Inhaltsangabe: "Wüstenblume" von Waris Dirie

Inhaltsangabe: Wüstenblume von Waris Dirie

Inhalt Waris Dirie lebte als Nomadin 13 Jahre lang in der Wüste Somalias. Zusammen mit ihrer Familie zog sie unter schwierigsten Bedingungen in der kargen Landschaft umher und trotzdem war es für sie eine sehr schöne Zeit. Im Alter von fünf Jahren wurde sie jedoch Opfer des grausamen Rituals der Beschneidung, welches auch heute noch immer viele Millionen kleiner Mädchen auf dem schwarzen Kontinents trifft. Doch sie macht ihren Eltern deswegen keinen Vorwurf. Erst als sie auf den Wunsch ihres Vaters hin mit einem alten, hässlichen Mann verheiratetet werden sollte, beschloss sie zu fliehen. Ohne zu wissen wohin, rannte sie durch die Wüste und trampte mit wildfremden Männern durch Somalia, bis sie schliesslich in Galcaio ankam. Dort lebte sie kurze Zeit bei ihrem Onkel ehe sie sich dank der Hilfe ihrer Cousins auf den Weg nach Mogadischu machen konnte, um dort ihre Schwester Aman zu besuchen. In der Folge lebte sie abwechselnd bei verschiedenen Familienmitglieder in Mogadischu und half ihnen Haushalt oder hütete deren Kinder. Eines Tages bot sich ihr dann die einmalige Chance, als Dienstmädchen des somalischen Botschafters in London zu arbeiten. 
London war für die junge Waris ein regelrechten Kulturschock. Sie flog zum ersten Mal, sie benutzte erstmals eine Toilette, sie lernte in einer Küche kochen, sie sah zum ersten Mal Schnee, sie musste sich daran gewöhnen sich nach einem Zeitplan zu richten und vieles mehr. Doch sie machte ihre Sache gut und durfte so während vier Jahren im Hause des Botschafters arbeiten, danach sollte sie allerdings wieder zurück nach Somalia reisen. Waris wusste jedoch, dass sie in ihrer Heimat keine Zukunft haben würde und heckte daher einen Plan aus, wie sie es schaffen konnte, in London zu bleiben.
So vergrub sie ihren Pass im Garten und gab an, sie fände ihn nicht mehr. Dies ermöglichte ihr, in London zu bleiben, wenn auch völlig auf sich allein gestellt, ohne Dach über dem Kopf und nur mit sehr wenig Geld in der Tasche. Gleichwohl liess sie es sich nicht nehmen, in den Warenhäusern der englischen Hauptstadt einkaufen zu gehen und alle nur möglichen Kleider anzuprobieren. Dabei lernte sie Halwu kennen, die ebenfalls aus Somalia stammte. Die beiden Frauen verstanden sich auf Anhieb sehr gut und Halwu liess Waris in ihrer Studentenwohnung hausen. Halwu wurde schnell zur besten Freundin von Waris und brachte ihr alles bei, was sie über das Leben in London wissen musste - sie war quasi Waris Mutter in England.Während dieser Zeit liess sich Waris wegen der unerträglich gewordenen Schmerzen aufgrund der Folgen der Beschneidung operieren. Dies ermöglichte ihr ein halbwegs normales Leben und sie konnte erstmal auch während ihrer Periode praktisch schmerzfrei arbeiten. Dies tat sie als Putzfrau im McDonalds, wo sie genügend Geld verdiente, um sich über die Runden zu bringen. Bei dieser Arbeit traf Waris auf einen alten Bekannten, einen Fotografen, der sie bereits in ihrer Zeit als Dienstmädchen fotografieren wollte. Da die junge Waris damals noch kein Englisch konnte, verstand sie nicht, was er wollte. Doch nun sah sie ihre grosse Chance als Model, ihrem Traumberuf, Erfolg zu haben. Zusammen mit Halwu besuchte sie ein Shooting und der Fotograf fertigte ein Profilbild von ihr an, welches allen ausserordentlich gut gefiel. Dies war der Startschuss für Waris Modelkarriere, denn bereits kurze Zeit später wurde sie für das Casting des Pirelli-Kalenders gebucht. Obwohl Waris nicht wusste, worum es ging und sich weigerte, sie vor dem Fotografen Donovan zu entblössen, schaffte es dieser, sie zum Posieren zu überzeugen. Das Bild von Waris wurde dann sogar auf der Titelseite des Kalenders platziert. In der Folge arbeitete sie an verschiedenen Orten mit vielen Prominenten Models und Fotografen zusammen und spielte sogar in einem James Bond Film mit. Immer wieder musste sie Hindernisse überwinden, so auch dasjenige des ungültigen Passes. Ihr Pass war abgelaufen und sie konnte nicht aus England ausreisen. Daher wollte sie eine Scheinehe eingehen, kroch dabei jedoch einem Betrüger auf den Leim und setzte 2000 Pfund in den Sand. Später heiratete sie dann Nigel, den Bruder einer Freundin, damit sie einen gütigen Pass bekam und auch Jobs außerhalb von England annehmen konnte. Doch Nigel, der anfänglich ihre Rettung war, entwickelte sich bald zu ihrem größten Problem, denn er war regelrecht besessen von ihr. Er ließ sie nicht mehr alleine und wollte stets bei ihr sein. Er folgte Waris sogar bis nach New York, wo sie ihm dann aber endlich klar machen konnte, dass sie nichts von ihm wollte und er sie nicht mehr belästigen sollte. Eines Tages klopfte BBC an Waris Tür, mit dem Wunsch eine Dokumentation über sie machen. Nach anfänglichen Zweifeln willigte Waris ein, denn der TV-Sender erklärte sich bereit, Waris Mutter zu suchen und mit Waris zu ihr zu fliegen. Dies stellte sich dann aber als schwierig heraus, denn Waris Mutter lebte noch immer als Nomadin in der Wüste. Als die Film Crew die Hoffnung beinahe schon aufgegeben hatte, kam Waris Mutter doch noch an und Mutter und Tochter trafen sich zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder. Als Waris wieder zurück in New York war, besuchte sie mit einer Freundin eine Jazz-Konzert. Der Drummer der Band hatte es Waris sofort angetan. Sie sprach ihn nach dem Konzert an und verliebte sich Hals über Kopf in ihn. Bereits zwei Wochen später zog Waris mit Dana zusammen und nach sechs Monaten verlobten sie sich. Die beiden wurden stolze Eltern eines Sohnes und Waris entschied sich daraufhin, ihr jahrelanges Schweigen zu brechen. Sie gab einer Zeitschrift ein Interview, in dem sie die ganze Geschichte rund um ihre Beschneidung veröffentlichte, um damit auf das Problem aufmerksam zu machen. Dies gelang ihr auch, denn sie wurde sogar zur UNO-Sonderbotschafterin und kämpfte an vorderster Front gegen die Genitalverstümmelung von Frauen. 
Charakteranalyse Waris Dirie: Sie war während den ersten 13 Jahren ihres Leben Mitglied einer 14-köpfigen Nomadenfamilie in der Wüste Somalias und lebte dort sehr intensiv im Einklang mit der Natur und ihrer Familie. Dennoch verliess sie diese, um einer Zwangsehe mit einem alten, hässlichen Mann zu entgehen. Als Dienstmädchen des somalischen Botschafters in London erhielt sie die Chance nach Europa zu gehen und als Model zu arbeiten. Allen Schwierigkeiten, Misserfolgen und Hindernissen zum Trotz war ihr Handeln stets von einem unerschütterlichen und bewundernswerten Optimismus geprägt. Dazu passte auch die Idee von Waris, dass sie einer Bestimmung von Allah folgte. Denn seit sie auf ihrer Flucht auf wundersame Weise einem Löwen entkommen war, war sie überzeugt, dass Allah mit ihr noch etwas Grosses vor hatte. Damit dürfte sie recht haben, denn sie verlieh den unterdrückten Frauen in Afrika ein Gesicht und sie erhob auch ihre Stimme, um als UNO-Sonderbotschafterin gegen die Genitalverstümmelung bei Frauen an vorderster Front zu kämpfen. 


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