Inkonsequent

Am Vormittag bei der Zeitungslektüre ärgere ich mich über die Schweizer, die ihre Weihnachtsgeschenke im benachbarten Ausland einkaufen und damit Arbeitsplätze in der Schweiz gefährden. Ich rege mich auf über die SBB, die diesen Irrsinn auch noch mit Extrazügen unterstützen. Wie kann man bloss? Wir würden so etwas nie tun.

Doch was tun wir am Abend des gleichen Tages? Wir buchen eine Woche Skiferien in Österreich, weil es dort zur Unterkunft gleich noch den Skikurs, Bergbahnbillett und die Ausrüstung für die Kinder gibt. Weil man dort auch mit fünf Kindern eine bezahlbare Unterkunft findet, was hierzulande zwar nicht unmöglich, aber doch nicht ganz einfach ist. Weil wir uns Skiferien in der Schweiz nur schwerlich leisten könnten und unsere Kinder allmählich Skifahren lernen sollten, da schon bald das erste Skilager auf dem Programm steht. Ich persönlich tue das auch, weil mir Wintersport so unwichtig ist, dass ich das Geld lieber für Dinge ausgebe, die mir mehr am Herzen liegen.

Alles mehr oder weniger ehrenwerte Gründe und doch kann man uns zu Recht vorwerfen, dass wir genau das Gleiche tun wie jene, über die ich mich bei der morgendlichen Zeitungslektüre so sehr geärgert hatte.

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