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Gastbeitrag von Kai-Otto Landwehr, Leiter des Commercial-Finance-Geschäfts von Siemens Financial Services (SFS) in Deutschland
Mehrere deutsche Städte setzen auf die Einführung von smarten Technologien und auf Modernisierungsmaßnahmen, die die öffentlichen Dienstleistungen effizienter gestalten, die Nachhaltigkeit verbessern und ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern. Smart-City-Initiativen erhöhen die Lebensqualität in den Städten und machen sie attraktiver für Unternehmen und Fachkräfte, die das Wirtschafts- und Unternehmenswachstum fördern.
Einige Städte setzen die smarten Veränderungen in Form von mehreren kleineren Projekten um. Das Besondere dabei ist, dass durch deren Kosteneinsparungen die anfangs getätigten Investitionen amortisiert werden. Solche Projekte haben ein Finanzierungsvolumen von einigen Tausend bis einigen Millionen Euro. Sie erwirtschaften eine sehr zuverlässige Kapitalrendite (ROI) und verringern den Druck, der auf öffentlichen Budgets lastet.
Smart-City-Technologie für mehr Nachhaltigkeit in der Stadt
Für viele Städte ist die Verbesserung der Nachhaltigkeit eines der wichtigsten Ziele, das sie durch die Einführung von „smarter“, digitalisierter Technologie erreichen wollen. 2016 beschloss die Koalition den „Klimaschutzplan 2050“, der vorsieht, die CO2-Emissionen bis 2050 um 95% zu senken. Die Städte werden also verschiedene Möglichkeiten der Energieeinsparung in Erwägung ziehen müssen, um ihren Teil dazu beizutragen, dass dieses Ziel erreicht wird.
Ein Weg, auf dem Städte für mehr Nachhaltigkeit sorgen können, ist die Einführung von intelligenten Steuerungssystemen für Gebäude. Smart Control verleiht Gebäuden – seien es öffentliche Einrichtungen oder Gewerbebauten – eine Art „zentrales Nervensystem“, das unterschiedliche Interessen wie etwa die Senkung des Energieverbrauchs, Komfort und Netzstabilität abwiegt und miteinander in Einklang bringt. Derzeit werden Brandschutz, Klimatisierung, Lüftungstechnik, Beleuchtung und Videoüberwachung eines Gebäudes meist noch unabhängig voneinander gesteuert. Moderne, fortschrittliche Steuerungsstationen ermöglichen die Integration aller Steuerungssysteme eines Gebäudes in eine einzige Plattform.
Intelligente Steuerung reduziert Energieverbrauch und Betriebskosten
Durch die Verwendung von intelligenten Steuerungssystemen können der Energieverbrauch, die Emissionen und die Betriebskosten sowohl für den Gebäudeeigentümer als auch für die Mieter reduziert werden.
Beispielsweise hat die Stadt Bremen im Jahr 2009 den Energieverbrauch verringert, indem mehr als 1200 der kommunalen Liegenschaften in einem offeneren Gebäudemanagementsystem zusammengefasst wurden. Das zusammengefasste Überwachungssystem ermöglichte es die Effizienz des Heizsystems in den Gebäuden zu erhöhen und den Energieverbrauch im 15%-18% zu verringern, was Schätzungen zufolge zu jährlichen Kosteneinsparungen von mehr als 30.000€ führte.
Finanzierung von Smart-City Projekten
Die Investition in solche Modernisierungsmaßnahmen setzt jedoch finanzielle Ressourcen voraus, die weder ein Stadtrat mit öffentlichen Geldern, noch ein privater Gebäudeeigentümer aufbringen kann. Angesichts dieser finanziellen Herausforderung werden Smart-City-Projekte mittlerweile häufig durch Kapitalanlagen aus der Privatwirtschaft finanziert.
Oft werden ganzheitliche, maßgeschneiderte Finanzierungspakete von Kapitalgebern bereitgestellt, die wissen wie energieeffiziente Technologien und ihre Anwendungen funktionieren. Diese spezialisierten Finanzierungspartner verstehen, wie wichtig es für die Rendite und die Senkung der Betriebskosten ist, dass ein Gebäude mit den neuesten Technologien und Geräten ausgestattet wird. Sie unterscheiden sich von anderen Finanzierern, indem sie passende Finanzierungslösungen anbieten, die letztendlich Energieeinsparungen und Kostensenkungen mit sich bringen – zum Beispiel durch einen flexiblen, auf den Kapitalfluss abgestimmten Finanzierungszeitraum.
In einer kürzlich von Siemens Financial Services (SFS) veröffentlichten Studie mit dem Titel „SmartStart (2016)“ werden potentielle Smart-City-Initiativen aufgezeigt, wie zum Beispiel intelligente Gebäudeleitsysteme, die mit Geldmitteln aus der Privatwirtschaft finanziert werden können und deren Einsparungspotential es ermöglicht, die Anschaffungskosten effektiv zu decken. Der Studie zufolge wird geschätzt, dass in Deutschland 7,03 Mrd. Euro an Finanzierungen für kleinere Projekte von Geldgebern aus der Privatwirtschaft bereitgestellt werden könnten. Durch viele dieser Projekte werden noch mehr Geldmittel für die Kommunen freigesetzt.
Finanzierungsangebote von Experten können dazu beitragen, dass die sogenannten sauberen Technologien in öffentlichen und privaten Gebäuden noch schneller zum Einsatz kommen. Weil die privaten Geldgeber über Expertise im Technologiebereich sowie im Hinblick auf innovative und maßgeschneiderte Finanzierungslösungen verfügen, wird die Finanzierung durch Spezialisten aus der Privatwirtschaft der Hauptantrieb für die Trendwende in Richtung Smart-City-Transformation sein. Sowohl Städte als auch private Gebäudeeigentümer brauchen Zugang zu unterschiedlich gestalteten Finanzierungskonzepten und private und öffentliche Finanzierungen können einander als Wegbereiter für eine smartere Zukunft ergänzen.
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