Integrationsverweigerer aus Bad Homburg und Blankenese

Im Nachhinein passt es verräterisch ins Bild, dass mit Sarrazin ausgerechnet einer von Deutschlands "Oberbänkern" das Ablenkungsmanöver des Jahres in Szene gesetzt hat.
Nachdem die alte und die neue Bundesregierung mehrmals in nächtlichen Sitzungen Milliardenstützen für private und staatliche Banken beschlossen hatte, geht es nun darum, die Kosten dafür zu refinanzieren. Und dafür werden diejenigen herangezogen, die schon vorher die Opfer der finanzindustriellen Revolution waren, in der man mit Wetten auf Werte mehr Geld scheffeln kann als mit der Schöpfung echter Werte: Arbeitslose und Rentner und Arbeitende.
Mit einer Erhöhung um 5 EURO pro Monat sagte die schwarz-gelbe Regierung den Hartz IV Empfängern den Kampf an. Im gleichen Monat forderte der Chef der verstaatlichten Commerzbank, Ex-McKinsey Berater Blessing, dass die Regierung die Gehaltsdeckelung für seine Manager bitteschön aufheben möge. Als Begründung nannte er die Rückkehr der Commerzbank "in die Gewinnzone". Dreister kann man seine Gier und seine Anstandslosigkeit nicht begründen. Denn mit der "Rückkehr in die Gewinnzone" meint Blessing die Aussortierung seiner Spielschulden in die sog. Bad Bank. Er will sozusagen die Bestatter seiner ruinierten Geschäftsfelder dafür auszeichnen, dass sie es geschafft haben, uns Steuerzahlern möglichst viele Schulden zuzuschanzen. Haben wir etwas davon gehört, dass eines der Aufsichtsorgane mal kontrolliert hätte, was die Commerzbank alles in der Bad Bank abgeladen hat? Ich nicht.
Es ist überall in Europa das gleiche üble Schauspiel. Doch in England, Frankreich und Spanien gehen die Betroffenen auf die Straße und wehren sich. In Deutschland jedoch lieferte ein Bundesbanker der SPD der Bundesregierung eine Steilvorlage für einen Sündenbock. Statt über die Integrationsverweigerung, Anstandsferne, Triebstruktur und Kosten der Staatsplünderer aus den Landesbanken und privaten Banken zu reden -ganz zu schweigen von den Staatssekretären, die ihnen die Wege bereitet hatten, wie z.B. Jörg Asmussen, diskutieren wir jetzt darüber, ob Gastarbeiterkinder der dritten Generation auf dem Schulhof deutsch sprechen sollen! Die CDU vekündet, sie habe keine Toleranz mehr für Integrationsverweigerer. Darüber hat sich gestern sogar dieFAZ aufgeregt:
Sozialschmarotzer tragen nicht nur Trainingsanzug, sondern auch Nadelstreifen. Ihr Handeln muss nicht gleich eindeutig illegal sein. Aber gerade wer sich als Führungskraft oder Teil einer Elite einer Gesellschaft versteht, die maßgeblichen Anteil am eigenen Wohlergehen hat, muss sich an diesem Anspruch messen lassen. Steuerflucht ist jedenfalls kein geringeres Übel als die Weigerung, jede Arbeit anzunehmen. Also muss auch diese Gruppe integriert werden. Es stimmt schon: Letzten Endes muss man hier hart durchgreifen. Das gilt aber für alle Arten von Integrationsverweigerern.
Reinhard Müller, FAZ (Link)
Das ist an Niedertracht kaum noch zu überbieten. Ich lasse mir von Guido und Angie nicht einreden, dass ich mich an Ali halten soll, um meinen Brass auf diese missratene deutsche Elite zu kühlen. Das hatten wir schon mal.

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