In letzter Zeit wurden wir häufig gefragt wie Hannibal von innen aussieht und wie wir den Innenausbau gemacht haben. Deshalb haben wir mal ein paar Bilder und den Grundriss für euch zusammengestellt. Und natürlich den Werdegang vom Innenausbau.
Der Anfang allen Übels
Als Vasco den DüDo 2000 gekauft hat, war er schon zum Teil ausgebaut. Das hat zumindest die heutige Position von der Toilette und dem Wasseranschluss vorgegeben. Leider hat der Vorbesitzer Bauschaum und Styropor für eine gute Idee gehalten.
Ganz großer MIST!
Bauschaum bekommt man nur sehr bescheiden wieder aus den Hohlräumen (z.B.: wenn geschweißt werden muss) und Styropor bindet Wasser an seiner Oberfläche. Kurz gesagt, der ganze Wagen war hinter der Verkleidung feucht
Alles noch mal von vorne
Glücklicherweise war zumindest die Technik in einem guten Zustand. Somit hatten wir eine Kocher/Spülen Kombination, Gasverteiler, Waeco Combicool Kühlschrank, Waschbecken, Toilette Thetford CS200, ein paar Halogenlampen und 2 Wassertanks à 40l mit einer Tauchpumpe. Also haben wir mit einem Akkuschrauber und einer Stichsäge (Bosch grün) angefangen, den Innenausbau zu ersetzen.
Isolation
Schon damals war uns klar, wie wichtig eine gute Isolation im Bus ist. Daher hatten wir uns für Trocellen entschieden. Die haben wir günstig in Hildesheim von einem anderen Selbstausbauer erstanden. Heute würden wir vermutlich den X-Treme Isolator oder Armaflex wählen. Schlechtes Material oder bescheidene Ausführung rächen sich später fürchterlich! Das wissen wir aus eigener Erfahrung. Hannibal hat in der Wand eine Isolierung von 5cm und in der Decke von 3 cm bekommen. Das passt ziemlich gut in den Rahmen ohne den Innenraum zu beschneiden. Den Fußboden haben wir nicht isoliert, da unser Fahrzeug ein flaches Dach hat und wir dadurch zu viel Stehhöhe verloren hätten. Wenn wir könnten, dann würden wir den Boden auch mit 2cm isolieren.
Möbelbau … oder so ähnlich
- Bett
- Hochschrank für Jacken
- Schränke
- Küchenzeile
- Bad (Das Klo stand ja mitten im Raum)
- Sitzecke hinten / Dinette vorne
- Küchenzeile
Anschließend haben wir angefangen den Grundriss mit 12mm OSB-Platten nachzubauen.
OSB- Platten sind zwar billig, dafür auch saumäßig schwer. Ja, ja, wir fahren einen 5to LKW, da sollte das Gewicht kein Problem machen … „Am Arsch!“ Wenn ihr in die Pyrenäen oder auf Inseln in Kroatien kommt, werden sich die „paar hundert Kilo“ böse rächen. Wie heißt es so schön: Stau ist nur für die hinten Scheiße.
Gerade im Möbelbau lässt sich viel Gewicht sparen, das ihr an anderer Stelle besser verbraten könnt. Wir haben alle späteren Möbel und Hängeschränke aus Sperrholz und Paulownia gebaut. Ansonsten gab es im Erstausbau noch ein paar Kartuschen Silikon, Montagewinkel, 50m Lautsprecherkabel und ein buntes Sortiment Spaxschrauben.
10 Tage später war der Wagen reisebereit – mehr oder weniger. Hängeschränke, Wandverkleidungen und eine Heizung fehlten noch. Die Batterien ließen sich nur per 220V laden und der Kühlschrank lief nur auf Gas. Dafür konnten wir pennen, kochen, uns waschen und hatten ein eigenes Klo dabei. Geile Karre! Die nächsten 20.000 Kilometer habe so super fiunktioniert.
Innenausbau – Änderungen bis heute
Die Elektrik wurde verbessert, oder besser gesagt, richtig eingebaut und abgesichert. Alle Wasserinstallationen wurden erneuert & erweitert, um mehr Autonomie zu gewinnen. Eine Solaranlage wurde montiert. Es kamen noch ringsrum Hängeschränke ins Fahrzeug (Stauraum kann man nie genaug haben). Die alten Bleibatterien wurden durch eine große AGM Batterie ersetzt. Die konnten dann endlich in den Wohnraum umziehen, da AGM Batterien nicht ausgasen und keine Belüftung benötigen. Generell können wir sagen, dass das Verlegen der schweren Gewichte auf, bzw. vor die Hinterachse, ein deutlcih besseres Fahrverhalten gebracht hat.
Geplante Änderungen am Innenausbau
Die OSB Platten sollen endgültig den Bus verlassen. Eine neue Version vom Boiler (mit Solarunterstützung) wird im Winter in den Testbetrieb gehen. Warmwasser durch Sonnenlicht wäre irgendwie toll, wenn es denn klappt. Die Schubladen werden Rollenauszüge und PushLocks bekommen. Die schwere Buchenplatte in der Küche soll einer leichteren weichen. Unsere Sehschlitze ( Fenster hinten) werden Isolierverglast. Leider haben wir dazu noch keine Idee. Das Fahrerhaus soll einen neuen Bodenbelag bekommen. Außerdem wollen wir uns Thermomatten für die Fenster und Türen fertigen lassen. Dort velieren wir noch zu viel Wärme.
…“ Ein Bus wird nie fertig!‘
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