Interkultureller Workshop LMU München

Erstellt am 18. Juli 2010 von Ahauser

Was macht einen guten interkulturellen Trainer aus? 
Workshop an der Ludwig-Maximilian-Universität in München
Andreas Hauser  MBA
Auf Einladung von Prof. Dr. Juliana Roth hatte ich die Ehre und das Vergnügen, einen Workshop an der LMU München zu leiten. Im Rahmen des Studienfaches "Interkulturelle Kompetenz" versuchte ich, zusammen mit den rund 20 Studentinnen und Studenten, Antworten auf ein paar interessante Fragen zu finden:
Wie wählt man einen Trainer für ein interkulturelles Seminar aus? Welche Faktoren sind wichtig? Wie kann man die Qualität des Trainers einschätzen? Wie passiert die letztendliche Auswahl - aus persönlicher und aus firmeninterner Sicht? 
Als Diskussionsgrundlage hatte ich einen Entwurf vorbereitet, bei dem ich meine eigene Erfahrung von über 100 Seminaren mit mehr als 800 Teilnehmern eingebracht hatte. Danach teilte ich die Einflussfaktoren in 4 Bereiche auf: 
  • Erfahrung
    Land/Region/Stadt, privates und berufliches Umfeld, Managementebene, Interaktion mit Menschen
  • Wissen
    Informationen zu Land und Leuten, Forschung & Wissenschaft, Management, Didaktik & Methoden
  • Persönlichkeit
    Empathie, Selbst-Bewusstsein, Authentizität, Charisma
  • Fähigkeiten
    Selbst-Reflektion, Abstraktion & Transfer, Wissens-Vermittlung, ethische Prinzipien


In Gruppenarbeit brachten die Studenten ihre eigenen Kriterien ein, aufgrund derer sie sich für oder gegen einen interkulturellen Trainer entscheiden würden.  Dabei ergab sich zusätzlich zu den vier oben angesprochenen noch ein neues Kriterium: Logistik.
LogistikFern von formalen oder inhaltlichen Entscheidungskriterien wurden offensichtliche organisatorische Themen genannt: 
  • Preis des Seminars
  • Gruppengröße
  • Anfahrt
  • Räume
  • Termin

ErfahrungAls sehr wichtig wurde der persönliche Erfahrungsschatz und -hintergrund des Trainers erachtet: 
  • Herkunft
  • umfassende Landeserfahrung
  • Internationale Kontakte
  • Arbeitserfahrung im globalen / multikulturellen Umfeld
  • Leben und Arbeiten vor Ort (private und berufliche Erfahrung)
  • Branchen-/Zielgruppenkenntnis
  • Managementerfahrung vor Ort

PersönlichkeitDer individuellen Persönlichkeit des Trainers als Identifikationsfigur wurde ein hoher Stellenwert eingeräumt:
  • Aufrichtiges Interesse
  • Alter (diskussionswürdig!)
  • Sympathie
  • Persönliche Kompetenz
  • ähnlicher persönlicher Hintergrund (z. B. Kinder)
  • Empathie

WissenEin hoher Wissensschatz des Trainers wurde als Grundvorraussetzung für ein erfolgreiches Seminar genannt:
  • Psychologischer Hintergrund
  • Ausbildung
  • Sachkompetenz
  • Methoden

FähigkeitenDie Art des Trainers, Wissen und Erfahrung zu vermitteln, war ebenso ein wichtiges Entscheidungskriterium:
  • Kommunikation
  • Diskussion auf Augenhöhe
  • Trainingsstil
  • Didaktik
  • Flexibilität
  • Kritische Betrachtung

 Stoffsammlung:
Was macht einen guten interkulturellen Trainer aus?

Der Grundtenor war, dass ein gewisses Vertrauen zwischen Trainer und Teilnehmer im Vorfeld aufgebaut werden muss. Dies kann anhand der oben genannten Kriterien passieren, die zwar nicht alle erfüllt sein müssen -- jedoch in ihrer Gesamtheit ein passendes Bild abliefern sollten. 
Weitere Möglichkeiten im Vorfeld eines Trainings sind ein persönliches Treffen oder zumindest ein telefonisches Gespräch, um sich einen Eindruck zu verschaffen.
Alles in allem war es ein sehr spannender und interaktiver Nachmittag mit vielen Anregungen für beide Seiten -- ich freue mich auf ein nächstes Mal!