Inhalt
Der Schweizer Fabrikerbe Preising befindet sich in einer Klinik, wo die Ärzte seit drei Wochen versuchen, die richtige psychopathologische Bezeichnung dafür zu suchen, was ihm fehlt. Bisher ist das noch nicht gelungen. Preising erzählt auf einem ausgedehnten Spaziergang dem Ich-Erzähler seine Geschichte:
Preising wurde nach Tunesien geschickt, wo er für seine Firma Prixxing, bei der er lediglich zu repräsentativen Zwecken gebraucht wird, eine Konstruktionsstätte besuchen sollte. Dabei residierte er nach dem Besuch in einer Oase, in der die Luxusunterkunft "Thousand and One Night" der gleichen Familie stand, die auch im Besitz der Konstruktionsstätte war. Preising, der gut situiert ist, Wert auf gute Manieren legt und sich in Kunst und Literatur auskennt, wurde in dieser Oase Zeuge von aufwändigen Hochzeitsvorbereitungen zweier britischer Familien. Auf der Suche nach einem ruhigen Plätzchen traf Preising auf Pippa Greyling, die Mutter des Bräutigam. Die beiden verstanden sich auf Anhieb gut und führten tiefgründige Gespräche. Pippa war nicht sonderlich erfreut, dass ihr Sohn Marc seine 250 000 Pfund teuere Hochzeit in der tunesischen Wüste feiern wollte. Preising beobachtete die jungen Hochzeitsgäste, alle Ende zwanzig oder Anfang dreissig. Alle hatten sie durchtrainierte Körper und prahlten mit ihren Jobs, ihrem Lohn und ihren Errungenschaften. Sie verhielten sich genau so, wie man es von ihnen erwartete: Sie kommandierten das Personal herum, vergnügten sich in den Zelten und spielten mit ihren Blackberrys.
Am darauffolgenden Tag, dem Tag der Hochzeit, schloss sich Preising Sanford, dem Ehemann von Pippa, an. Sanford ist Soziologe und wollte in Tunesien sogenannte Vielkammerbauten erkunden. Saida, die Hotelbesitzerin, fürchtete sich aber um die beiden Touristen und wollte sie nicht alleine losziehen lassen. Sie bestand darauf, dass Rachid, der Bademeister, die beiden begleiten sollte. Daran hatte Sanford jedoch überhaupt keine Freude und so fuhr er mit Preising dem verdutzten Rachid vor der Nase weg. Die Expedition der beiden Männer verlief aber auch ohne Begleitung problemlos.
Preising wurde kurzfristig zur Hochzeit eingeladen, da er sich mit beiden Elternpaaren der zu Vermählenden gut verstand. Pippa rezitierte an der Feier ein Gedicht mit dem Titel "Axtgriff". Preising war begeistert, als sie am Üben war, bei der Aufführung ging dann aber einiges daneben und Pippa blamierte sich bis auf die Knochen. Ansonsten verlief die Feier jedoch wie geplant.
In der Nach der Hochzeitsfeier ging in England alles drunter und drüber. Der Staat ging pleite, die Börsen handelten nicht mehr, die Währungen brachen in sich zusammen und verschiedene Banken gingen bankrott. Das hatte auch Auswirkungen auf die englischen Gäste im "Thousand and One Night", deren Rechnung sich nun beinahe ins Unermessliche belief. Zudem wurden ihre Flüge storniert und Saida bediente sie im Hotel nur noch mit dem allernötigsten, da sie nichts mehr bezahlen konnten.
Doch auch in Tunesien kam es zu Unruhen. Der Arabische Frühling nahm einen zweiten Anlauf. Die Aufständischen wollten Tunesien endgültig von den wohlhabenden Familien befreien. Davon betroffen war auch Saida. Ihr Vater wurde bereits verhaftet, nach ihrem Bruder wurde gefahndet und auch sie selbst giert bald in die Schusslinie. Aus diesem Grund hatten alle Mitarbeiter das Hotel bereits verlassen.
Die englischen Gäste reagierten unterschiedlich auf die Krise. Die einen packten ihre Sachen und wollten sich auf den Weg nach Hause machen. Die anderen widersetzten sich allen Verboten, klauten Alkohol, bedienten sich in der Küche und benutzten den Pool. Die Tatsache, dass die meisten im Verlauf des Tages von ihrer Kündigung erfuhren, steigerte das unzivilisierte Verhalten der Gruppe noch mehr. Weil sie nichts mehr zu essen hatten, töteten sie ein Kamel und füllten dessen Magen mit einer Hündin und deren Welpen, die sie ebenfalls auf dem Hotelgelände getötet hatten. Doch beim Versuch, das Kamel über dem Feuer zu braten, fing eine Palme Feuer und dieses griff schon bald auf die gesamte Oase über. Die Gäste mussten fliehen. Preising und Saida schafften es mit einem Auto bis nach Tunis und von dort konnte Preising zurück in die Schweiz reisen.
Charakteranalyse
Preising: Ist ein Fabrikerbe, der jedoch mit dem eigentlichen Geschäft der Firma wenig zu tun hat. Er wird lediglich zu repräsentativen Zwecken gebraucht und soll nach aussen Beständigkeit verkörpern. Preising interessiert sich denn auch nicht wirklich fürs Geschäft. Eher unverhofft ist er zur Firma gekommen, denn er hatte zwischenzeitlich in Paris Gesang studiert.
So interessiert er sich denn auch sehr für Kunst und Literatur. Sein Markenzeichen ist zudem, dass er über ein sehr eloquentes Vokabular verfügt und es daher sehr oft vorkommt, dass er Worte verwendet, die ausser ihm niemand versteht.
Ehepaar Greyling: Pippa und Sanford stammen aus England und sind in Tunesien, weil sie dort die Hochzeit ihres Sohns feiern. Sanford ist Soziologe und interessiert sich daher sehr für gesellschaftliche Fragen. Seine Frau hingegen hat ähnliche Interessen wie Preising. Neben ihrem Sohn Marc hatten sie auch noch eine gemeinsame Tochter, doch diese ist bei einem Brand ums Leben gekommen. Seither lief es in der Ehe von Pippa und Sanford nicht mehr wie gewünscht.
Es kommt daher nicht ganz überraschend, dass Sanford an der Hochzeit mit der jungen Jenny anbandelt und am Ende gar bereit ist, seine Ehefrau für Jenny zu verlassen. (fba)
Der Schweizer Fabrikerbe Preising befindet sich in einer Klinik, wo die Ärzte seit drei Wochen versuchen, die richtige psychopathologische Bezeichnung dafür zu suchen, was ihm fehlt. Bisher ist das noch nicht gelungen. Preising erzählt auf einem ausgedehnten Spaziergang dem Ich-Erzähler seine Geschichte:
Preising wurde nach Tunesien geschickt, wo er für seine Firma Prixxing, bei der er lediglich zu repräsentativen Zwecken gebraucht wird, eine Konstruktionsstätte besuchen sollte. Dabei residierte er nach dem Besuch in einer Oase, in der die Luxusunterkunft "Thousand and One Night" der gleichen Familie stand, die auch im Besitz der Konstruktionsstätte war. Preising, der gut situiert ist, Wert auf gute Manieren legt und sich in Kunst und Literatur auskennt, wurde in dieser Oase Zeuge von aufwändigen Hochzeitsvorbereitungen zweier britischer Familien. Auf der Suche nach einem ruhigen Plätzchen traf Preising auf Pippa Greyling, die Mutter des Bräutigam. Die beiden verstanden sich auf Anhieb gut und führten tiefgründige Gespräche. Pippa war nicht sonderlich erfreut, dass ihr Sohn Marc seine 250 000 Pfund teuere Hochzeit in der tunesischen Wüste feiern wollte. Preising beobachtete die jungen Hochzeitsgäste, alle Ende zwanzig oder Anfang dreissig. Alle hatten sie durchtrainierte Körper und prahlten mit ihren Jobs, ihrem Lohn und ihren Errungenschaften. Sie verhielten sich genau so, wie man es von ihnen erwartete: Sie kommandierten das Personal herum, vergnügten sich in den Zelten und spielten mit ihren Blackberrys.
Am darauffolgenden Tag, dem Tag der Hochzeit, schloss sich Preising Sanford, dem Ehemann von Pippa, an. Sanford ist Soziologe und wollte in Tunesien sogenannte Vielkammerbauten erkunden. Saida, die Hotelbesitzerin, fürchtete sich aber um die beiden Touristen und wollte sie nicht alleine losziehen lassen. Sie bestand darauf, dass Rachid, der Bademeister, die beiden begleiten sollte. Daran hatte Sanford jedoch überhaupt keine Freude und so fuhr er mit Preising dem verdutzten Rachid vor der Nase weg. Die Expedition der beiden Männer verlief aber auch ohne Begleitung problemlos.
Preising wurde kurzfristig zur Hochzeit eingeladen, da er sich mit beiden Elternpaaren der zu Vermählenden gut verstand. Pippa rezitierte an der Feier ein Gedicht mit dem Titel "Axtgriff". Preising war begeistert, als sie am Üben war, bei der Aufführung ging dann aber einiges daneben und Pippa blamierte sich bis auf die Knochen. Ansonsten verlief die Feier jedoch wie geplant.
In der Nach der Hochzeitsfeier ging in England alles drunter und drüber. Der Staat ging pleite, die Börsen handelten nicht mehr, die Währungen brachen in sich zusammen und verschiedene Banken gingen bankrott. Das hatte auch Auswirkungen auf die englischen Gäste im "Thousand and One Night", deren Rechnung sich nun beinahe ins Unermessliche belief. Zudem wurden ihre Flüge storniert und Saida bediente sie im Hotel nur noch mit dem allernötigsten, da sie nichts mehr bezahlen konnten.
Doch auch in Tunesien kam es zu Unruhen. Der Arabische Frühling nahm einen zweiten Anlauf. Die Aufständischen wollten Tunesien endgültig von den wohlhabenden Familien befreien. Davon betroffen war auch Saida. Ihr Vater wurde bereits verhaftet, nach ihrem Bruder wurde gefahndet und auch sie selbst giert bald in die Schusslinie. Aus diesem Grund hatten alle Mitarbeiter das Hotel bereits verlassen.
Die englischen Gäste reagierten unterschiedlich auf die Krise. Die einen packten ihre Sachen und wollten sich auf den Weg nach Hause machen. Die anderen widersetzten sich allen Verboten, klauten Alkohol, bedienten sich in der Küche und benutzten den Pool. Die Tatsache, dass die meisten im Verlauf des Tages von ihrer Kündigung erfuhren, steigerte das unzivilisierte Verhalten der Gruppe noch mehr. Weil sie nichts mehr zu essen hatten, töteten sie ein Kamel und füllten dessen Magen mit einer Hündin und deren Welpen, die sie ebenfalls auf dem Hotelgelände getötet hatten. Doch beim Versuch, das Kamel über dem Feuer zu braten, fing eine Palme Feuer und dieses griff schon bald auf die gesamte Oase über. Die Gäste mussten fliehen. Preising und Saida schafften es mit einem Auto bis nach Tunis und von dort konnte Preising zurück in die Schweiz reisen.
Charakteranalyse
Preising: Ist ein Fabrikerbe, der jedoch mit dem eigentlichen Geschäft der Firma wenig zu tun hat. Er wird lediglich zu repräsentativen Zwecken gebraucht und soll nach aussen Beständigkeit verkörpern. Preising interessiert sich denn auch nicht wirklich fürs Geschäft. Eher unverhofft ist er zur Firma gekommen, denn er hatte zwischenzeitlich in Paris Gesang studiert.
So interessiert er sich denn auch sehr für Kunst und Literatur. Sein Markenzeichen ist zudem, dass er über ein sehr eloquentes Vokabular verfügt und es daher sehr oft vorkommt, dass er Worte verwendet, die ausser ihm niemand versteht.
Ehepaar Greyling: Pippa und Sanford stammen aus England und sind in Tunesien, weil sie dort die Hochzeit ihres Sohns feiern. Sanford ist Soziologe und interessiert sich daher sehr für gesellschaftliche Fragen. Seine Frau hingegen hat ähnliche Interessen wie Preising. Neben ihrem Sohn Marc hatten sie auch noch eine gemeinsame Tochter, doch diese ist bei einem Brand ums Leben gekommen. Seither lief es in der Ehe von Pippa und Sanford nicht mehr wie gewünscht.
Es kommt daher nicht ganz überraschend, dass Sanford an der Hochzeit mit der jungen Jenny anbandelt und am Ende gar bereit ist, seine Ehefrau für Jenny zu verlassen. (fba)