“Sie tun mir aber leid”, sagte ich zu der Kassiererin, die mir kurz vor Weihnachten erzählte, samstags sei das Geschäft jetzt jeweils bis 20 Uhr offen. “Irgendwann müssen Sie doch auch Feierabend haben und an den Bahnhöfen gibt es ja genügend Läden, die bis spät geöffnet sind.”
“So ein Schwachsinn”, sagte ich etwas später zu “Meinem”. “Wollen die denn eine 24-Stunden-Gesellschaft wie in den USA? Man kann seine Einkäufe doch planen, dann braucht man nicht am Samstagabend noch in die Läden zu rennen.”
“Du willst mir doch nicht weismachen, dass du zu keiner anderen Tageszeit einkaufen gehen kannst?”, sagte ich ein paar Tage später zu einer Freundin, als sie mir erklärte, sie sei ganz froh um die verlängerten Öffnungszeiten am Samstag.
“Wir brauchen ganz dringend noch Katzenfutter, WC-Papier, Katzenstreu und Haushaltpapier. Ich glaube, ich fahre am besten noch schnell ins Einkaufszentrum. Die haben doch jetzt am Samstag bis 20 Uhr offen und wenn ich mich recht erinnere, haben sie alles im Sonderangebot, was wir brauchen”, sagte ich heute Abend, als ich mit Schrecken feststellte, dass gleich vier ziemlich unentbehrliche Dinge fürs Wochenende fehlten.
Na ja, immerhin war ich konsequent genug, nicht an der Kasse anzustehen, an der die Kassiererin sass, die ich kurz vor Weihnachten dafür bemitleidet hatte, dass sie jetzt samstags bis 20 Uhr arbeiten muss.
(Und eigentlich ist das alles gar nicht meine Schuld. Hätte Karlsson den Katzen nicht bei jedem kläglichen Miauen den Fressnapf gefüllt, wären die Futtervorräte nicht heute kurz nach 18 Uhr aufgebraucht gewesen. Katzenstreu hätten wir dann auch keine gebraucht. Und folglich auch kein Haushaltpapier, aber da gehe ich jetzt lieber nicht ins Detail.)
pasta al zafferano; prettyvenditti.jetzt