Interessante kontroverse Einblicke in Schwedens Glasmacherszene

Interessante kontroverse Einblicke in Schwedens Glasmacherszene
Diese vermittelte eine gestrige Diskussionsrunde im Museum The Glas Factory im schwedischen BODA. Das am Standort des ehemaligen Boda Glasbruk befindliche Museum mit eigener Glashütte lud Akteure zu einer Podiumsdiskussion, die die Geschicke des schwedischen Glasreiches in den letzten Jahren und Jahrzehnten maßgeblich mit bestimmten und dabei in verschiedenen Positionen tätig waren. Logisch dass die Meinungen manchmal recht kontrovers aufeinander prallten, aber genau das ist sehr gut so! Geht es doch Schluß endlich darum, gemeinsam darüber nachzudenken, wie die Zukunft des schwedischen Glasmacherhandwerks aussieht und nicht Fehler der Vergangenheit zu wiederholen.
Interessante kontroverse Einblicke in Schwedens Glasmacherszene
Dass diesbezüglich Führungskräfte wie bspw. Eva-Maria Hagström, auch als Mia Hagström bekannt, teilweise vollkommen anders sehen, als schwedische Designer, dies liegt in der Natur der Sache. Gehört doch Eva-Maria Hagström zu den Managern, die Schluß endlich dem schwedischen Glasreich durch Produktionsverlagerung nach sonst wohin mehr oder weniger den Saft abdrehten und gehören dem folgend schwedische Designer wie die im Zuge dessen gefeuerten hunderte von Glasarbeitern zu den Betroffenen. So frei nach dem Motto mit voller Hose ist gut stinken war dann schon sehr interessant zu sehen, wie die Meinungen bezüglich der Entwicklung der letzten Jahre aufeinander prallten.
Interessante kontroverse Einblicke in Schwedens GlasmacherszeneZurecht bemängelten gleich mehrere Diskutanten verschiedenster Profession, dass man eben eine Glashütte nicht nach dem Prinzip der Profitmaximierung führen kann, weil eben genau dadurch die Kreativität verloren geht, die man zum erfolgreichen Betrieb einer Glashütte benötigt und was natürlich Einfluss auf den Nachwuchs hat. So wies einer der Diskutanten daraufhin, dass allein die Ortschaft BODA noch vor 30 bis 50 Jahren wie davor eine Mikrokosmos war, wo die vielen ringsum die Glashütte Boda angesiedelten Gewerke so etwas versprühten, was er kreativen Magnetismus nannte. Dieses Wort wird man sich merken müssen! Sagt es doch genau das aus, worum es geht. Nur in einer kreativen Atmosphäre entstehen Synergien, die bspw. Glastechnologien wie ARIEL erst möglich machten, die übrigens gerade ihr 100 jähriges Bestehen feiert, worüber eine Ausstellung in The Glass Factory gerade berichtet.
Interessante kontroverse Einblicke in Schwedens Glasmacherszene
Das Gegenteil entstand eben dann, als vor gar nicht allzu langer Zeit die Designerin Åsa Jungnelius folgendes erlebte, worüber sie gestern berichtete: Es war ihr gerade einmal vergönnt, von dem von ihr gestalteten Glaslippenstift selbst zu fertigen. Dann verlegte das Management der Orrefors Kosta Boda AB die Produktion besagten Glaslippenstiftes in eines der Billiglohnländer dieser Welt und damit war die Produktion von Kreativität abgekoppelt :-( Logisch, dass es heute weder dazu passende Gegenstände gibt, die Åsa Jungnelius gestaltete. Logisch auch, dass es den armen Teufeln in den Billiglohnländern dieser Welt doch recht schwer fiel, dieses Stück in der nötigen Qualität herzustellen, weil das dazu nötige Wissen fehlte und man Wissen eben nicht so einfach aus einem Kopf in den anderen transportieren kann. Das was nämlich vor rund 15 Jahren unter der Verheißung sogenannten Knowledge Management postuliert wurde, funktioniert nicht.
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Genau das war aber in den Zeiten wo Designer und Glasarbeiter vor Ort Hand in Hand arbeiteten vollkommen anders. Da konnte eben der Glasarbeiter mal eben schnell beim Designer vorbei schauen, wenn er etwas wissen wollte oder der Designer mit den Glasarbeitern mal eben schnell eine Lehrvorführung geben. Genau das ging natürlich bei o.g. "Businessmodell" nicht.
Dass im Zuge dessen auch Kritik an der generellen Globalisierung dieser Welt geübt wurde, auch das verwundert nicht. Zeigt doch speziell die aktuelle Entwicklung in Schweden, dass ein Back to the Roots durchaus sehr sehr sinnvoll ist. So wie sich Schwedens Staatskonzern Vattenfall aus dem Braunkohleabenteuer verabschiedete, so ist es quer durch alle Branchen bis natürlich hin zum Glasmacherhandwerk so, dass Produkte, die vor Ort entstehen und wo die gesamte Wertschöpfungskette wie einst an einer Stelle und diese dann zurecht das Label Made in Sweden tragen wieder mehr und mehr im Mittelpunkt des Interesses der geneigten Kundschaft stehen.
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Alles in allem eine sehr interessante gestrige Veranstaltung und wir senden von ORREFORS quer durch den Wald ein herzliches Tack så mycket nach BODA!
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