Jugendliebe bringt
Den Tag wo man beginnt
Alles um sich her
Ganz anders anzuseh’n
Haha, Lachen trägt die Zeit
Die unvergessen bleibt
Denn sie ist
Traumhaft schönLiedtext: Jugendliebe – Ute Freudenberg
Cover von Inselherzen: Merle und Leif
Eine Liebe, die nie ganz verging – eine Insel voller Erinnerungen – Es gibt Geschichten, die gehen tiefer, weil sie nicht nur von der Liebe zwischen zwei Menschen erzählen, sondern auch von der Liebe zu einem Ort, zu Erinnerungen und zu einem Lebensgefühl, das man nie ganz loslassen konnte. „Inselherzen – Merle und Leif“ von Jemma Cooper – erschienen im Written Dreams Verlag – ist genau so eine Geschichte – eine, die ans Herz geht, Sehnsucht weckt und den Leser mit jeder Seite spüren lässt, wie es ist, wenn die Vergangenheit plötzlich wieder lebendig wird. Manchmal hält das Leben unerwartete Wendungen bereit, die uns an Orte zurückführen, die wir längst hinter uns geglaubt haben. Orte, an denen unser Herz immer noch leise schlägt, ohne dass wir es bemerken. So ergeht es Merle in dem zweiten Band der Fehmarn-Reihe von Jemma Cooper. Eine Geschichte über verlorene Träume, nie verblasste Gefühle und die große Frage: Kann man einen Neuanfang wagen, wenn die Vergangenheit noch so lebendig ist? Wenn Du jetzt neugierig geworden bist, dann nehme ich dich gerne mit auf eine Buchlänge auf die tolle Insel Fehmarn. Auf geht’s.
Eine Reise zurück nach Fehmarn – und zu sich selbst – Merle Andersen wird überrumpelt, als sie das Haus ihrer verstorbenen Tante auf Fehmarn erbt. Dieser unerwartete Erbeauslöser führt dazu, dass sie ihr lang geplantes Sabbatjahr in Neuseeland abrupt abbricht – ein drastischer Schritt, der ihre innere Unruhe und den Drang nach Veränderung widerspiegelt. Auf der Insel Fehmarn, die einst ihr persönliches Paradies war und den Schauplatz unzähliger Jugendabenteuer bildete, trifft Merle plötzlich wieder auf Leif Singer, den Mann, der trotz der verstrichenen Jahre nie ganz aus ihrem Herzen verschwinden konnte.
Leif, der inzwischen gemeinsam mit seinen Geschwistern das lang ersehnte Strandhotel „Nordlicht“ eröffnet hat, verkörpert den Traum der Vergangenheit, aber auch den Mut, diesen Traum in die Realität zu überführen. Das Hotel – modern und zugleich traditionsbewusst – wird zum Sinnbild für das, was einst möglich schien und was dennoch immer im Verborgenen weiterlebt: die ungestüme Liebe und die Sehnsucht nach dem Unbekannten.
Merle und Leif – eine Liebe, die nie wirklich aufgehört hat – Schon beim ersten Wiedersehen zwischen Merle und Leif spürt man, wie die alten Bande wieder neu aufflackern. Ihre Begegnung ist von einer fast greifbaren Intensität geprägt – ein Wiedererwachen längst vergessener Gefühle, die in den verborgenen Winkeln ihrer Erinnerungen schlummern. Jemma Cooper gelingt es super, diese emotionalen Nuancen herauszuarbeiten. Die gemeinsamen Luftschlösser, die sie als junge Träumer bauten, und die damit verbundenen Ideale werden in einem gefühlvollen Dialog wieder lebendig.
Doch das Schicksal stellt sich als hartnäckiger Gegenspieler dar: Merles Leben in Hannover und die Verpflichtungen, die ihr dort erwarten, stehen in schmerzhaftem Kontrast zu der aufkeimenden Leidenschaft auf Fehmarn. Die Autorin zeichnet dabei ein realistisches Bild der inneren Zerrissenheit. Merle steht vor einer existenziellen Wahl: Soll sie sich erneut auf das Abenteuer einer großen Liebe einlassen oder den sicheren, wenn auch berechenbaren Weg ihres bisherigen Lebens fortführen? Diese Konflikte verleihen der Geschichte eine tiefgehende, menschliche Dimension, die jeden Leser zum Nachdenken anregt.
Fehmarn – ein Sehnsuchtsort voller Magie – Jemma Cooper schafft es erneut, mit ihrer atmosphärischen Schreibweise die Ostseeinsel Fehmarn zum Leben zu erwecken. Man spürt fast jeden Windhauch, hört das Kreischen der Möwen und möchte sich direkt in den warmen Sand setzen, um die Sonnenuntergänge zu genießen. Ihre Beschreibungen der feinen Nuancen zwischen Vergangenheit und Gegenwart sind detailverliebt und regen die Fantasie an. Man fühlt förmlich den salzigen Duft der Ostseeluft, hört das Rauschen der Wellen und spürt die kleinen Muscheln unter den Füßen – all dies trägt dazu bei, dass die Insel Fehmarn als lebendiger Charakter in die Erzählung eintritt.
Die Beschreibungen sind so bildhaft, dass man sich fühlt, als würde man gemeinsam mit Merle durch die Dünen streifen oder im „Nordlicht“ eine heiße Tasse Tee trinken. Das Hotel selbst wird zu einem ganz besonderen Schauplatz: Es vereint moderne Eleganz mit maritimem Charme und ist ein Symbol für Leifs und seiner Geschwister’ Träume. Hier zeigt sich auch, wie viel Liebe in diesem Buch steckt – nicht nur in der Beziehung zwischen Merle und Leif, sondern auch in den kleinen Details, die das „Nordlicht“ so besonders machen.
Ein emotionales Hin und Her – voller Tiefgang und Echtheit – Was „Inselherzen: Merle und Leif“ so berührend macht, ist die Tiefe der Gefühle. Merles innere Zerrissenheit ist spürbar, ihre Unsicherheit, ob sie für eine alte Liebe ihr ganzes Leben umkrempeln kann. Leif hingegen ist ein Fels in der Brandung – verlässlich, bodenständig, aber auch vorsichtig. Er hat gelernt, sich auf seine Träume zu konzentrieren, aber Merle bringt eine Sehnsucht in ihm zum Klingen, die er lange begraben glaubte.
Die dialogische Auseinandersetzung zwischen Merle und Leif wirkt authentisch und lässt einen unmittelbar an deren innerem Konflikt teilhaben. Die emotional aufgeladene Sprache, gepaart mit einem feinen Gespür für zwischenmenschliche Dynamiken, macht deutlich, dass es in diesem Roman nicht nur um eine romantische Wiedervereinigung geht, sondern um den tiefen, manchmal schmerzlichen Kampf zwischen Herz und Verstand. Es ist nicht nur eine romantische Liebesgeschichte, sondern auch eine über Selbstfindung, über die Frage, was Heimat bedeutet und ob man die Vergangenheit hinter sich lassen muss, um eine Zukunft zu finden.
FAZIT: Eine Geschichte, die mitten ins Herz trifft – Dieser zweite Teil der „Hotel Nordlicht auf Fehmarn“-Reihe bekommt von mir eine 100%ige Leseempfehlung. „Inselherzen: Merle und Leif“ von Jemma Cooper hinterlässt einen nachhaltigen Eindruck – als ein Spiegel unserer eigenen Sehnsüchte und der unaufhörlichen Suche nach dem, was uns wirklich erfüllt. Die Geschichte erinnert uns daran, dass die größten Abenteuer oft in uns selbst beginnen und dass das Herz manchmal Wege geht, die der Verstand nicht immer nachvollziehen kann. Merle und Leif stehen sinnbildlich für all jene, die den Mut haben, sich ihren eigenen Erinnerungen und Wünschen zu stellen, selbst wenn dies bedeutet, bekannte Pfade zu verlassen und sich in ein ungewisses, aber hoffnungsvolles Neuland zu begeben. Der Roman ist ein liebevoll erzähltes Epos über Verlust und Neubeginn, über die unerschütterliche Kraft der Erinnerungen und darüber, wie aus der Begegnung mit der eigenen Vergangenheit eine Quelle der Hoffnung für die Zukunft werden kann. Es ist eine Geschichte, die uns lehrt, dass es manchmal genau ein Sommer der Wiederentdeckung bedarf, um uns daran zu erinnern, wer wir wirklich sind – und dass die Liebe, so kompliziert sie auch sein mag, immer einen Weg findet, uns wieder zu uns selbst zurückzuführen. Schlussgedanken: „Inselherzen: Merle und Leif“ von Jemma Cooper ist ein Roman, der mit jeder Seite die Seele berührt. Er verbindet die Magie vergangener Tage mit der unvorhersehbaren Kraft des Augenblicks. Die emotionale Tiefe, die detailreiche Erzählweise und der authentische Charakter der Figuren machen dieses Buch zu einem wahren Leseerlebnis, das noch lange nachklingt. Es ist ein Buch, das Mut macht, sich den Herausforderungen des Lebens zu stellen und dabei niemals die eigenen Träume aus den Augen zu verlieren. Mir bleibt jetzt nur noch dir eine schöne Lesereise zu wünschen. Das Hotel „Nordlicht“ hat bestimmt ein Zimmer frei. Es lohnt sich auf jeden Fall!
Wieder lege ich ein sehr interessantes und schönes Buch beiseite. Ich hoffe sehr, dass ich bald wieder einen Abstecher dorthin machen zu können. So lange warten aber noch viele tolle Bücher auf meinem Reader. Bleibt also neugierig und bis bald 
