Inhaltsangabe: Doppelpass von Charles Lewinsky

Inhalt
Tom Keita verdient sein Geld als Fussballspieler in der Schweiz. Dank seinen sportlichen Erfolgen hat sich Tom, der aus Guinea stammt, schnell und problemlos in das neue Land integriert. Er ist mit der ehemaligen Miss Schweiz Teilnehmerin Claudia liiert und die beiden wollen schon bald heiraten. Aufgrund der euphorischen Briefe, die Tom in seine Heimat schickte, entschied sich sein Vetter ebenfalls in die Schweiz zu kommen. Illegal - versteckt in einem Lastwagen - reiste dieser in die Schweiz und schlug sich zu seinem Vetter, dem berühmten Tom Keita durch.
Er wartet, bis die vielen Leute, die bei Tom zu Hause dessen Verlobung mit Claudia feierten, verschwunden waren. Dann geht er zu Claudia, die jedoch panische Angst bekommt und glaubt, sie würde überfallen. Tom, der bereits geschlafen hat, erwacht und will den unbekannten Eindringling mit einer Waffe bedrohen, doch dabei löst sich ungewollt ein Schuss. Es ist allerdings nur ein Streifschuss am Arm und Tom erkennt bei näherem Hinschauen seinen Vetter.Er beschliesst, ihm zu helfen. Doch da am nächsten Tag ein Interviewtermin mit der Schweizer Illustrierten für eine Homestory auf dem Programm steht, entscheidet Claudia, dass Toms Vetter im Keller verschwinden muss. Nach dem Shooting und dem Interview besteht Claudia zudem darauf, dass der ungebetene Gast aus dem Haus muss, da dies für negative Presse sorgen könnte, was ihre grösster Albtraum ist. Also bringt Tom seinen Verwandten in ein leer stehendes Ferienhaus, das Ilona Federspiel, der Chefin von Claudia gehört. Dort bekommt Toms Vetter bald schon Besuch von Federspiels Sekretärin. Diese findet Gefallen an dem Fremden und beginnt mit ihm eine Affäre. Nach wenigen Tagen liefert sie ihn dann bei einem Bekannten ab, wo er in einer Schreinerei Arbeit findet. Seine Arbeitskollegen verpassen ihm den Übernamen Mike.

 

Tom steht bei seinem Fussballverein unter Druck, denn in der Meisterschaft läuft es nicht so, wie es sollte. Zudem ist er verzweifelt, weil sein Vetter nicht mehr in der Ferienwohnung war und er nicht weiss, wo er ist. Trotz hartem Widerstand von Claudia hatte er ihn offiziell zu sich nach Hause nehmen wollen, doch jetzt war er verschwunden. Claudia erhält einen Anruf von Federspiels Sekretärin, die ihr mitteilt, wo Mike sich befindet, doch Claudia spielt die Ahnungslose, da sie sich vor negativer Presse fürchtet. Tom erzählt sie nichts von dem Anruf. Damit sie sich nicht langweilt, hat sie sich ein neues Ziel gesteckt: Sie will Moderatorin werden beim neuen Quiz des Schweizer Fernsehen. Sie lässt dabei ihre Kontakte bei der Presse spielen und bringt auch Eidenbenz dazu, sich für sie einzusetzen.
Derweil arbeitet Mike illegal in der Schreinerei, lernt Deutsch und ist stets voller Hoffnung, dass sich Tom bei ihm melden würde. Eines Tages geschieht das Missgeschick und Mike schneidet sich einen Teil seines Fingers an einer Maschine ab. Er erwacht im Spital, wo er für mehrere Tage bleiben muss. Seine Arbeitskollegen besuchen ihn, doch das Problem ist, dass er im Spital seine Versicherungsnummer angeben muss. Eine solche hat er aber nicht, was zwangsläufig zu Problemen mit dem Sozialdienst führt. Sein Zimmergenosse Alwin Berger stellt sich als Journalist vor und möchte die Geschichte von Mike veröffentlichen. Dies tut er dann auch und empfiehlt Mike, ein offizielles Asylgesuch zu stellen. Dieser befolgt den Rat und meldet sich in Konstanz. Das Gesuch wird abgelehnt, da Mike keinen Pass hat. Aus demselben Grund kann er aber auch nicht ausgewiesen werden und so wird er gemeinsam mit anderen Asylanten in einem Dorf untergebracht. Dort langweilt er sich den ganzen Tag, da er nichts tun darf.
Eines Tages bringt sich einer der drei Asylanten um. Kurz darauf erschein wieder Alwin Berger, der die ganz grosse Story wittert. Doch bald merkt er, dass der Selbstmord nicht viel hergeben wird und so bringt er Mike dazu, mit ihm in die Region Zürich zu kommen, wo ein paar Gegner des Asylwesens friedlich eine Kirche besetzen.  Dort passiert zuerst wenig, doch Berger, der unbedingt in die Zeitung will, heizt die Situation an. Er wirft einen Stein mit einem Zettel, auf dem "Rassist" steht, durchs Fenster eines rechtsorientierten Anwalts im Ort und schon geht es los. Schweizweit werden TV und Zeitungen aufmerksam und berichten darüber. Eidenbenz, der mit sinkenden Wähleranteilen und einem rebellierenden Sohn zu kämpfen hat, sieht in diesem Ereignis, die einmalige Chance, sich positiv ins Licht der Medien zu rücken. Als er jedoch am Schauplatz aufkreuzt, stiehlt im einer die Show: Tom Keita hat seinen Vetter in der Zeitung erkannt und ist ebenfalls angereist. Nun ist er dabei, vor versammelter Presse Mikes Geschichte zu erzählen. Das macht Eidenbenz natürlich uninteressant, was diesem gar nicht passte. 
Doch kurze Zeit später kommt es noch schlimmer für Eidenbenz. Seine Frau, die nach ihrer Schlafmittelsucht wieder auf dem Damm ist, hat aus Therapiezwecken angefangen zu fotografieren. Dies tat sie bei jeder möglichen und unmöglichen Gelegenheit. Nun eröffnet sie eine Galerie, in der sie auf Portraitbildern die gesamte Prominenz, der sie begegnete, ungeschminkt zeigt. Mike ist in der Zwischenzeit offiziell ausgewiesen worden und zwar weil eine Delegation aus Guinea ihn als Staatsbürger identifiziert hat. Als er im Flugzeug sitzt, kommt plötzlich Tom auf ihn zu. Dieser sagt, er könne doch seinen Vetter nicht schon wieder allein lassen. 
CharakteranalyseTom Keita: Ist ein erfolgreicher Fussballspieler, der sein Geld in der Schweiz verdient. Er ist seit zwei Jahren in der Schweiz, davor lebte in Guinea. Dank seinen sportlichen Erfolgen hat er sich gut integriert und hat in Claudia eine Verlobte gefunden, die ihn in der Öffentlichkeit stets ins beste Licht zu rücken weiss. Sie gibt ganz klar den Ton an in der Beziehung, Tom hat einfach zu gehorchen. Das funktioniert für ihn ganz gut, denn er wird dank seinen sportlichen Erfolgen und seinen TV-Auftritten zum Liebling der Schweizer. Er selber fühlt sich jedoch nicht wohl in seiner Haut. Er mag die Öffentlichkeit nicht und will nicht immer präsentiert werden. Auch dass er seinem Vetter nicht helfen konnte, schlägt ihm auf den Magen. Einzig mit seinem Mannschaftskollegen Mirko unterhält er sich über solche Themen. 
Mike Keita: Ist ein Vetter von Tom und ist aufgrund der positiven Briefe seines Vetters in die Schweiz gereist. Er bezahlte 2000 Dollar für den Transport, wurde jedoch an der Spanischen Grenze aufgehalten und ihm wurden die Papiere entzogen. Im zweiten Anlauf klappte es dann bis in die Schweiz. Mike hat Mühe, die Schweiz zu verstehen, auch begreift er nicht, weshalb ihm sein Vetter nicht hilft, wo er doch Geld, Einfluss und ein grosses Haus hat. Mike ist jedoch stets gewillt, sich so gut wie möglich anzupassen. Er möchte auch unbedingt arbeiten, schliesslich ist er ja deswegen in die Schweiz gekommen. Doch dies lassen die Gesetze in der Schweiz nicht zu. Deshalb ist er am Ende auch gar nicht so unglücklich, dass er nicht in der Schweiz bleiben konnte, auch wenn ihm einiges gefallen hat. 
Claudia: Ist das personifizierte Klischee einer ehemaligen Miss Schweiz Kandidatin, die verzweifelt nach Aufmerksamkeit giert und sich für nichts zu schade ist. Ihr einziges Ziel ist es, in der Öffentlichkeit gut dazustehen. Dazu ist ihr jedes Mittel recht. Sie lässt ihre Kontakte spielen und manipuliert ihren zukünftigen Ehemann nach Belieben, um im richtigen Licht dazustehen. Sie verwendet auch viel Zeit auf ihr gutes Aussehen. Sie möchte unbedingt Moderatorin werden beim Schweizer Fernsehen und sich so in oberste Promischicht des Landes hocharbeiten. Dafür ist sie bereit, jeden Preis zu bezahlen. 
Eidenbenz: Ist SVP-Politiker und Präsident von Tom Keitas Fussballverband. Er ist, ähnlich wie Claudia, auf die Öffentlichkeit angewiesen und versteht sich sehr gut darauf, sich entsprechend in Szene zu setzen. Er ist Vollblutpolitiker und überzeugt, dass es ihn braucht. Dennoch weiss er auch, dass er nicht bei allen beliebt ist, was ihn aber nicht weiter stört. Allerdings hat er in der Familie einige Probleme. Sein Sohn stellt ihn in der Öffentlichkeit wiederholt bloss und seine Frau bereitet ihm aufgrund ihrer Tablettensucht sowohl private Probleme als auch unangenehme Presse. Das passt natürlich nur schlecht zu einem Politiker, dessen Partei für die Familie und die Tradition einsteht. Ebenso wenig passt es, dass der rechtsgerichtete Politiker in seinem Verein auf einen afrikanischen Fussballspieler angewiesen ist. Aus diesem Grund versucht Eidenbenz, Tom Keita zum Schweizer zu machen.(fba)


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