Die Autoren dieser Studie haben 18 freie Journalisten (ohne festen Arbeitsvertrag in einem Verlagshaus) mit Hilfe von halbstandardisierten Leitfadeninterviews befragt, die hauptberuflich als Journalisten arbeiten und zugleich auch mindestens 20 Prozent ihres Einkommens aus PR-Nebentätigkeiten beziehen. Diese Propanden wurden zu Konflikten befragt, die aus dieser Doppelrolle entstehen, und zu Präventions- sowie Bewältigungsstrategien.Die Autoren bemühen zuerst die vorhanden wissenschaftliche Literatur und arbeiten den aktuellen Forschungsstand auf. Sie halten fest, das Journalismus und PR in der Gesellschaft zwei völlig verschiedene Funktionen einnehmen. Journalismus soll aktuelle Themen aus den verschiedensten gesellschaftlichen Systemen auswählen, bearbeiten und als Medienangebot zur Verfügung stellen. Die PR hingegen soll durchsetzungsfähige Themen herstellen und bereitstellen. Kurz gesagt: Journalismus soll informieren, PR überzeugen. Zudem erfüllt der Journalismus eine öffentlich-normative Aufgabe, was die PR nicht tut. Die Ergebnisse dieser Studie halten fest, dass die meisten der Befragten im Journalismus ihre Primärsozialisation durchlebt haben und erst später in die PR hineingerutscht sind. Zudem sind sich die meisten der Befragten der möglichen Konflikte durch die Doppelrolle bewusst, nehmen diese aber nicht als Problem wahr. Sie betonen, dass diese Doppeltätigkeit heute weitgehend akzeptiert sei. Die Medienhäuser wüssten um die prekäre Situation der freien Journalisten und die PR-Auftraggeber würden die Doppelrolle der Journalisten gar begrüssen. Die Autoren haben zwei verschiedene Formen der Rollenkonflikte festgestellt: