu inte­grie­ren. Das ist einer der Gründe, warum ich (Mitglied des Erziehungsministeriums, Vorsitzender der Lehrergewerkschaft) an die­sem Kurs teil­nehme. Ich erhoffe mir wert­volle Anregungen und Praxismaterial.

Bill Brodie, Lehrerausbilder, Nord Irland: Das Thema Integration ist für mich seit gerau­mer Zeit von gro­ßem Interesse, auch aus­ge­löst durch eine enorme Migrationswelle nach England und auch Nord Irland. Die Schwierigkeiten wer­den vor allem im Bereich Spracherwerb gese­hen. Die Nordirische Regierung hat dar­auf­hin ein Toolkit (Instrumentarium) ent­wi­ckeln las­sen, mit dem LehrerInnen arbei­ten kön­nen. Dabei geht es um Inklusion, Integration und Diversity. Die Schulen arbei­ten gern mit dem Material. Dennoch bin ich stän­dig auf der Suche nach Input, der dar­über hin­aus geht und auch die Ausländerfeindlichkeit, bzw. Angst (Xenophobia) der auto­chtho­nen Bevölkerung bear­bei­tet. Ich wün­sche mir also neue Perspektiven, neue Ideen und biete unser Toolkit an, bzw. stelle die­ses vor.

Bernhard Stolz, Leiter der der Arbeitsgruppe des HVD (Humanistischer Verband Berlin, Bereich Lebenskunde) in Berlin, die wich­tige theo­re­ti­sche und vor allem prak­ti­sche Impulse und Inputs erar­bei­tet hat, meint zu dem gerade been­de­ten Kurs: ich kann mich der Rückmeldung unse­rer KursteilnehmerInnen nur anschlie­ßen: Diese Lehrerausbildung muss wei­ter­ge­hen und so weit wie mög­lich im Curriculum der ein­zel­nen euro­päi­schen Länder ver­an­kert wer­den. Vor allem für die Lehrerausbildung stel­len die Materialien für politisch-interkulturelle Kompetenzen eine ernst­hafte Bereicherung dar.

Sus

[Erstveröffentlichung: hpd]


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