Auf einer neuen Matratze zu schlafen kann sich in den ersten Tagen so ähnlich anfühlen, als ob man auf einem harten Brett liegen würde. Jedenfalls stelle ich mir es kaum angenehmer vor. Was haben wir gefeiert und wie waren wir euphorisch als der Hase und ich vor einigen Wochen beschlossen hatten unsere alte Matratze zu entsorgen und zeitgleich ein neues Modell Einzug in unser Bettgestell hielt.
Rückenschmerzen ade, auf Nimmerwiedersehen Nackenverspannungen und Willkommen zurück du schöner, schmerzloser, erholsamer Schlaf! Ja, wir hatten hohe Erwartungen an unseren Hoffnungsträger in Form einer Kaltschaummatratze. Immerhin hatte dieser schon der kritischen Prüfung der Stiftung Warentest standgehalten und sollte durch Punktelastizität was ganz Feines für geschundene Rücken sein. Kurz: Wir schwebten im 7. Matratzenhimmel. Bis…
… ja bis wir die erste Nacht auf besagter Matratze verbrachten. “Wir versuchten in den Schlaf zu finden” wäre wohl treffender formuliert. Obwohl die Matratze ganz offiziell den Härtegrad „mittel“ trägt und somit weit von der Bezeichnung hart und Lichtjahre von der Bezeichnung Brett entfernt sein sollte, ist sie gelinde gesagt knüppelhart. Nach den ersten Nächten fühlte ich mich wie gerädert und hatte schmerzende Stellen an Hüfte, Schulter und Rücken. An Schlaf war kaum zu denken und egal wie ich mich drehte und wendete, die Matratze war von allen Seiten gleich hart und dabei äußerst unbequem. Sie gab nicht auch nur einen Millimeter nach und sobald ich die Augen schloss, hatte ich mich wieder auf einem unbeweglichen Brett vor Augen. Lag es nun wirklich an unserer neuen Supermatratze oder ist die Schuldige gar die alte Matratze, die im Laufe der Zeit meinem Körper so verformt hatte, dass ich mich nicht mehr ohne Schmerzen auf ganz normalen Matratzen Luxusmatratzen legen konnte? Während ich mir noch Gedanken um das Eigenleben von Matratzen machte und mir Machtkämpfe zwischen alter und neuer Matratze vor meinem geistigen Auge ausmalte, war der Hase ein weiteres Mal viel pragmatischer als ich es je sein könnte.
Er schlug als erste Maßnahme einen Tausch meines ordinären Kopfkissens gegen ein ergonomisches Nackenkissen vor, schließlich kommen weniger Nackenschmerzen mit dem richtigen Kopfkissen nicht von ungefähr. Dieses speziell geformte Kissen würde den Nacken stützen, während die Wirbelsäule ihre natürliche Form behalten würde und ich quasi über Nacht schmerzfrei sein könnte. “Wenn das Nackenkissen nicht helfen sollte, wäre eine Visco Matratzenauflage für einen besseren Schlaf eine weitere Alternative, die im besten Fall zu einem schmerzfreien Schlaf führen könnte.” wurde ich unterrichtet. Das ist mein Hase, stets liebevoll und äußerst bemüht.
Und es wäre nicht mein Hase, wenn er für ein Problem keine Lösung finden würde. So hat er mir ein Nackenkissen besorgt, damit ich wieder erholsame Nächte habe. Doch ich glaube, dass sich mein Körper mittlerweile mit der neuen Liegeposition arrangiert hat und mir die Matratze nicht mehr ganz so hart vorkommt. Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich seit Jahren endlich wieder gerade im Bett liege. Das ist schon was, so eine Matratze ohne Kuhle!