Inspirierende Individualisten: Frau von Grün

Von Eva @EvasFoodblog

Ihr wisst ja mittlerweile wie das so abläuft. Als Blogger wird man gelegentlich mal zu Special Events eingeladen. Wenn eben ein solches Event mit meinen Interessen übereinstimmt und ich es mir zeitlich einrichten kann, dann bin ich auch echt gern mit von der Partie. Vor allem weil man gerade im Bereich der Gesundheit und Ernährung so viel voneinander lernen und sich immer wieder aufs Neue inspirieren lassen kann.

So geschehen im letzen Jahr bei Frau von Grün. Das ist ein mehr oder weniger neuer Lebensmitteltreffpunkt im schönen Salzburger Andräviertel. Zuvor war dort die Biothek, bei der ich auch gerne einkaufen ging und die ich hier auf Individualisten bei meinen liebsten Salzburger Health Spots schon mal erwähnt habe. Nachdem die ehemalige Besitzerin in Pension ging, haben Michaela und Hans-Peter das Ganze übernommen, die tollen Mitarbeiter gleich mit eingepackt, sind ein paar Türen weitergezogen und präsentieren sich dort nun unter dem Namen Frau von Grün in gemütlicher, moderner und sehr schöner Atmosphäre - Sitzecke inklusive. Geben tut es dort so ziemlich alles was das Herz begehrt: Gewürze, Tee, Wein, vegane Spezialitäten, Öle, rohe Schokolade und unter anderem auch frisches Bio - Obst sowie Gemüse. Auch Snacks und grüne Smoothies gäbe es dort und selbst Rohmilchprodukte sowie spitzen Buchweizenbrot kann man dort finden! Für alle die meinen letzten Beitrag zu Milch gelesen haben und zufälligerweise in Salzburg beheimatet sind - this is the place to go! Schon in der Biothek konnte man sich toll beraten lassen und diese Besonderheit wird auch bei Frau von Grün weitergeführt. Wer also Fragen hat, tolle Produkte sucht, eine nette Atmosphäre genießen möchte und vielleicht nebenbei auch noch an einem grünen Smoothie schlürfen will - der ist dort richtig. Weil es mir dort so gut gefallen hat, hab ich mir erlaubt der Frau von Grün Family ein paar Fragen zu stellen. Hans-Peter hat mir diese beantwortet und erlaubt euch einen ziemlich interessanten und inspirierenden Blick hinter die Kulissen des Lebensmitteltreffpunkts von dem man sich auch in Zukunft denk ich noch Spannendes erwarten dar - verpackungsfreies Einkaufen zum Beispiel! Aber, lest einfach selbst.

Wer genau ist Frau Grün eigentlich?

Frau von Grün bitte 😉 - da ja alles von Grün kommt ...
Das ist Michaela Auernigg, meine liebe Frau. Und das bin auch ich, weil wir das Geschäft und alles was damit in Verbindung steht gemeinsam entwickelt haben und weiterentwickeln. Zu zweit ist man einfach, dreimal so effektiv wie alleine. Ich werde übrigens schon manchmal Herr von Grün genannt.

Was war die Motivation für die Eröffnung von Frau von Grün?

Da nenne ich jetzt drei Gründe:
- den Wunsch eines solchen Geschäftes hegt Michaela schon lange, nur der Zeitpunkt war noch nie der Richtige;
- und ich möchte gerne neben meinem Beruf als Grafikdesigner und Webprojektmanager etwas Neues, Lebendiges im Bereich Lebensmittel, Genuss und Kultur schaffen;
- durch die Biothek, bei der ich Stammkunde war, hatte ich immer wieder Gespräche mit der Besitzerin über dies und das und so hat sie mir eines Tages offeriert, dass sie eine Nachfolgerin oder Nachfolger sucht - da haben wir beide dann nur sehr kurz nachgedacht und gleich alles ins Laufen gebracht.

Was war euer ganz persönlicher Aha-Moment der euch in gesunde Esser & Denker verwandelt hat?

Bei Michaela ist das sicher schon länger der Fall und wurde durch den Wagenhofer-Film „we feed the world" nochmal verstärkt. Bei mir ist das seit meine Kinder auf die Welt gekommen sind (wir haben immer beim Erentrudishof eingekauft) - nur der Fleischanteil war noch zu hoch. Über die letzten 10 Jahre hab ich aber immer mehr zu fleischlosen Zeiten umgeschwenkt. Seit die Kinder (mein großer Sohn isst schon vegetarisch) dann nicht mehr bei mir waren, war das auch kein Thema mehr. In den letzten 2-3 Jahren, seit ich die ganze Tierschutzgeschichte verfolge, hat sich da zusätzlich noch sehr viel in meinen Gewohnheiten verändert.

Ich habe bisher sehr gerne bei der Biothek - eurem Vorgänger - die Rohmilch-Produkte und das reine Buchweizen-Brot gekauft. Gibt es diese Produkte nach wie vor? Beide dieser Produkte stammen ja eher von kleineren Betrieben. Ist es euch grundsätzlich ein Anliegen kleine, heimische Unternehmen zu unterstützen? Gibt es vielleicht sonst noch Besonderheiten die es nur bei euch gibt?

Diesen Bereich weiter auszubauen ist uns ein großes Anliegen, aber wir müssen natürlich auch unsere Stammkunden von der Vorbesitzerin und auch unsere neuen Kunden zufriedenstellen. Man braucht ein sehr gutes, bekanntes Basissortiment, das es durchaus auch bei Denn´s und Basic gibt, aber dann hat man viele regionale Produkte und Neuigkeiten, die es eben nur bei uns gibt bzw. weswegen die Kunden auch zu uns kommen. Eine Umstellung auf nur regionale Anbieter können wir uns momentan sicher nicht leisten. Und ja, die Rohmilch und das Buchweizenbrot gibt es nach wie vor.

Als ich bei euch war, habt ihr gemeint, ihr könnt euch vorstellen auch Produkte von Betrieben ins Sortiment aufzunehmen die zwar den Bio-Kriterien entsprechen, sich aber kein Bio-Zertifikat leisten können. Vorausgesetzt ihr konntet euch selbst von der Qualität überzeugen. Habt ihr hier Beispiele oder gibt es dazu konkretere Pläne?

Ja ein Betrieb ist z.B. unser griechischer Olivenöl-Lieferant, der hervorragendes Öl produziert, aber eben noch nicht zertifiziert ist. Oder das Fruchtpapier vom Dörrwerk aus Berlin. Die Idee ist genial, das Produkt beinhaltet aber nur 20 % biologische Ware - wir haben uns entschieden, das mit ins Sortiment aufzunehmen. Auch unser Suppenlieferant fällt in diese Kategorie. Nach weiteren Betrieben sind wir auf der Suche oder sie finden auch uns, wir bekommen sehr viele Anfragen von neuen Anbietern.

Ich glaube ihr seid die Ersten in Salzburg die dem Kunden das verpackungsfreie Einkaufen anbieten? Wie genau funktioniert das bei euch, kommt es bisher gut an und vor allem wollt ihr diesen Bereich eventuell noch ausbauen?

- ja, das glauben wir auch ... wir behaupten es aber nicht, warum kannst du dir sicher vorstellen! 😉
- es funktioniert schon sehr gut, besonders viele junge Leute interessieren sich dafür.
- und ja, wir werden den Bereich noch ausbauen und wollen im besten Fall, noch heuer im Frühjahr statt den bisher 10 Lebensmitteln, 24 anbieten.

Wie es funktioniert: Im Grunde kann man Lebensmittel auf das Gramm genau kaufen. Aus sogenannten „Gravity Bins" füllt man die Ware in Messbecher ab und bezahlt dann eben genau diese Menge. Verpackt wird dann in Papiertüten oder man kann natürlich auch selbst einen Abfüllbecher oder Ähnliches mitbringen.

Ich weiß ihr habt einige Pläne für Frau von Grün. Gibt es hier etwas das ihr schon mit den Individualisten Lesern teilen könnt?

Naja, wie oben erwähnt ...
- die Erweiterung des unverpackt-Sortiments;
- großes Augenmerk auf die Erweiterung der veganen Produkte (wir freuen uns hier auf Input aus der Community);
- die VerKostbar wollen wir noch verbessern;
- die geplanten griechischen Wochen im Frühsommer stehen an;
- und die erste Veranstaltung gibt es auch schon bald: Olivenölseminar am Freitag, den 18. März um 19:00 mit anschließendem Überraschungsmenü;

Habt ihr zum Abschluss noch 5 Worte um Frau von Grün zu beschreiben?

wir sind lebensmitteltreffpunkt und mehr" oder „ lebensmitteltreffpunkt für genuss und lebendigkeit

Bildquelle: Frau von Grün